Am Montag stand der erste Lastwagen vor dem Siegburger Stadtmuseum, Stangen und Bohlen wurden ausgeladen.
Schon bald war das Erdgeschoss eingerüstet, am Mittwoch, 15. Januar, dann die gesamte Fassade zum Marktplatz hin. Eine Folie hängt außen davor, vom Dach bis zum Boden. Für einige Monate, bis zum Oktober, so der Plan, wird an dem denkmalgeschützten Gebäude gearbeitet.
Doch auch wenn es nach einer Großbaustelle aussieht: Der Betrieb des Museums läuft weiter. Die Dauerausstellung können Besucher ebenso nutzen wie wie die Sonderschauen oder die Veranstaltungen im Foyer. Vorgesehen ist die Sanierung von insgesamt 102 Fensteranlagen, sowohl auf der Marktseite wie im Inneren und entlang der Annostraße.
Stadtmuseum Siegburg: Die alten Scheiben werden durch dickere, wärmedämmende ersetzt
Besonders im Blickpunkt sind die 46 historischen Fenster, die unter Denkmalschutz stehen und am Ende des 19. Jahrhunderts eingebaut wurden. 41 von ihnen werden aufwändig restauriert. Die alten Scheiben kommen raus und werden durch dickere, wärmedämmende ersetzt. Die alten Griffe, mit denen zum Öffnen und Schließen noch ein Metallstab nach oben und unten bewegt wird, werden instandgesetzt.
Die Holzrahmen aus Eichenholz dagegen werden aufgearbeitet. "Bemerkenswert ist dabei die hohe Qualität des Holzes, die es heute so nicht mehr gibt", sagt Frank Baake. Leiter der Öffentlichkeitsarbeit bei den den Stadtbetrieben. Fünf historische Fenster sind allerdings in einem so beschädigten Zustand, dass sie erneuert werden müssen.
Außerdem werden 46 weitere Anlagen instandgesetzt, die 1990 montiert worden sind. Und damit nicht genug müssen im Dachgeschoss auch noch zehn Fenster erneuert werden, insgesamt also 102. Das Gesamtvolumen summiert sich 1,1 Millionen Euro, wobei der Löwenanteil auf die Restaurierung der Rahmen, Scheiben und Griffe aus dem 19. Jahrhundert entfallen wird. Der Landschaftsverband Rheinland fördert die Maßnahme mit immerhin 100.000 Euro.
Die Sanierung der Fenster imdenkmalgeschützen Gebäude erfolgt in drei Bauabschnitten
Museumsleiterin Dr. Gundula Caspary freute sich bei einem Besuch, dass es nun losgeht mit den Arbeiten. Sie hatte in den vergangenen Jahren immer wieder darauf hingewiesen, dass dringender Handlungsbedarf besteht. An vielen Stellen ist der Lack schon komplett abgeplatzt, ist das rohe Holz Wind und Wetter ausgesetzt. Allerdings ist die widerstandsfähige Eiche sehr robust.
Die Sanierung erfolgt in drei Bauabschnitten. Gestartet wird an der Marktplatzseite. Hier sind bis zum 30. April die historischen Fenster an der Reihe. Bis dahin ist der Blick auf den markanten Bau durch Gerüst und Folien getrübt. Am 5. Mai geht es an der Annostraße weiter. Sowohl historische wie neuere Fenster werden bearbeitet oder ausgetauscht. Hier sind die Arbeiten bis zum 8. August geplant.
Weniger auffällig geht es vom 11. August bis zum 17. Oktober zu. Über dem überdachten Forum an der Rückseite des Gebäudes wird dann das Gerüst stehen, um die neueren Fenster aus den 1990er-Jahren wieder instand zu setzen.
Worauf Caspary besonderen Wert gelegt hat bei den Absprachen mit Planern und ausführenden Firmen ist die Zusage, dass die Arbeiten bei laufendem Museumsbetrieb ausgeführt werden. Auch Veranstaltungen und Sonderschauen werden weiterhin möglich sein. Nur der Blick vom Marktplatz, der ist halt getrübt. © Kölner Stadt-Anzeiger
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