Bei der Suche nach einem neuen Standort für die Feuerwache in Bad Honnef zeichnet sich eine Lösung ab.

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Mit hoher Wahrscheinlichkeit läuft es auf ein Grundstück zu, das neben dem neuen Friedhof und schräg gegenüber der Zufahrt zum Gewerbegebiet Bad Honnef-Süd (Berck-sur-Mer-Straße; HIT, Aldi) liegt.

Der Ausschuss für Feuerschutz und Rettungswesen soll laut Empfehlung der Stadtverwaltung in seiner nächsten Sitzung beschließen, dass die Vorplanung für das insgesamt rund 7300 Quadratmeter große Gelände erarbeitet wird.

Rettungsmeile in Bad Honnef als Standort für Feuerwache nicht geeignet

Der Löschzug Bad Honnef der Freiwilligen Feuerwehr ist mit dem Standort einverstanden, wie der stellvertretende Wehrführer Thomas Weiss gegenüber dieser Zeitung betont. "Es war unser Vorschlag." Insgesamt acht mögliche Standorte für das Feuerwehrgerätehaus hat die Verwaltung unter die Lupe genommen.

Dazu zählte unter anderem die Rettungsmeile an der Quellenstraße, wo bereits das Technische Hilfswerk, der Malteser Hilfsdienst und das Deutsche Rote Kreuz ihre Domizile haben. Das Problem hier: Verkehrstechnisch ist das Areal für die Feuerwehr nur schwer zu erreichen. Zudem drohen Überschwemmungen bei Starkregen oder Hochwasser.

Ebenfalls geprüft: Das Areal des nördlichen Stadtgartens an der Ecke Alexander-von-Humboldt-Straße/Am Spitzenbach. Gegen dessen geplante Bebauung mit Wohnhäusern war 2019 ein Bürgerentscheid initiiert worden, der jedoch scheiterte, weil nicht genügend Bürger an der Abstimmung teilnahmen.

Inzwischen hat 2021 ein Gutachten gezeigt, dass für eine Wohnbebauung extrem aufwendige Lärmschutzmaßnahmen nötig wären. Die Knackpunkte aus Feuerwehrsicht sind jedoch andere: Drohende Überschwemmung bei Hochwasser und die nahe vorhandene Wohnbebauung; Stichwort auch hier: Lärmschutz.

Grundstück im Süden der Stadt Bad Honnef wäre bei Bedarf erweiterbar

Dagegen hat das Grundstück, das nun in die engere Wahl kommen soll, Vorteile: So sei das eigentliche Areal (5500 Quadratmeter) nahe dem Kreisverkehr Berck-sur-Mer-Straße sowohl nach Norden als auch nach Süden erweiterbar, falls das nötig werden würde.

Noch entscheidender: Die Hilfsfristen, in denen die Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort sein müssen, könnten an dem Standort eingehalten werden. Julia Gaarz von der Kommunalagentur NRW hatte im Juni ein Gutachten vorgestellt, in dem sie vor allem die Flächen am Bahnhof und am ehemaligen Bauhof an der Linzer Straße unter die Lupe nahm.

Beide jedoch seien wegen der Hilfsfristen nicht ideal; Feuerwehrchef Frank Brodeßer hatte auf die schlechte Erreichbarkeit wegen der Staus am Honnefer Kreuz hingewiesen. Julia Gaarz selbst hatte als dritte Variante den jetzt favorisierten Standort neben dem neuen Friedhof ins Spiel gebracht.

Wegen der Erreichbarkeit perfekt ist eigentlich der heutige Standort an der Ecke Selhofer Straße/Linzer Straße. Ralf Dieroff vom Büro Koenigs Rütter Architekten hatte allerdings im Juni in seinem Gutachten gezeigt, dass ein Neubau dort zwar möglich, aber keine gute Lösung wäre.

Areal am heutigen Standort der Feuerwehr reicht für Neubau nicht aus

Das Grundstück wäre selbst unter Einbeziehung der Flächen von benachbarten städtischen Wohnhäusern zu klein. Eine spätere Erweiterung sei kaum möglich. Geschätzte 7,7 Millionen Euro für einen Neubau und zusätzlich rund vier Millionen Euro für eine Zwischenlösung während der Bauphase seien viel Geld für eine Lösung, die dennoch nicht ideal wäre.

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Die heutige Wache ist für eine moderne Feuerwehr mit ihren großen Fahrzeugen und für vernünftige Arbeitsbedingungen der Einsatzkräfte zu klein. Deshalb die Suche nach einem neuen Standort.

Ausschuss für Feuerschutz und Rettungswesen, Mittwoch, 13. November, 18 Uhr, Feuerwache Selhofer Straße 2.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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