Ein derber Schlag war für die Kaldauer die Schließung des Edeka-Markts im März 2021, doch immerhin öffnete nur drei Monate später ein Aldi an der Hauptstraße. Jetzt rundet ein hochwertiges Angebot die Versorgung im einwohnerstärksten Stadtteil Siegburgs ab.

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Ein Bauernmarkt lockt erstmals an die Liebfrauenkirche, wo zwar zur Eröffnung ein Regenschauer auf den nächsten folgte, sich aber Schlangen vor vier Ständen und Wagen bildeten. Eier, Fleisch, Käsespezialitäten, Obst, Gemüse und mediterrane Spezialitäten wanderten in Einkaufstaschen.

Gemeinsame Kraftanstrengung in Siegburg-Kaldauen

Der neue Markt auf dem Platz vor der Kirche ist eine gemeinsame Kraftanstrengung der Bürgergemeinschaft, des Ortsausschusses der Kaldauer Liebfrauengemeinde, von Kaplan Joaquim Wendland und Landwirt Lothar Seifen aus Schürdt im Westerwald.

"Wir sind in der dritten Generation auf Eiertour", schildert Seifen, der Haushalte und Gastronomien von Haus zu Haus beliefert, mit Eiern, aber auch mit Rindfleisch vom eigenen Hof. Seit acht Jahren hat er einen Verkaufswagen für Wochenmärkte, in dem er Brot, Kartoffeln, frisches Geflügel, Nudeln und andere frische Fleischerzeugnisse anbietet. "Kaldauen ist einer der besten Standorte", findet er und freut sich, dass er vor Ort Unterstützer fand. Nach einem Dreivierteljahr Vorarbeit konnte es losgehen.

Der neue Bauernmarkt passt bestens in Seifens Route, auf der er auch Bonn, Eudenbach, Heisterbacherrott, Oberkassel und Hangelar anfährt. Die Produkte aus dem Westerwald sind regional, das Brot kommt vom Bäcker, an den Seifen auch Eier liefert, Wurst und anderes von dem Metzger, der auch seine Rinder verarbeitet. "Wir sehen uns auch als Alternative zum Tante-Emma-Läden", erläutert er. Letztlich liege es an der Bevölkerung, ob man vom Verkauf hochwertiger Produkt leben könne.

Marktleute setzen auf Qualität und regionale Erzeugnisse

Das haben sich auch Bulut Feinkost mit mediterranen Spezialitäten, Antons Käsehütte und Fresh & Fair Food aus Lohmar auf die Fahne geschrieben: Letztere haben ihren Lieferdienst mit Wild von Jägern aus der Region begonnen und sind in Lohmar angesiedelt. "Dazu haben wir eine Metzgerei aufgebaut", schildert Geschäftsführer Fabian Zimmermann. Dann folgte die Spezialisierung auf die Direktvermarktung von Erzeugnissen aus Land- und Forstwirtschaft.

Beliefert werden auch Privathaushalte, Kindergärten, Schulen, soziale Einrichtungen, Kantinen, Büros und Firmen. Am Stand gibt es unter anderem Obst, Gemüse, geräucherte Forellen und Saiblinge. "Wir haben nur Qualität", betont er, da sei man sich mit den anderen Anbietern einig.

Die Ortsausschuss-Vorsitzende Gabi Römer, die Vorsitzende der Bürgergemeinschaft Rita Schubert und Kaplan Joaquim Wendland zeigten sich mit dem Debüt hochzufrieden. Rita Schubert zufolge soll noch ein fünfter Wagen mit Fisch hinzukommen. Ein großes Plus ist das am Vorplatz gelegene Pfarrheim, in dem sich künftig Vereine präsentieren wollen, darunter ZWAR (Zwischen Arbeit und Ruhestand).

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Der Bauernmarkt in Kaldauen soll zum neuen Treffpunkt werden

Kaplan Wendland hatte die Voraussetzungen für die Nutzung des Platzes nebst Stromversorgung geschaffen und dafür gesorgt, dass auch die Toiletten im Pfarrheim genutzt werden können. "Unter den Kunden sehe ich viele Mitglieder der Kirchengemeinde", stellte er sichtlich erfreut fest. Rita Schubert sagte, sie könne sich gut vorstellen, dass es künftig am Abend nach dem Markt noch weiter gehe, mit Glühwein und Grillwürstchen. "Wir hoffen, dass das ein Treffpunkt wird", sagte Gabi Römer. Und ein zufriedener Einkäufer meinte im Vorbeigehen: "Schön, dass sich in Kaldauen etwas tut."

Der Kaldauer Bauernmarkt an der Liebfrauenkirche am Antoniusweg 1 hat mittwochs von 14 bis 18 Uhr geöffnet.   © Kölner Stadt-Anzeiger

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