Mit einem großen Aktionspaket will die Bezirksvertretung (BV) Nippes dem wilden Parken im östlichen Teil der Kuenstraße begegnen und die Bedingungen für den Fuß- und Radverkehr verbessern: Auf dem rund 250 Meter langen Abschnitt zwischen Beuelsweg und Florastraße sollen große Rad-Abstellbügel zu beiden Seiten der Straßenbäume gleichzeitig Fahrrad-Stellplätze schaffen und die Wurzeln vor parkenden Autos schützen, selbiges gilt für die Kreuzungs- und Querungsstellen, wo derzeit häufig geparkte Pkw die Sicht versperren.

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Am Übergang der Gustav-Cords-Straße, einer beliebten Nord-Süd-Verbindung für Fußgänger und Radler, soll ein Zebrastreifen entstehen, zudem eine separate Fahrbahnmarkierung für den Radverkehr. Diese Fahrradachse könnte sogar die Vorfahrt gegenüber der Kuenstraße erhalten.

Außerdem wird dem Ordnungsamt aufgegeben, konsequent gegen falsches Parken vorzugehen; zudem sei zu prüfen, in diesem Bereich von Nippes zeitnah ein Bewohner-Parkgebiet einzurichten. Der entsprechende Antrag von Bündnis 90 / Grünen wurde gegen die AfD-Stimme beschlossen, SPD und CDU enthielten sich.

Parken in drei Reihen auf Südseite der Kuenstraße

"Auf der Kuenstraße wird in bis zu sechs Reihen geparkt: Auf dem Gehweg, auf dem Bordstein und dann noch an der Fahrbahn, jeweils auf beiden Straßenseiten. Seit Jahren geht es schon so. An der Stelle kann man quasi nicht mehr zu Fuß gehen", klagte Deniz Ertin (Grüne). "Auch über dem Wurzelwerk der Bäume wird geparkt, teils illegal."

Seniorenvertreterin Felicitas Vorpahl-Allweins trat den Schilderungen vehement entgegen. "Was dieser junge Mann sagt, das stimmt überhaupt nicht. Das mit den drei Reihen kann nicht sein, denn ansonsten könnten Lkw, die Läden beliefern, dort gar nicht mehr herfahren."

In der Folge entwickelte sich ein emotionales Wortgefecht in der Runde. "Ich bin enttäuscht, dass eine Seniorenvertreterin die Interessen des Fußverkehrs so niedrig stellt. Wenn es um Gehwege geht, sollten Sie an Leute denken, die mit dem Rollator unterwegs sind", entgegnete Ertin. Ab 18 Uhr sei das wilde Parken dort Standard.

Tatsächlich bestätigen sich die Schilderungen, von den Grünen auch fotografisch dokumentiert, beim Termin dieser Zeitung: Zumindest auf der Südseite der Kuenstraße wird recht "kühn" geparkt; Autos stehen auf der Fahrbahn, dem direkt angrenzenden schmalen Bürgersteig und dem separaten Fußweg der Allee, zwischen der Baumreihe und der Häuserfront.

Auch die Einmündungen waren zum Großteil bedenklich zugestellt. Lediglich der Fußweg auf der Nordseite der Kuenstraße war uneingeschränkt passierbar. Diese Zustände weisen natürlich ebenso auf den enormen Parkdruck in diesem Gebiet hin.

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Bereits im April 2022 hatte die BV mehrheitlich beschlossen, schrittweise im kompletten Stadtbezirk das Bewohnerparken einzuführen – kurzfristig in den noch zum Parken kostenfreien Vierteln von Nippes östlich der Niehler Straße, sowie in Mauenheim, Bilderstöckchen und Riehl. Langfristig sollen auch in Weidenpesch, Niehl und Longerich Bewohner-Parkzonen folgen.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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