Die vorläufige Einsatzbilanz der Polizei bestätigt den Eindruck, den die Kölner Polizei am Montagabend mitgeteilt hat: Der Sessionsauftakt verlief in diesem Jahr wohl vergleichsweise friedlich.

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"Ich danke allen Jeckinnen und Jecken für die überwiegend friedliche Sessionseröffnung", sagte Einsatzleier Frank Wißbaum.

Zu Straftaten kam es trotzdem. An den Feierhotspots wie dem Zülpicher Viertel, den Ringen, der Südstadt und der Altstadt war es nach Polizeiangaben auch in diesem Jahr wieder sehr voll. Erste Sperrstellen an der Zülpicher Straße wurden daher bereits um 10:30 Uhr geschlossen. Im Verlauf des Tages kam es mit steigendem Alkoholpegel danach auch zu Körperverletzungen, Sexualdelikten und Sachbeschädigungen.

2000 Menschen wegen Waffenverbot kontrolliert

Gegen 101 Personen erteilte die Polizei bis 23 Uhr Platzverweise, 12 Sexualdelikte und Sachbeschädigungen wurden zur Anzeige gebracht. Sechs mutmaßliche Taschendiebe nahm die Polizei vorläufig fest und leitete Verfahren ein, 26 Jecke mussten – unter anderem zur Ausnüchterung – in Gewahrsam genommen werden. Eine detaillierte Einsatzbilanz will die Polizei am kommenden Montag veröffentlichen.

Insgesamt 1400 Beamte waren am Montag im Einsatz. Dabei standen auch Kontrollen des Waffenverbots im Fokus. Eine neue rechtliche Grundlage machte die gesamte Stadt am 11.11. zur Waffenverbotszone, sie erlaubte es der Polizei, im gesamten Stadtgebiet anlasslos Menschen zu kontrollieren. Und das tat die Polizei auch: Bis 21 Uhr führten die Einsatzkräfte vor allem an den Sperrstellen bei 1964 Personen Messerkontrollen durch. Dabei stellten sie sechs Messer und einen Teleskopschlagstock sicher.

Zum anderen hatten sich Stadt und Polizei in diesem Jahr den Jugendschutz auf die Fahnen geschrieben. Unter anderem wollte die Polizei gemeinsam mit mehr als 300 städtischen Einsatzkräften, dazu 14 Streetworker und weitere 50 pädagogische Fachkräfte am 11.11. Minderjährige, die verbotenerweise harten Alkohol dabei haben, gezielt ansprechen und zu einer von zwei Sammelstellen begleiten. Insgesamt kontrollierten die Polizei 2295 Kinder und Jugendliche, 22 Minderjährige wurden nach Verstößen gegen die Schulpflicht oder wegen Alkohol- oder Tabakkonsums an das zuständige Jugendamt übergeben. "Das städtische Konzept, das wir polizeilich gerne unterstützt haben, war zielführend und hat zu einer fröhlichen und geordneten Karnevalsfeier beigetragen", bilanziert Einsatzleiter Wißbaum.

Deutlich weniger Karnevalisten im Krankenhaus gelandet

Auch die Stadt zieht eine "positive Bilanz des jecken Treibens", wie sie mitteilt. Das Ordnungsamt habe 1540 Personen im Rahmen des Jugendschutzes kontrolliert, dabei zählte das Amt insgesamt 1057 Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz. 51 Kinder und Jugendliche wurden dem Jugendamt übergeben, drei weitere waren durch Straftaten aufgefallen, so die Stadt weiter.

Insgesamt 580 Jugendliche haben laut Stadt Alkohol beziehungsweise zu viel Alkohol getrunken. Drei Jugendliche konsumierten Drogen, 25 schwänzten die Schule. Das Ordnungsamt erteilte vier Platzverweise. Drei Personen leisteten Widerstand. Bei der Schlichtung eines Streits wurde ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes durch einen Faustschlag verletzt.

Feuerwehr und Rettungsdienst meldeten einen "sehr ruhigen" 11.11. 105 Personen musste der Rettungsdienst in Krankenhäuser bringen, im Vorjahr waren es noch 162 Personen. In den Unfallhilfsstellen behandelten die Einsatzkräfte 376 Personen, ein Jahr zuvor waren es fast doppelt so viele.

Auch Bundespolizei meldet ruhigen 11.11.

Auch die Bundespolizei meldete eine "nach bisherigen Erkenntnissen ruhigeren Sessionsauftakt als in den vergangenen Jahren" an den Bahnhöfen der Stadt, wie eine Sprecherin sagte. Größere Vorkommnisse hatte sie nicht zu vermelden.

Ganz ausgeblieben sind sie allerdings nicht: Am späten Montagabend trat ein 20-Jähriger am Hansaring neben die Bahnsteigkante, fiel ins Gleis und wurde von einer einfahrenden S-Bahn zwischen Bahn und Bahnsteigkante eingeklemmt. Der Mann wurde ins Krankenhaus gebracht. Zwischenzeitlich musste die Polizei die Haltestelle räumen. Die Bundespolizei nahm außerdem einen Kerpener fest, weil er eine echte Polizeiuniform als Kostüm trug und zeigte den Mann an.

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Dazu beigetragen, dass der Karnevalsauftakt allem Anschein nach vergleichsweise friedlich verlief, hat sicherlich auch das durchwachsene Wetter, denn: "Regen ist der beste Schutzmann", kommentierte ein Polizeisprecher bereits am Montagmorgen die Lage.

Denn nach einem weitgehend trockenen Nachmittag verlagerte sich das Karnevalsgeschehen durch den einsetzenden Regen am Abend auch im Zülpicher Viertel in die nahegelegenen Kneipen © Kölner Stadt-Anzeiger

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