Schwerin/Wöbbelin - Die Mahn- und Gedenkstätte Wöbbelin (Landkreis Ludwigslust-Parchim) soll künftig noch stärker für die Bildungsarbeit und Geschichtsvermittlung genutzt werden.

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Dafür werden dort bestehende Gebäude und Seminarräume saniert, zudem soll ein Anbau als "Klassenzimmer" und Veranstaltungsraum errichtet werden.

Wie Kulturministerin Bettina Martin (SPD) am Montag bei einem Besuch mitteilte, stehen dazu Mittel in Höhe von 750.000 Euro bereit. Das Geld stamme aus dem früheren Vermögen von Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR. Es stehe den ostdeutschen Ländern und Berlin für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Projekte zur Verfügung.

"Wöbbelin ist ein herausragendes Beispiel, wie das gemeinsame Engagement von Kommune, Landkreis und Land eine lebendige Erinnerungskultur ermöglicht", erklärte Martin. Die Mahn- und Gedenkstätte Wöbbelin sei ein bedeutender Erinnerungsort, an dem auch künftige Generationen lernen können, in welchen Abgrund Diktaturen und Menschenhass führen.

5.000 NS-Opfer bei Wöbbelin interniert

Im Februar 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, war in der Nähe von Wöbbelin das letzte Außenlager des KZ Neuengamme bei Hamburg eingerichtet worden. Mehr als 5.000 Menschen wurden dort interniert. Fast 1.000 von ihnen starben infolge extremer Haftbedingungen an Krankheiten, Hunger und Erschöpfung. Seit 1965 erinnert im Besucherzentrum Wöbbelin eine Ausstellung an die Opfer des Konzentrationslagers.

Das Außengelände der Gedenkstätte war bereits 2022 mit Unterstützung des Landkreises und der Landeszentrale für politische Bildung neu gestaltet worden. "Gute Erinnerungsarbeit braucht gute Rahmenbedingungen. Die Mahn- und Gedenkstätte Wöbbelin wird nach der Sanierung und mit den entstehenden neuen Räumen über eine ausgezeichnete Infrastruktur verfügen", zeigte sich Jochen Schmidt, Direktor der Landeszentrale überzeugt.  © Deutsche Presse-Agentur

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