Rostock - Die Industrie- und Handelskammern in MV haben das Wirtschaftsministerium wegen einer fehlenden Verordnung für die sogenannte Bäderregelung kritisiert.

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Dadurch seien in der Wintersaison in den touristischen Orten im Nordosten keine Sonntagsöffnungen möglich. Insbesondere geht es um die letzten beiden Sonntage im Dezember und den ersten im Januar. "Vor allem der 29. Dezember tut vielen Gewerbetreibenden weh", sagte Peter Volkmann, amtierender Hauptgeschäftsführer der IHK Rostock.

Aus dem Wirtschaftsministerium hieß es, an der Verordnung werde mit Hochdruck gearbeitet. Am Donnerstag habe man mit Kirchen, Gewerkschaften und IHK-Vertretern über das Thema beraten. Allerdings sei die Abstimmung und Abwägung dazu komplex. "Und das mit dem Ergebnis, dass die Verordnung zum Jahreswechsel nicht unter Dach und Fach ist", so Ministeriumssprecher Jonas Bohl.

Kritik: Einzelhandel in MV gegenüber Nachbarländern benachteiligt

Volkmann kritisierte für die IHK im Bundesland, dass Tourismus und Einzelhandel in MV damit wieder einmal das Nachsehen gegenüber den Nachbarn Schleswig-Holstein und Polen hätten. "Für diese zeitliche Verzögerung fehlt uns das Verständnis." Die IHK seien mit dem Wirtschaftsminister einer Meinung, die Zeiten für die Bäderregelung wie in Schleswig-Holstein zu gestalten. Dort gelte sie vom 17. Dezember bis 8. Januar und vom 15. März bis 31. Oktober.

Unter dem Namen "IHKs in MV" haben sich die drei Kammern in Neubrandenburg, Rostock und Schwerin als Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. Sie vertreten rund 85.000 Unternehmen, die etwa 500.000 Mitarbeiter beschäftigen.

CDU nennt Gesprächsergebnis beschämend

Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Schweriner Landtag, Daniel Peters, nannte das Ergebnis beschämend. "Obwohl im Nachbarland Schleswig-Holstein schon längst eine Einigung besteht und auch am umsatzstarken Sonntag zwischen den Feiertagen geöffnet sein darf, bleiben bei uns die Geschäfte geschlossen." Erneut habe die Landesregierung für die Tourismusbranche nur warme Worte übrig. "Der neue Wirtschaftsminister (Wolfgang Blank) hat die erste Chance vergeben, sich für die Interessen der Wirtschaft einzusetzen."  © Deutsche Presse-Agentur

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