Frankfurter Hochhaus: Das Frankfurter Hochhaus Trianon ist in Turbulenzen geraten. Wenige Wochen nach dem Auszug der Deka-Bank ist das Insolvenzverfahren über die Eigentümergesellschaft des 168 Meter hohen Turms eröffnet worden.

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Die Eigentümergesellschaft des Trianon an der Mainzer Landstraße, eines der größten Hochhäuser in Frankfurt, ist in der Insolvenz. Das Amtsgericht Frankfurt hat das Verfahren in der vergangenen Woche eröffnet. Hintergrund sind finanzielle Schwierigkeiten der koreanischen Investoren, die den 1993 errichteten Turm vor sechs Jahren gekauft haben. Sie zahlten damals rund 670 Millionen Euro, heute liegt der Marktwert nur noch bei einem Bruchteil dieser Summe. Das Hochhaus mit der markanten Pyramide in der Spitze soll einen hohen Sanierungsbedarf haben.

"Der laufende Betrieb im Turm wird uneingeschränkt fortgeführt", sagte der Insolvenzverwalter Stephan Laubereau von der Kanzlei Pluta. Die laufenden Betriebskosten seien gedeckt. Vor wenigen Woche ist allerdings der bisherige Hauptmieter ausgezogen. Die Deka-Bank, das Wertpapierhaus der Sparkassen, hat ihre Zentrale jetzt im T1, dem höchsten Turm des Hochhausensembles Four. Zu den verbliebenen Mietern zählen die Bundesbank, die unter anderem eine Etage für ihr Innovationsnetzwerk belegt, sowie die Investmentgesellschaft Franklin Templeton.

Neue Mieter gesucht

Die Eigentümergesellschaft hatte bereits im Juni wegen Liquiditätsschwierigkeiten Insolvenz angemeldet. "Die Eröffnung des Verfahrens ist ein wichtiger Schritt", sagte Insolvenzverwalter Laubereau. "Wir suchen nach einer langfristig tragfähigen Lösung für die Objektgesellschaft." Mit der Verwaltung der Immobilie wurde die Gesellschaft MVGM beauftragt.

Insgesamt hat das Trianon 68.000 Quadratmeter Fläche auf 45 Etagen sowie eine Tiefgarage mit 560 Plätzen. Der Insolvenzverwalter ist zuversichtlich, wegen der zentralen Lage des 186 Meter hohen Turms neue Mieter gewinnen zu können. Eine Revitalisierung der Büroräume werde geprüft, kündigte der Insolvenzverwalter an.

Mit Veranstaltungen wird nun versucht, die Aufmerksamkeit auf die Immobilie zu lenken. Ende Januar ist in den Etagen 43 und 44 eine Kunstausstellung geplant, an der 27 Galerien aus ganz Deutschland beteiligt sind. In der Lobby soll es regelmäßig Tanzveranstaltungen geben.

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Der Bau des Hochhauses wurde 1989 von der damaligen Bank für Gemeinschaft (BfG) begonnen. Später kaufte eine zur Deutschen Bank gehörende Gesellschaft das in Bau befindliche Projekt. Die BfG zog als erster Mieter ein. Seit 1999 nutzte die Deka-Bank das Hochhaus als ihre Zentrale, 2001 kaufte sie die Immobilie. Seit 2007 wechselte das Hochhaus mehrfach den Eigentümer. An der Architektur des Hochhauses ist vor allem die dreieckige Grundform bemerkenswert. Der Entwurf stammt von einer Arbeitsgemeinschaft der Büros Novotny Mähner Assoziierte, HPP sowsie Albert Speer & Partner.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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