Frankfurter Rathausturm: Der Wiederaufbau des Frankfurter Rathausturms "Langer Franz" hat sich bisher immer weiter verzögert. Jetzt soll die städtische Dom-Römer GmbH helfen.
Sechs Jahre nach der Fertigstellung des Altstadtquartiers zwischen Dom und Römerberg gibt es eine neue Aufgabe für die Dom-Römer GmbH. Die städtische Gesellschaft soll die Rekonstruktion des Rathausturms "Langer Franz" zunächst planen und später auch die Rolle des Bauherrn übernehmen. Wenn die Stadtverordneten dem Vorschlag des Magistrats zustimmen, stehen Planungsmittel in Höhe von 423.000 Euro bereit.
Insgesamt werden die Kosten für die Wiederherstellung der Dachaufbauten des 70 Meter hohen Turms auf 3,8 Millionen Euro geschätzt. Der Neue Brückenbauverein hat für das Projekt bereits 1,5 Millionen Euro an Spenden gesammelt. Für den städtischen Finanzierungsanteil in Höhe von voraussichtlich 2,3 Millionen Euro steht ein Beschluss von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung noch aus, die Bau- und Finanzierungsvorlage soll ebenfalls die Dom-Römer GmbH erarbeiten. Erst wenn diese vorliegt, soll es auch einen Zeitplan bis zur Fertigstellung geben.
Der Magistrat bezeichnet die Rekonstruktion des Rathausturms als "Schlussstein des Wiederaufbaus der Altstadt". Die Beauftragung der Dom-Römer GmbH sei eine gute Lösung, sagte der Vorsitzende des Brückenbauvereins, der Architekt Christoph Mäckler, im Gespräch mit der F.A.Z. Sie habe beim Altstadtprojekt große Erfahrung mit der Rekonstruktion historischer Gebäude gesammelt.
Mäckler weist darauf hin, dass die Baugenehmigung für den "Langen Franz" bereits seit März vorliege. Spender fragten bereits ungeduldig, wann mit den Arbeiten begonnen wird. "Es muss jetzt zügig vorangehen, wir haben eine große Verantwortung unseren Spendern gegenüber." Um das Vorhaben zu beschleunigen, habe der Brückenbauverein bereits Ingenieurbüros beauftragt.
Der nach dem früheren Oberbürgermeister Franz Adickes als "Langer Franz" bezeichnete Rathausturm wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nur unvollständig wiederaufgebaut und hat bis heute ein Notdach. "Frankfurt wird aus einer Ruine heraus regiert", sagt Mäckler. Er hofft, dass es nach der Fertigstellung des "Langen Franz" mit der Rekonstruktion der übrigen, ebenfalls unvollständigen Rathaustürme weitergeht. © Frankfurter Allgemeine Zeitung
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