Wiesbaden/Darmstadt - Ein hessischer Ermittler soll mutmaßlichen Drogenhändlern Informationen über das Vorgehen der Polizei und geplante Kontrollen weitergegeben haben.
Der eigentlich selbst zur Rauschgiftbekämpfung eingesetzte Beamte soll so dazu beigetragen haben, dass tonnenweise Cannabis geliefert werden konnte, wie die Staatsanwaltschaft Darmstadt und das hessische Landeskriminalamt mitteilten. Der 43-jährige Polizist, dem unter anderem Beihilfe zum Drogenhandel sowie Geheimnisverrat vorgeworfen wird, sitzt in Untersuchungshaft.
Sein Büro im Polizeipräsidium Südosthessen und seine Wohnung wurden am vergangenen Donnerstag nach seiner Festnahme durchsucht. Die Ermittler kamen ihm unter anderem deshalb auf die Spur, weil sie Chatverläufe aus einem ursprünglich verschlüsselten Handy auswerten konnten. Der Polizist habe sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert, berichtete ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Es geht um Cannabislieferungen im unteren einstelligen Tonnenbereich. Der Kriminalpolizist soll die mutmaßlichen Drogenhändler persönlich kennen. Er soll außerdem Gewinne aus dem An- und Verkauf von Fahrzeugen sowie Fahrzeugteilen nicht richtig versteuert haben. Ihm wird daher auch Steuerhinterziehung vorgeworfen. Das Polizeipräsidium Südosthessen habe bereits disziplinarrechtliche Maßnahmen gegen den Beamten eingeleitet. Gegen die mutmaßlichen Drogendealer werde ebenfalls in eigenständigen Verfahren ermittelt. © Deutsche Presse-Agentur
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