Chinesinnen angelockt: In mehreren deutschen Städten wurden junge Frauen in ihren Wohnungen vergewaltigt.
Nun hat die Polizei einen Chinesen festgenommen, der über Wohnungsinserate auf seine Opfer aufmerksam geworden war.
Nach einer bundesweiten Serie von Vergewaltigungen im Zusammenhang mit Wohnungsgesuchen hat die Polizei nun den mutmaßlichen Täter festgenommen. Es handele sich um einen 43 Jahre alten chinesischen Staatsangehörigen aus dem Landkreis Groß-Gerau, wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das Hessische Landeskriminalamt am Freitag mitteilten. Ihm werden Vergewaltigungen in mehreren Fällen vorgeworfen. Eingebunden in die Ermittlungen waren auch das Bundeskriminalamt sowie Polizeibehörden aus Frankfurt, Mannheim und Göttingen. Bei den Opfern handelte es sich um chinesische Frauen im Alter zwischen 19 und 33 Jahren.
Den Erkenntnissen zufolge ging der Täter nach immer demselben Muster vor. Er kontaktierte seine Opfer über die chinesischen Onlineplattformen "Xiaohongshu" und "We Chat" und baute ein Vertrauensverhältnis auf. Dabei fokussierte er sich auf jene Frauen, die ihre Wohnungen inseriert hatten, um sie für einen kurzen Zeitraum zu vermieten. In einigen Fällen gab sich der Täter als Frau aus. Als er dann den Termin zur Wohnungsbesichtigung erhielt und als Mann auftauchte, behauptete er, der Mann der eigentlichen Interessentin zu sein. Bei der Wohnungsbesichtigung überwältigte er dann seine Opfer und vergewaltigte sie.
Bislang sind seit Januar 2024 insgesamt vier Fälle bekannt geworden, zwei in Frankfurt, einer in Mannheim und einer in Göttingen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat die Verfahren gebündelt und umfassende Ermittlungen eingeleitet. Im September dieses Jahres haben die Behörden eine Warnmeldung über relevante chinesische Onlineplattformen herausgegeben, um weitere Straftaten zu verhindern.
Der Tatverdächtige wird nun dem Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Frankfurt vorgeführt, der darüber entscheidet, ob eine Untersuchungshaft erlassen wird. © Frankfurter Allgemeine Zeitung
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.