Wetzlar - Der Naturschutzbund (Nabu) Hessen rät dazu, Misteln von Obstbäumen zu entfernen und lieber als Adventsschmuck zu verwenden.

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Denn die immergrüne Pflanze sei für die Streuobstwiesen in Hessen mittlerweile zu einem gravierenden Problem geworden. "Für Obstbäume ist die immer schnellere Ausbreitung der Mistel bedrohlich. Wird sie nicht entfernt, wächst sie mit ihren Wurzeln tief ins Holz", warnt Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Um sie wieder loszuwerden, müssten oft ganze Äste entfernt werden. Besser sei es daher, früh zu reagieren. "Wer Bäume besitzt – ganz gleich, ob Privatperson, Kommune oder Landwirtschaftsbetrieb – trägt Verantwortung und sollte sich auch um ihre Pflege kümmern", betont Sommerhage.

Wichtig zu wissen sei dabei, dass Misteln nicht unter Naturschutz stehen und daher ganzjährig aus befallenen Obstbäumen entfernt werden dürfen. Um die Ausbreitung zu bremsen, empfiehlt der Nabu die Mistel alle zwei bis drei Jahre von befallenen Bäumen zu entfernen. Denn erst nach vier Jahren trage sie Beeren und damit Samen. Einen bereits geschwächten Baum kann die Laubholz-Mistel laut Nabu im Extremfall sogar töten.

Nachhaltiges küssen unter dem Mistelzweig

Wer Misteln schneidet, erhält dem Nabu zufolge die Vitalität der Streuobstbäume und damit einen wichtigen Lebensraum für Vögel, Insekten und viele andere Kleinlebewesen. Zudem ließen sich entfernte Misteln gut als dekorativer und nachhaltiger Adventsschmuck nutzen. "Küssen unterm Mistelzweig ist ein alter Weihnachtsbrauch, der auf eine nordische Göttersage zurückgeht und Glück bringen soll", so Sommerhage.

Um herauszufinden, ob sich die Misteln weiter ausbreiten und ob es regionale Unterschiede gibt, hat der Nabu ein Monitoring gestartet. Jeder könne online daran teilnehmen.  © Deutsche Presse-Agentur

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