Streit unter Banden: Im Juni ist mitten am Tag im Frankfurter Bahnhofsviertel ein Streit zwischen zwei verfeindeten Gruppierungen eskaliert.
Nun hat die Staatsanwaltschaft die beiden mutmaßlichen Haupttäter ermittelt. Die Hintergründe hält die Behörde bedeckt, aber Zeugen sprechen davon, dass es eine "Milieutat" gewesen sei.
Ein halbes Jahr nach einer Auseinandersetzung im Frankfurter Bahnhofsviertel mit mehreren Schwerverletzten hat die Polizei am Montag zwei Männer festgenommen, die sich maßgeblich an der Messerstecherei beteiligt haben sollen. Wie die Frankfurter Staatsanwaltschaft mitteilte, handelt es sich bei den Beschuldigten um zwei Afghanen im Alter von 29 und 24 Jahren. Sie sollen am späten Nachmittag des 24. Juni an der Münchener Straße auf weitere Personen getroffen sein, mit denen sie schließlich in Streit gerieten. Dabei wurden auch Messer eingesetzt. Gegen beide Männer sind Haftbefehle wegen des dringenden Tatverdachtes der gefährlichen Körperverletzung erlassen worden. Zudem wurden am Montag ihre Wohnungen durchsucht.
Zu den Hintergründen der Tat machte die Staatsanwaltschaft keine weiteren Angaben und verwies auf die laufenden Ermittlungen. Es deutet sich jedoch an, dass es sich um einen offenbar schon länger schwelenden Konflikt zwischen zwei rivalisierenden Banden handele. Die beiden nun festgenommenen Männer gehörten laut Staatsanwaltschaft derselben Gruppe an.
Mehrere Verdächtige wurden vor Ort festgenommen
Zeugen hatten damals berichtet, beide Gruppierungen seien im organisierten Drogenhandel aktiv. Schon direkt nach der Tat hatte es Hinweise darauf gegeben, dass es seit Längerem "geschäftliche Differenzen" zwischen den beiden Gruppen gebe. Ob sich die Beteiligten an dem Sommertag gezielt im Bahnhofsviertel verabredet hatten oder der Streit spontan eskalierte, ist derzeit unklar. Die Tat hatte sich an jenem Montagnachmittag gegen 17 Uhr an der Münchener Straße ereignet. Mehrere Personen waren durch Messerstiche schwer verletzt worden. Die Polizei sprach von zwei Personen, die noch am Tatort erstversorgt werden mussten. Sie wurden unmittelbar in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Die Tat ereignete sich vor den Augen zahlreicher Zeugen, die zu diesem Zeitpunkt im Bahnhofsviertel unterwegs waren. Mehrere Notrufe waren wegen dieser Auseinandersetzung eingegangen. Die Polizei, die während der zu dieser Zeit in Deutschland ausgetragenen Fußball-EM mit einem Großaufgebot im Bahnhofsviertel präsent war, konnte noch am Tatort mehrere Verdächtige festnehmen. © Frankfurter Allgemeine Zeitung
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