Multifunktionshalle Frankfurt: Die geplante Multifunktionshalle könnte Frankfurts Attraktivität auf ein neues Niveau heben. Doch wird die Stadtverordnetenversammlung dem Projekt im Januar grünes Licht geben?
Im Januar soll die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung einen Grundsatzbeschluss für die Planung einer Multifunktionsarena auf dem bisherigen Parkplatz P9 in Nachbarschaft des Waldstadions verabschieden. Und sie sollte dies dann auch tatsächlich tun.
Denn Frankfurt braucht diese Halle. Es ist eine wichtige Investition in die Attraktivität der Stadt. Und sie hilft Frankfurter Vereinen: Die mindestens 250 Millionen Euro teure und vielseitig nutzbare Halle soll für die Frankfurter Basketball- und Eishockey-Profiklubs, andere Sportgroßereignisse sowie Konzerte und Kongresse zur Verfügung stehen.
Für die beiden Profiklubs Skyliners und Löwen geht es hier um die wirtschaftliche Existenz, sie würden die Halle an 60 Tagen im Jahr nutzen. Einmal abgesehen davon, dass sich auch Handwerksbetriebe über die mit dem Bau verbundenen Aufträge freuen werden.
Lage könnte kaum besser sein
Der Standort ist der beste, der sich finden lässt. Straßen und Schienen gibt es reichlich, es fehlen nur Züge und Parkplätze, es besteht Baurecht, und maximal 15 Terminkollisionen mit Eintracht-Spielen im Stadion im Jahr sollten nun wirklich kein Hinderungsgrund sein.
Rund um die daraus entstehenden Fragen zur Anreise sollte man den Einfallsreichtum der Zuschauer nicht unterschätzen, wenn es eng wird – in anderen Städten funktioniert das auch. Wenn der Beschluss aber doch nicht kommen sollte, wäre Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) zu raten, das Projekt mindestens bis zur nächsten Kommunalwahl zu beerdigen.
Doch zum Glück sehen die Dinge gut aus, auch wenn man sich nie zu sicher sein sollte. Immerhin: Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodriguez und Verkehrsdezernent Wolfgang Siefert (beide Die Grünen) sind nun auch von der Machbarkeitsstudie für die Arena überzeugt, die Josef schon im Juni vorgestellt hatte.
Das ist ein Schritt nach vorn, nicht zuletzt scheint auch die oppositionelle CDU dem Projekt zugeneigt zu sein. Ja, es müssten Veränderungen in der Verkehrserschließung vorgenommen werden, die (negative) Folgen für den Baumbestand hätten. Aber dafür sollte sich doch eine Wiederaufforstungs- und Ausgleichslösung finden lassen.
Der entscheidende Punkt ist: Frankfurt hat als einzige der zehn größten Städte Deutschlands keine konkurrenzfähige Halle dieser Art. Und die Fragen rund um die Mobilität werden sich erst dann wirklich klären lassen, wenn es wenigstens den für Januar erwarteten und angestrebten Grundsatzbeschluss gibt. Bauherr will die Stadt sein, die Dinge bleiben somit unter Kontrolle. Nichts spricht dafür, hierzu im neuen Jahr nicht sogleich Ja zu sagen und etwas für die Zukunft zu tun. © Frankfurter Allgemeine Zeitung
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