Kassel - Ein 19-Jähriger soll in Kassel einen am Steuer eines Streifenwagens sitzenden Polizisten angegriffen haben.

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Der Mann habe den Beamten völlig unvermittelt mit mehreren Faustschlägen durch das geöffnete Fenster der Tür attackiert, als der Streifenwagen vor einer roten Ampel stand, teilte die Polizei mit.

Auch nachdem der Polizist sich gewehrt habe, habe der 19-Jährige ihn mit weiteren Faustschlägen gegen den Kopf und das Gesicht attackiert. Der 34 Jahre alte Beamte wurde dabei laut Mitteilung nicht unerheblich am Kopf sowie im Gesicht verletzt worden. Er sei zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden.

Motiv des Angreifers zunächst unklar

Der polizeibekannte Tatverdächtige, der den Angaben zufolge keinen festen Wohnsitz hat, wurde mit Hilfe der beiden Streifenpartner des attackierten Beamten festgenommen. Er soll heute einem Haftrichter vorgeführt, der über die Untersuchungshaft entscheidet.

Warum der 19-Jährige den Polizisten plötzlich angegriffen habe, sei bislang nicht geklärt, hieß es. Eine Blutprobe solle Aufschluss darüber geben, ob er unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stand. Da durch die Faustschläge der Kopfhörer des Funkgeräts zerstört worden sei, müsse sich der Mann neben dem tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung auch wegen Sachbeschädigung verantworten.

Hessens Innenminister fordert Anhebung des Strafrahmens

Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) nannte den Angriff in einer Pressemitteilung "erschütternd". In diesem Jahr habe es wieder vermehrt Angriffe auf Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungskräfte gegeben. Der Negativtrend aus dem vergangenen Jahr scheine sich leider fortzusetzen.

"Es genügt nicht, diese Angriffe immer nur zu beklagen", sagte Poseck. "Wir brauchen die volle Härte und ein schnelles Handeln des Rechtsstaats als Antwort." Eine deutliche Anhebung des Strafrahmens für Angriffe auf Einsatzkräfte sei dringend erforderlich, damit die Verwerflichkeit dieser Taten auch in den Urteilen der Gerichte zum Ausdruck komme. Er setze sich weiterhin konsequent dafür ein, dass die Mindeststrafe bei Übergriffen auf Einsatzkräfte auf sechs Monate und bei Angriffen aus dem Hinterhalt auf ein Jahr angehoben werde.  © Deutsche Presse-Agentur

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