Berlin - Die Zahl der Polizei-Ermittlungen zu Brandstiftungen an Autos in Berlin ist auf einen Höchststand der vergangenen Jahre geklettert.

Mehr News aus Berlin finden Sie hier

2024 wurden bis Mitte Dezember 422 Ermittlungsverfahren zu derartigen Brandanschlägen eingeleitet, wie aus einer Antwort von Senat und Polizei auf eine AfD-Anfrage hervorgeht. Täter wurden selten gefasst.

Unter den 22 Ermittlungsverfahren waren nach Einschätzung der Polizei nur 22 Fälle von Brandstiftungen durch Extremisten, meistens von Linksextremisten. 400 Ermittlungsverfahren galten Brandstiftungen, hinter denen andere Motive standen, etwa Vandalismus, persönliche Motive wie Rache oder Versicherungsbetrug.

Aufsehen erregten Brandanschläge auf Autos vor Berliner Gefängnissen, wo teils auch Justizbeamte parkten.

In den beiden Vorjahren lagen die Zahlen unter 400. Im Jahr 2021 allerdings waren es 410 Ermittlungsverfahren, von denen 68 Fälle als politisch motiviert eingestuft wurden.

Deutlich mehr Autos zerstört oder beschädigt

Die Zahl der angezündeten Autos liegt noch deutlich höher, weil in vielen Fällen von Brandstiftungen und Ermittlungsverfahren der oder die Täter gleich mehrere Fahrzeuge anzündeten. Dazu kommen noch weitere Autos, die nicht direkt angezündet, aber durch die Hitze anderer brennender Fahrzeuge leicht oder stark beschädigt wurden.

Im vergangenen Jahr ermittelte die Polizei in 56 Fällen der nicht-politischen Taten einen oder mehrere mutmaßliche Brandstifter. Bei den Anschlägen mit politischem Hintergrund wurden nur in zwei Fällen Verdächtige ausfindig gemacht. Die Zahlen in den Vorjahren lagen in ähnlichen Größenordnungen.

Senat: Klimaschützer selten unter den Tätern

Auf eine Frage der AfD zur möglichen Gewalt durch Klimaschützer antwortete die Senatsinnenverwaltung: "Eine Radikalisierung hin zur Begehung von Straftaten wie Brandstiftungen an Kfz durch Gruppen der Klimabewegung ist durch die Polizei Berlin derzeit nicht zu erkennen."

Allerdings würden gewaltorientierte Mitglieder der linksextremen Szene bei bestimmten Aktionen zur Begründung auf den Umweltschutz verweisen und so versuchen, "auf die Klimabewegung Einfluss zu nehmen, um gewalttätige Aktionen zu etablieren".  © Deutsche Presse-Agentur

Angezündete Autos in Berlin
Auch vor Berliner Gefängnissen wurden Autos angezündet. (Archivbild) © dpa / Jens Kalaene/dpa
Nachrichten aus anderen Regionen
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.