Karlsruhe - Mit 6.088 Kilowattstunden (kWh) ist der Pro-Kopf-Ertrag aus erneuerbaren Energien im Landkreis Schwäbisch Hall im Südwesten am höchsten.
Es folgen der Main-Tauber-Kreis mit 5.950 kWh und der Landkreis Sigmaringen mit 3.663 kWh, wie aus Angaben der Landesenergieagentur Kea-BW aus einer Analyse der 35 Land- und 9 Stadtkreise in Baden-Württemberg hervorgeht. Die Pro-Kopf-Werte wurden ausgewählt, um Regionen mit unterschiedlicher Bevölkerungsdichte miteinander vergleichbar zu machen.
Schlusslicht ist demzufolge Karlsruhe (130 kWh), davor liegen Stuttgart (147 kWh) und Freiburg (322 kWh). Im Schnitt würden in Baden-Württemberg je Einwohner und Einwohnerin 1.346 Kilowattstunden Energie aus Photovoltaik (PV), Wind und Biomasse erzeugt.
Mit den 6.088 kWh aus dem Kreis Schwäbisch Hall, von denen der größte Anteil Windenergie ist, lässt sich übrigens rechnerisch den Angaben nach in etwa der Jahresverbrauch eines Vier-Personen-Haushalts mit hohem Verbrauch in einem Ein- oder Zweifamilienhaus decken.
Woran liegen die regionalen Unterschiede?
Dass es große Unterschiede zwischen Stadt und Land beim Ausbau der Erneuerbaren gibt, erklärten die Fachleute mit mehreren Faktoren. So gebe es etwa auf dem Land mehr Platz für Windkrafträder und Solarparks. PV-Anlagen könnten auf Einfamilienhäusern, Bauernhöfen und Grünflächen im ländlichen Raum einfacher installiert werden. "In Mehrparteiengebäuden in Ballungszentren müssen sich die Wohnungseigentümer über den Bau einer Solaranlage einig sein, Mieterstrommodelle werden oft als kompliziert wahrgenommen."
Aber auch zwischen den Landkreisen gebe es Unterschiede etwa in Bezug auf die Eignung von Flächen für den Windkraftausbau oder die Verteilung von Gebieten, die durch Natur- oder Gewässerschutzauflagen geschützt sind. Auch sind die Kommunen bei dem Thema unterschiedlich engagiert, wie die Kea-BW mit Sitz in Karlsruhe mitteilte.
Unter den Städten fielen Mannheim mit einem Pro-Kopf-Ertrag von 1.125 kWh und Ulm mit 1.300 kWh positiv auf. Photovoltaik und Biomasse sorgten hier für das gute Abschneiden. © Deutsche Presse-Agentur
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