• 19:15 Uhr: RKI: Jede zweite Neuinfektion mit Delta-Variante
  • 17:27 Uhr: ➤ Corona-Regeln für Reiserückkehrer werden nicht verschärft
  • 16:46 Uhr: Sonderkontrollen für Flüge aus Portugal in Frankfurt
  • 15:59 Uhr: Kretschmer warnt vor Einschleppung des Coronavirus durch Urlauber
  • 15:31 Uhr: Höchststand bei Corona-Toten in EM-Spielort St. Petersburg

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➤RKI: Jede zweite Neuinfektion mit Delta-Variante

Die ansteckendere Delta-Variante greift in Deutschland immer mehr um sich. Sie mache mittlerweile einen Anteil von mindestens 35 Prozent an untersuchten Proben aus, sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, in einer Schalte der Gesundheitsminister von Bund und Ländern, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Zuvor hatten auch mehrere Medien darüber berichtet. Da die Daten bereits einige Tage alt seien, sei der Anteil derzeit tatsächlich sogar auf rund 50 Prozent zu schätzen. Offiziell veröffentlicht das RKI die neuen Angaben zu den Virusvarianten-Anteilen stets am Mittwochabend.

Delta ist noch ansteckender als Alpha, wie Wieler bereits am Freitag gesagt hatte. Die Variante verbreite sich vor allem in der ungeimpften Bevölkerung. Wieler hatte bereits gesagt, dass die Fallzahlen deshalb voraussichtlich wieder steigen werden. Dass die bundesweite 7-Tage-Inzidenz rückläufig ist, erklärten Experten zuletzt mit dem deutlichen Rückgang der Fallzahlen durch die bisher vorherrschende Alpha-Variante.

In der zweiten Juni-Woche hatte der Delta-Anteil nach den jüngsten RKI-Zahlen in Deutschland schon bei 15 Prozent gelegen. Betroffen von der Delta-Variante sind den Experten zufolge im Moment vor allem Menschen unter 60 Jahren. Die meisten Ansteckungen passierten dabei im privaten Haushalt.

Die weiteren Corona-News des Tages:

Jeder dritte Test in Tunesien positiv - Delta-Variante auf Vormarsch

17:43 Uhr: In Tunesien spitzt sich die Pandemie-Lage weiter zu - jeder dritte Coronatest fällt dort inzwischen positiv aus. Auch Fälle der besonders ansteckenden Delta-Variante würden inzwischen registriert, teilte das Gesundheitsministerium am Montag mit. Mindestens 18 Menschen hätten sich bislang mit der zunächst in Indien entdeckten Mutante infiziert. Besonders eifrig getestet wird in dem nordafrikanischen Land allerdings nicht. Viele Krankenhäuser sind wegen der zahlreichen COVID-19-Patienten überlastet.

Während in der vergangenen Woche täglich rund 3.500 Neuinfektionen gemeldet worden, schreitet die Impfkampagne in Tunesien nur langsam voran: Von den rund 11,5 Millionen Landesbewohnern wurden bislang knapp 1,8 Millionen geimpft, gut 500.000 von ihnen haben den vollen Impfschutz erhalten.

Ob das Land seinen Plan umsetzen kann, in diesem Jahr die Hälfte der Bevölkerung zu impfen, ist fraglich. Am Freitag vergangener Woche war auch Tunesiens Ministerpräsident Hichem Mechichi positiv auf das Virus getestet worden.


Corona-Regeln für Reiserückkehrer werden nicht verschärft

17:27 Uhr: Auf Reisende kommen vorerst keine schärferen Corona-Regeln bei der Einreise oder Rückkehr nach Deutschland zu. Das ist das Ergebnis von Beratungen von Bund und Ländern vom Montag, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) in Berlin erfuhr. Demnach soll die geltende Einreiseverordnung nicht kurzfristig geändert werden. Mehrere Ministerpräsidenten hatten schärfere Bestimmungen gefordert, um eine erneute Verschärfung der Corona-Lage zu verhindern.

Der Bund hatte sich nach dpa-Informationen für konkrete Vorschläge für eine verbesserte Einreiseverordnung offen gezeigt. Nur Mecklenburg-Vorpommern habe einen konkreten Vorschlag gemacht. Diesem Vorschlag zufolge sollte ab einer Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in 7 Tagen in einer Region wieder eine fünftägige Mindestquarantäne eingeführt werden - ohne die derzeit mögliche Freitestung am ersten Tag.

Nach diesen Informationen ist dem Vorschlag aber kein anderes Land gefolgt. Deshalb gab es bei der Beratung keinen Vorschlag, den der Bund habe aufgreifen können, hieß es.

Derzeit muss bei Rückreisen aus Risikogebieten mit einem negativen Test keine Quarantäne angetreten werden. Nach einem Aufenthalt in Hochinzidenzgebieten kann eine Testung frühestens fünf Tage nach Einreise vorgenommen werden. Nach Aufenthalt in Virusvariantengebieten dauert die Quarantäne 14 Tage, und eine vorzeitige Beendigung der Quarantäne ist nicht möglich.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte in der "Welt" kritisiert, dass bei Einreisen aus Risikogebieten derzeit ein Antigen-Test reiche, um Quarantäne zu vermeiden. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte im ZDF gesagt, die Stichproben, die im Moment von der Bundespolizei umgesetzt werden, reichten nicht.

Sonderkontrollen für Flüge aus Portugal in Frankfurt

16:46 Uhr: Angesichts des Anstiegs von Corona-Infektionen der Delta-Variante wird es von Dienstag an Sonderkontrollen der Bundespolizei am Frankfurter Flughafen von Reisenden aus Portugal geben. "Morgen erwarten wir acht Flüge aus Portugal, die wir aufgrund des Schengenstatus mit Sonderkontrollen am Gate oder am Flugzeug direkt abdecken werden", sagte ein Sprecher der Bundespolizei am größten deutschen Verkehrsflughafen. Portugal und Russland stehen von Mitternacht an auf der Liste der dann 15 Staaten, die als Virusvariantengebiete gelten.

Bei der Einreise aus Risiko- und Hochinzidenzgebieten müssen die Passagiere eine Digitale Einreiseanmeldung sowie einen Nachweis über einen negativen Corona-Test vorlegen. Alternativ genügt ein Impf- oder Genesenennachweis. Bei einem vorangegangenen Aufenthalt in einem Virusvariantengebiet hingegen ist ein Impf- oder Genesenennachweis nicht ausreichend.

In diesen Fällen ist nach Angaben der Bundespolizei bei der Einreise ein gültiger, anerkannter und negativer Testnachweis mitzuführen. Als Virusvariantengebiete gelten:

  • Brasilien
  • Botsuana
  • Südafrika
  • Eswatini
  • Lesotho
  • Malawi
  • Mosambik
  • Namibia
  • Nepal
  • Sambia
  • Simbabwe
  • Uruguay
  • Großbritannien
  • Portugal
  • Russland

Die meisten Flugverbindungen bestehen dabei aus Großbritannien und Portugal. So gibt es derzeit wöchentlich 159 Flugverbindungen zwischen Frankfurt und Portugal, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Frankfurt.

Hamburger Virologe fordert Klarheit über Corona-Auffrischungsimpfunge

16:19 Uhr: Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat bis zum Herbst Klarheit über Corona-Auffrischungsimpfungen verlangt. "Diese Daten muss man jetzt unbedingt in den nächsten Wochen und Monaten erbringen", sagte der Forscher vom Bernhard-Nocht-Institut am Montag dem Hörfunksender MDR Aktuell.

Man müsse genau wissen, ob etwa 80-Jährige ein drittes Mal geimpft werden müssten, um schwere Krankheitsverläufe zu verhindern. "Das ist eine ganz wichtige Frage, damit wir nicht wieder so in den Herbst hineinstolpern und plötzlich sehen, da passiert etwas in den Alten- und Pflegeheimen, obwohl wir geimpft haben."

Kretschmer warnt vor Einschleppung des Coronavirus durch Urlauber

15:59 Uhr: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat vor einer Einschleppung des Coronavirus durch Urlauber gewarnt. "Urlaub im Ausland ist etwas sehr Sensibles", sagte er dem Portal "Sächsische.de" am Montag. "Wir sehen gerade, was in Portugal passiert und in Großbritannien", so der Regierungschef. "Flieger, die aus diesen Region kommen, müssen kontrolliert werden und das mit einer hohen Präzision."

Zugleich appellierte der Regierungschef an die Menschen, sich impfen zu lassen. "Corona wird nur ein Ende haben, wenn mindestens 80 Prozent der Bevölkerung geimpft sind." Der Impfstoff sei jetzt da. Man sehe in Großbritannien, wie schnell sich das Blatt wenden könne. "Was wir als Vorbereitung tun können, ist uns impfen zu lassen." Jüngst hatte eine Stichprobe des Deutschen Roten-Kreuzes (DRK) in den Impfzentren ergeben, dass Tausende Zweitimpftermine in Sachsen ausfallen, weil vereinbarte Termine nicht eingehalten werden.

Die als ansteckend geltende Delta-Variante des Virus' breitet sich aktuell in mehreren Ländern aus und hat etwa in Portugal zu einen starken Wiederanstieg der Sieben-Tage-Inzidenz geführt. Immer mehr Länder-Regierungschefs drängen darauf, Test- und Quarantäneregeln bei der Einreise aus dem Ausland zu verschärfen.

Höchststand bei Corona-Toten in EM-Spielort St. Petersburg

15:31 Uhr: Im russischen EM-Spielort St. Petersburg ist am Montag ein Höchststand bei den Corona-Todeszahlen gemeldet worden. Die Behörden sprachen von 110 Toten innerhalb eines Tages - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020. Zudem gab es bei der Zahl der Neuinfektionen einen leichten Anstieg gegenüber dem Vortag: 1.335 neue Fälle binnen eines Tages.

Damit spitzt sich die Lage vor dem Viertelfinalspiel am kommenden Freitag zu. Die Fanmeile zur Fußball-Europameisterschaft bleibt dennoch geöffnet, es gelten aber Einschränkungen wie ein Verkaufsverbot von Essen und Trinken.

Mehrere lokale Medien berichteten, dass sich vor den Impfstellen in Einkaufszentren der Ostsee-Metropole mit fast fünf Millionen Einwohnern mitunter lange Warteschlangen gebildet hätten. In mehreren Regionen Russlands gibt es für bestimmte Berufe eine Zwangsimpfung. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte der Agentur Interfax zufolge erneut, dass es keine landesweite Impfpflicht geben solle.

Schweden lockert Corona-Beschränkungen

15:09 Uhr: Angesichts einer sinkenden Zahl von Corona-Neuinfektionen mit dem Coronavirus lockert Schweden eine Reihe von Beschränkungen. "Von Donnerstag an kann das Leben wieder etwas mehr vor sich gehen wie vor der Pandemie", sagte Sozialministerin Lena Hallengren am Montag in Stockholm.

Bei Veranstaltungen und Demonstrationen sind wieder mehr Teilnehmer erlaubt. Restaurants und Bars dürfen länger geöffnet bleiben. Außerdem dürfen mehr Gäste zusammen an einem Tisch sitzen. Die Empfehlung, in öffentlichen Verkehrsmitteln einen Mundschutz zu tragen, wurde zurückgezogen.

"Es ist uns gemeinsam gelungen, die Ausbreitung von COVID-19 in unserem Land auf das heute relativ niedrige Niveau zurückzudrängen", sagte der Generaldirektor des nationalen Gesundheitsamtes, Johan Carlson. Gleichzeitig warnte er, die Pandemie sei noch nicht vorbei. 57 Prozent der Bevölkerung haben inzwischen mindestens eine Impfdosis erhalten. Jeder dritte Schwede ist voll geimpft.

Passagierflüge aus Großbritannien dürfen nicht in Hongkong landen

14:47 Uhr: Wegen der massiven Ausbreitung der Delta-Variante dürfen Flüge aus Großbritannien von Donnerstag an nicht mehr in Hongkong landen. Das Vereinigte Königreich werde als "extremes Hochrisikoland" eingestuft, teilte die Regierung in Hongkong am Montag mit. Das hat zur Folge, dass Flugzeuge nicht mehr den Flughafen der ehemaligen britischen Kronkolonie in Chinas Süden anfliegen dürfen. Auch Transitreisen soll ein Riegel vorgeschoben werden.

Hongkons Regierung wertet die Testergebnisse von internationalen Einreisenden aus und stuft Länder danach in verschiedene Risikokategorien ein. Werden vermehrt Fälle oder bestimmte Varianten eingeschleppt, wirkt sich das auf die Einstufung des Herkunftslandes aus. In Großbritannien hat sich die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante trotz weit fortgeschrittener Impfkampagne massiv ausgebreitet. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt mittlerweile wieder bei knapp 124.

Lauterbach-Appell: Stiko soll Empfehlung für Kinder-Impfungen überdenken

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat die Ständige Impfkommission (Stiko) aufgefordert, ihre eingeschränkte Empfehlung für Corona-Impfungen von Kindern zu überdenken.

Corona-Lockdown in Litauen endet - meiste Regeln bleiben aber gültig

14:20 Uhr: Litauen wird den wegen der Corona-Pandemie verhängten Lockdown nach dem 30. Juni nicht mehr verlängern. Weiterhin soll aber der landesweite Ausnahmezustand gelten. Dies beschloss die Regierung des baltischen EU-Landes am Montag in Vilnius. Die meisten der bisher gültigen Beschränkungen bleiben daher in Kraft.

"Wir passen nur die gesetzliche Regelung an", sagte Gesundheitsminister Arunas Dulkys der Agentur BNS zufolge. "Bei den konkreten Maßnahmen gibt es nur sehr wenige Änderungen, da wir viele Risiken sehen." So sei eine zunehmende Verbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus zu beobachten und zugleich eine Verlangsamung der Impfungen.

Litauen mit seinen knapp drei Millionen Einwohnern hatte im Dezember 2020 einen Lockdown verhängt, nachdem Anfang November bereits ein Teil-Lockdown eingeführt worden war. Angesichts sinkender Corona-Zahlen hat die Regierung damit verbundene Einschränkungen seit Februar schrittweise vorsichtig zurückgefahren. Das öffentliche Leben hat sich inzwischen weitgehend normalisiert. Weiter gibt es aber Corona-Auflagen in vielen Bereichen - teils mit Vorrechten für Geimpfte.

In Litauen wurden seit Beginn der Pandemie fast 279.000 Corona-Fälle registriert. Mehr als 4.300 Menschen starben infolge einer Ansteckung mit dem Virus.

Angela Merkel gegen neue Grenzschließungen in Coronakrise

13:41 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat erneute Grenzschließungen zu europäischen Nachbarn wie Frankreich etwa bei einer Verschärfung der Corona-Krise abgelehnt. Diese Maßnahmen in der ersten Corona-Welle seien "etwas sehr Hartes" gewesen, sagte die CDU-Politikerin am Montag bei einer virtuellen Sitzung der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung.

"In der damaligen Situation waren sie wahrscheinlich unumgänglich. Aber ich stimme zu, dass sich so etwas nicht wiederholen sollte." Dies mache dann aber auch eine sehr enge Abstimmung erforderlich. "Ich glaube, wir haben daraus unsere Lektion gelernt", sagte Merkel.

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) bezeichnete diese "weltweit einzigartige binationale Parlamentskammer" als Erfolg. "Gerade in der Coronakrise hat die parlamentarische Zusammenarbeit unserer beiden Länder ihren Wert bewiesen", sagte er.

Schäuble verwies auf eine Anhörung der Innenminister beider Länder, Horst Seehofer (CSU) und Christophe Castaner, während der ersten Welle der Pandemie im vergangenen Jahr. "Wir haben nachdrücklich deutlich gemacht, dass die Grenzschließungen zu Beginn der Pandemie ein Fehler waren. Dass es nie wieder zu einem derart unabgestimmten Vorgehen kommen darf."

RKI vermeldet: Jeder zehnte Landkreis mit Inzidenz von 0

12:49 Uhr: Rund jeder zehnte Landkreis in Deutschland hat nach RKI-Angaben in den vergangenen sieben Tagen keinen einzigen Corona-Fall verzeichnet. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts von Montag hervor. Demnach lag die 7-Tage-Inzidenz in 40 von 412 erfassten Kreisen und kreisfreien Städten bei 0. In weiteren 45 Kreisen gab es jeweils nur einen Fall. Zu bedenken ist, dass es zu Nachmeldungen kommen kann.

In knapp 50 Kreisen lag die Inzidenz noch höher als 10, Schlusslicht ist der Landkreis Lichtenfels in Bayern mit 46,4. Bei den Bundesländern ist die Inzidenz in Sachsen-Anhalt an niedrigsten (1,9), in Hamburg an höchsten (10,0). Die bundesweite Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche - gab das RKI am Montag mit 5,6 an.

Städtetag plädiert für Rückkehr der Notbremse - bei steigenden Fallzahlen

12:03 Uhr: Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, hat vor einem erneuten Anstieg der Corona-Inzidenzen gewarnt. "Es ist erfreulich, dass die Inzidenzen rapide sinken. Für den Sommer sind wir optimistisch", sagte Dedy der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

Allerdings sei klar, dass die Pandemie nicht vorbei sei. Sollten die Inzidenzen wegen neuer Virus-Varianten wieder ansteigen, müsse der Bund die zum Monatsende auslaufende Bundesnotbremse "rechtzeitig wieder in Kraft setzen".

"Bundesweit einheitliche Standards haben geholfen, damit die Menschen die Regeln verstehen und akzeptieren", betonte Dedy. An die Menschen appellierte er, die Abstands- und Hygieneregeln weiter zu beachten. Zudem müssten Reiserückkehrer die Quarantänepflichten "unbedingt einhalten", mahnte er.

Vor einer Neuauflage der Corona-Notbremse warnte in der "Rheinischen Post" derweil FDP-Chef Christian Lindner. Mit ihren "pauschalen Ausgangssperren" sei die Bundesnotbremse "unverhältnismäßig", sagte er. Statt nun eine Neuauflage zu diskutieren, müsse die Bundesregierung die aktuell gute Lage nutzen, "damit im Herbst keine vierte Welle droht".

Mehr als 35 Prozent der Deutschen vollständig gegen Corona geimpft

11:16 Uhr: Mehr als 35 Prozent der Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Montag hervor (Stand: 10.50 Uhr). Rund 44,6 Millionen Menschen (53,6 Prozent) haben mindestens eine Impfung bekommen, 29,4 Millionen Menschen (35,4 Prozent) sind vollständig geimpft. Allein am Sonntag wurden 275.827 Impfdosen verabreicht.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn schrieb auf Twitter, damit sei das für Juni gesetzte Ziel, in Deutschland mindestens jeden Zweiten einmalig und mindestens jeden Dritten vollständig geimpft zu haben, übertroffen worden.

Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 61,6 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Bis auf Sachsen (47,6 Prozent) liegen alle Bundesländer über der 50-Prozent-Marke. Das Saarland hat mit 41,8 Prozent den höchsten Anteil an vollständig Geimpften. Brandenburg ist mit 32,4 Prozent das Schlusslicht.

Jetzt mehr als 800 Schüler nach Klassenfahrten auf Mallorca infiziert

10:11 Uhr: Mehr als 800 Schüler und Schülerinnen aus mehreren Teilen Spaniens haben sich auf Abschlussfahrten nach Mallorca Mitte Juni mit dem Coronavirus infiziert. Nach jüngsten Angaben der verschiedenen Regionalregierungen erhöhte sich die Zahl der infizierten Teenager am Sonntag um mehr als 200 auf mindestens 848.

Allein in Madrid sind mindestens 410 Jugendliche betroffen. Fälle meldeten auch das Baskenland (126), Valencia (104), Galizien (70), Katalonien (64), die Balearen (33), Murcia (20), Kastilien-La Mancha (11) und Aragonien (10).

Es wird vermutet, dass sehr viele der betroffenen jungen Leute mit ein und derselben Fähre von Valencia nach Mallorca fuhren. Andere kamen vermutlich auf der Insel miteinander in Kontakt. Alle Schüler hätten sich mit der Alpha-Variante des Virus infiziert, die zuerst in Großbritannien entdeckt worden war, hieß es.

In den verschiedenen Regionen wurden auch Hunderte Kontaktpersonen unter Quarantäne gesetzt. Gesundheitsministerin Carolina Darias rief Jugendlichen und junge Erwachsene, von denen die meisten wegen der strikten Alterspriorisierung in Spanien noch nicht geimpft sind, zu "verantwortungsvollem Verhalten" auf.

Die Corona-Zahlen gehen in Spanien seit Monaten fast kontinuierlich zurück. Seit einigen Tagen stagniert aber die Zahl der landesweiten Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen zwischen 40 und 50.

Immunologe: Delta-Variante wird noch im Juli vorherrschend sein

09:51 Uhr: Der Immunologe Carsten Watzl rechnet damit, dass die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus noch im Juli die vorherrschende Mutante in Deutschland sein wird. Aktuell dürften 30 Prozent der Neuinfektionen auf die Delta-Variante zurückzuführen sein, sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Im Juli dürfte seiner Ansicht nach die 50-Prozent-Marke überschritten werden. Das Gute sei, dass sich dies auf sehr niedrigem Niveau abspiele.

Watzl riet aktuell nicht dazu, den Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfungen zu verkürzen. Derzeit gebe es noch nicht genügend Impfstoff. Er plädierte dafür, die empfohlenen Abstände beizubehalten und möglichst viele Erstimpfungen zu verabreichen. Wenn das derzeitige Tempo der Impfkampagne beibehalten werde, dürften im September auch sämtliche Zweitimpfungen verabreicht worden sein. Wenn mehr Impfstoff geliefert werde, gehe das auch schneller.

Der Immunologe geht davon aus, dass bei Älteren ab September besonders in Pflegeheimen Auffrischungsimpfungen anstehen. Viele Ältere seien sehr früh geimpft worden, auch wirke bei ihnen der Impfstoff nicht ganz so gut wie bei Jüngeren. Mit der Delta-Variante würden sich aber auch Kinder infizieren, wenn auch mit einem geringeren Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Es werde im Herbst in Schulen und Betreuungseinrichtungen zu Ausbrüche kommen, erwartet Watzl. Dagegen komme man mit Impfungen oder Frischluftkonzepten an. "Überlegen sie es sich, ob sie ihre Kinder nicht doch impfen lassen wollen", riet der Immunologe den Eltern.

Reiseverband gegen Einstufung ganz Portugals als Virusvariantengebiet

08:28 Uhr: Der Deutsche Reiseverband (DRV) kritisiert die Einstufung ganz Portugals als Virusvariantengebiet und spricht sich für mehr regionale Differenzierung aus. "Es wäre wünschenswert, wenn die Verantwortlichen in der Politik zu einer regionaleren Betrachtungsweise übergehen könnten", sagte DRV-Sprecherin Kerstin Heinen der "Rheinischen Post" (Montag) mit Blick auf das Vorgehen des Robert Koch-Instituts.

Insbesondere Madeira weise eine sehr niedrige Inzidenz auf, die aktuell bei 16 liege, werde aber dennoch ab Dienstag wie ganz Portugal als Virusvariantengebiet gelistet. "Das ist nur schwer nachzuvollziehen", sagte Heinen.

Das RKI hatte am Freitag mitgeteilt, dass Portugal wegen der Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Virus am Dienstag als Virusvariantengebiet eingestuft werde - zunächst für zwei Wochen. Dies bedeutet ein umfangreiches Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen. Sie dürfen Bundesbürger und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland aber zurückbringen.

Für diejenigen, die einreisen dürfen, gilt eine 14-tägige Quarantänepflicht. Sie kann nicht durch einen Test verkürzt werden und gilt auch für vollständig Geimpfte und Genesene. Nach Angaben des deutschen Reiseanbieters Olimar haben bereits Hunderte Deutsche ihren Portugal-Urlaub vorzeitig beendet.

"Wichtig sind für die Reisewirtschaft und natürlich auch für die Reisenden klare und leicht verständliche Einreiseregeln und ein maßvoller und zielgerichteter Umgang mit Quarantänemaßnahmen", sagte DRV-Sprecherin Heinen. Sie forderte andere Entscheidungsgrundlagen im Kampf gegen Corona.

"Perspektivisch ist es notwendig, nicht nur für die Unternehmen der Reisewirtschaft, sondern für unser gesamtes Wirtschafts- und Gemeinwesen, bei den Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung eine Weiterentwicklung weg von der strengen, ausschließlichen Orientierung an Inzidenzwerten hinzubekommen."

Lauterbach-Appell: Stiko soll Empfehlung für Kinder-Impfungen überdenken

06:33 Uhr: Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat die Ständige Impfkommission (Stiko) aufgefordert, ihre eingeschränkte Empfehlung für die Corona-Impfung von Kindern zu überdenken. "In Großbritannien sind bereits viele Kinder mit Covid in der Klinik. Die Ständige Impfkommission argumentiert, dass Covid für Kinder harmlos sei. Für die Delta-Variante gilt dies meiner Ansicht nach aber nicht", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post" (Montag).

Die Stiko hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen. Das Gremium begründete seine Empfehlung vor knapp drei Wochen unter anderem damit, dass das Risiko einer schweren COVID-19-Erkrankung für diese Altersgruppe gering sei.

"Die Angaben der Stiko beziehen sich immer auf alte Varianten", kritisierte Lauterbach. "Die Durchseuchung der Kinder mit der Delta-Variante ist zu riskant. Und Wechselunterricht ist keine Lösung." Zugleich regte er an, mehr zu tun, um Impfskeptiker zu gewinnen. "In Israel steigt die Inzidenz trotz hoher Impfquote und Topwetter wieder an. Es zeigt sich: Echte Normalität wird nur mit einer sehr hohen Impfquote kommen." Er gehe davon aus, dass eine Impfquote von mehr als 80 Prozent nötig sei.

Italien hebt Maskenpflicht und letzte regionale Ausgangssperre auf

05:59 Uhr: Italien hebt am Montag die Maskenpflicht im Freien sowie die letzte noch geltende regionale Ausgangssperre auf. Landesweit gilt die Pflicht zum Tragen einer Mundmaske nur noch in öffentlich zugänglichen Innenräumen sowie an stark frequentierten Orten an der frischen Luft. Im nordwestlichen Aostatal fällt die nächtliche Ausgangssperre zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens weg.

Italien war im vergangenen Frühjahr das erste europäische Land, in dem sich das Coronavirus stark ausbreitete. Insgesamt ist Italien eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder der Welt mit mehr als 4,25 Millionen nachgewiesenen Infektionen und über 127.000 Toten. Zuletzt waren Ansteckungs- und Todeszahlen stark gesunken. Allerdings breitet sich auch in Italien derzeit die ansteckendere Delta-Variante des Virus aus.

RKI registriert 219 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 5,6

04:32 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 219 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.24 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 346 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,6 an (Vortag: 5,7; Vorwoche: 8,6).

Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden acht neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es zehn Tote. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.726.929 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.620.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 90 762.

Der Sieben-Tage-R-Wert lag dem RKI zufolge am Sonntagabend bei 0,82 (Vortag: ebenfalls 0,82). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 82 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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