• 14:01 Uhr: Intensivmediziner warnt vor Gefahr von dritter Welle nach Feiertagen
  • 13:34 Uhr: Spahn: Massenimpfungen gegen Coronavirus im Sommer denkbar
  • 08:47 Uhr: Bayerns Kabinett berät in Sondersitzung über schärfere Corona-Regeln
  • 07:56 Uhr: 23.318 Neuinfektionen - Todesfälle steigen deutlich
  • 07:49 Uhr: SPD-Fraktionsvize fordert: Bei hohen Zahlen Weihnachten keine Lockerungen

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Top-News: Intensivmediziner warnt vor Gefahr von dritter Welle nach Feiertagen

Mediziner sehen die Regelungen für Weihachten und Silvester kritisch und warnen vor der Gefahr einer dritten Corona-Welle. "Zehn Personen aus bis zu zehn Haushalten zuzulassen, erscheint mir zu freizügig, gerade an Silvester, wo ein solches Szenario ja - anders als am Weihnachtsabend - durchaus nicht unrealistisch ist", sagte der Generalsekretär der Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGÄI), Bernhard Zwißler, der Deutschen Presse-Agentur.

"Hier könnte eine dritte Welle wieder Schwung nehmen." Der Teil-Lockdown zeige Wirkung, wenngleich langsamer und weniger stark als erhofft.

"Es sieht momentan so aus, als würde sich die Situation etwas beruhigen. Die Situation ist allerdings höchst fragil", sagte der Leiter der Klinik für Anästhesiologie am LMU Klinikum der Uni München.

Der Scheitel der zweiten Welle im Hinblick auch auf die Zahl stationär behandelter Patienten und Intensivpatienten scheine dieser Tage erreicht zu sein. "Ich gehe davon aus, dass die Zahlen hier in den nächsten Wochen bis Weihnachten weiter langsam sinken werden."

Dennoch bleibe die Lage bedenklich. "Bei uns am Klinikum sind zwei komplette Intensivstationen nur mit COVID-Patienten belegt; andere Städte in Deutschland sind noch stärker betroffen." Derzeit müssten in Deutschland immer noch deutlich mehr Patienten intensivmedizinisch versorgt werden als in der Spitze im Frühjahr.

Coronavirus: Gegenwind für Impf-Pläne der Bundesregierung

Die Bundesregierung will die Impfung gegen das Coronavirus per Verordnung regeln. Das ist Experten zufolge aber nicht der richtige Weg.

Alle weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick:

Spahn fürchtet Verteilungskonflikte um Impfstoff

16:52 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) fürchtet zum Start der Corona-Impfungen in Deutschland Verteilungskonflikte. Anfangs werde die Menge an Impfstoffen begrenzt sein, sagte Spahn am Samstag bei einer Online-Diskussion in Berlin. Nach aktuellem Stand werde es im Januar in Deutschland für eine zweistellige Millionenzahl an Impfwilligen nur drei Millionen Impfdosen geben. Deshalb werde es eine "sehr harte Priorisierung" geben. Spahn sagte, er rechnet mit emotionalen Diskussionen.

"Es wird ja nicht umsonst an Konzepten gearbeitet, bis hin zu polizeilichem Schutz der Impfzentren", fügte der Minister hinzu. Möglicherweise werde es Situationen geben, in denen Leute sagten: "Ich will jetzt aber", aber noch nicht an der Reihe seien. Dann rechne er aber mit einer Entspannung.

"Wir reden hier nicht über Jahre, sondern wir reden hier über Monate, in denen wir eine absolute Priorisierung brauchen." Er sei zuversichtlich, dass die Pandemie im Herbst oder Winter 2021 unter Kontrolle sein werde, weil dann ausreichend Impfstoffe zur Verfügung stünden.

Risikogruppen - also Ältere und Kranke -, Beschäftigte im Gesundheitsdienst und in zentralen Bereichen der Daseinsvorsorge sollen nach den Plänen der Bundesregierung zuerst geimpft werden. Als "Hauptkriterium" nannte Spahn das Alter. Wer Vorerkrankungen habe, brauche eine Bescheinigung vom Haus- oder Facharzt. Von Ärzten erwarte er Aufgeschlossenheit, sich selbst impfen zu lassen. Eine Impfpflicht werde es aber auch für sie nicht geben.

Bremer Polizei im Großeinsatz: Kaum "Querdenker", aber Gegen-Demos

15:57 Uhr: Die Bremer Polizei hat am Samstag mit einem massiven Aufgebot von Einsatzkräften und mehreren Wasserwerfern Präsenz in der Hansestadt gezeigt. Damit wollte die Polizei das am Samstag auch vom Bundesverfassungsgericht bestätigte Verbot einer "Querdenker"- Demonstration gegen die Corona-Politik am Hauptbahnhof durchsetzen.

Dort versammelten sich am Nachmittag aber vor allem Teilnehmer von Gegendemonstrationen, die nicht verboten worden waren. Auf beiden Seiten des Bahnhofs zählte die Polizei insgesamt etwa 400 Teilnehmer.

Auch einige der "Querdenken"-Bewegung zuzurechnende Demonstranten seien vor Ort gewesen, so eine Polizeisprecherin. "Bislang verlief alles friedlich."

An einer befahrenen Kreuzung unweit des Bahnhofs kam es zu Verkehrsbehinderungen, weil sich dort etwa 100 Personen aufhielten. Die Polizei sei auch im Einsatz, um ein Aufeinandertreffen beider Seiten zu vermeiden. Auch direkt vor dem Rathaus am Markt waren zwei Wasserwerfer postiert.

Unterstützt wurden die Bremer Beamten von Polizeikräften aus anderen Länder und der Bundespolizei. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hatte das Verbot am Samstag erst wenige Stunden vor dem geplanten Veranstaltungsbeginn bestätigt.

Bei der Demonstration der Initiative "Querdenken 421" unter dem Motto "Bundesweites Fest für Frieden und Freiheit" waren bis zu 20.000 Teilnehmer auf der Bürgerweide am Hauptbahnhof erwartet worden.

Rekordwerte bei Corona-Neuinfektionen in Litauen drei Tage in Folge

14:28 Uhr: In Litauen hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen den dritten Tag in Folge einen Höchststand erreicht. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Vilnius wurden am Samstag in dem baltischen EU-Land 2.848 positive Tests innerhalb von 24 Stunden gemeldet - nach 2.514 und 2.450 Fällen an den Tagen zuvor.

Insgesamt wurden damit in Litauen seit Beginn der Pandemie mehr als 72.000 Menschen positiv auf Corona getestet. Der Ostsee-Staat hat knapp drei Millionen Einwohner.

Litauen verzeichnete im Herbst einen rapiden Anstieg der Corona-Zahlen. Nach Angaben der EU-Behörde ECDC ist die Entwicklung in dem Ostsee-Staat aktuell deutlich schlechter als in Deutschland.

Zur Eindämmung der Pandemie hat die Regierung in Vilnius einen Teil-Lockdown und strikte Corona-Schutzmaßnahmen verhängt. Der Effekt der Beschränkungen hält sich bislang aber in Grenzen. Die Regeln sollen daher in der kommenden Woche überprüft werden.

Spahn: Massenimpfungen gegen Coronavirus im Sommer denkbar

13:34 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Massenimpfungen gegen das Coronavirus bis Sommer nächsten Jahres in Aussicht gestellt. Dem Nachrichtenportal "t-online" sagte der CDU-Politiker: "Stand heute bin ich sehr optimistisch, dass es spätestens im Sommer Massenimpfungen geben wird."

Er gehe davon aus, dass dann auch in Arztpraxen "flächendeckend" geimpft werden könne. Auf die Frage, ob Deutschland im Herbst mit dem Gröbsten durch sei, antwortete Spahn: "Wenn möglichst viele das Impfangebot wahrnehmen: ja."

Insgesamt gebe es bei den Impfstoff-Entwicklungen fünf Kandidaten, die mit einer "gewissen Wahrscheinlichkeit" bis zur Jahresmitte zugelassen würden. Dazu zählte Spahn neben den Entwicklungen von Biontech/Pfizer und Moderna auch die Produkte von Curevac, Astra Zeneca sowie Johnson & Johnson.

Millionen Bundesbürger könnten schon im Frühjahr durch Impfungen immun sein. Bis Ende März seien "für Deutschland 11 Millionen Dosen allein von Biontech realistisch".

Mehr als 50.000 Corona-Tote und über eine Million Infizierte im Iran

12:17 Uhr: Im Iran sind seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie Ende Februar über 50.000 Todesfälle und mehr als eine Million Infektionen registriert worden. Wie das Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte, gab es binnen 24 Stunden 321 Todesfälle und 12.151 Neuinfektionen.

Damit liege die Gesamtzahl der Corona-Toten in den vergangenen neun Monaten bei 50.016, die der Infektionen bei 1.028.986, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen.

Um den drastischen Anstieg der Fallzahlen im Iran zu stoppen, wurde in den vergangenen zwei Wochen in der Hauptstadt Teheran und anderen Groß- und Kleinstädten ein strenger Lockdown verhängt. Seitdem sind die Fallzahlen zwar nicht weiter gestiegen, aber auch nicht deutlich gesunken.

Trotzdem sollte der Lockdown ab Samstag wieder gelockert werden. Der wissenschaftliche Flügel im Corona-Krisenstab ist dagegen, der politisch-wirtschaftliche aber dafür, um die finanzielle Existenz der Bürger nicht zu gefährden.

Das 82-Millionen-Einwohner-Land gehört zu den Staaten, die von der Pandemie besonders hart betroffen sind. Zum Vergleich: In Deutschland, das ähnlich viele Einwohner hat, stieg die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, am Samstag auf insgesamt 18.517.

Merkel: Unterstützung des Staats nicht endlos fortzusetzen

11:43 Uhr: Vor den Haushaltsberatungen im Bundestag stimmt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) darauf ein, dass die enormen öffentlichen Hilfen in der Coronakrise weniger werden. Das aktuelle Maß an Unterstützung könne nicht endlos fortgesetzt werden, sagte Merkel in ihrem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast.

Deshalb hätten alle große Verantwortung. "Bund, Länder und Kommunen müssen gut und konstruktiv zusammenarbeiten, um die Pandemie und ihre Folgen bestmöglich zu meistern."

Die große Koalition will kommendes Jahr fast 180 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen und dafür wieder die Schuldenbremse im Grundgesetz aussetzen. Merkel verteidigte die Neuverschuldung.

Seit Beginn der Pandemie sei Ziel, die finanziellen Kräfte zu mobilisieren, um gegenzuhalten. "Noch höher wären die Kosten - finanziell wie sozial -, wenn viele Unternehmen zusammenbrächen und Millionen von Arbeitsplätzen verloren gingen." Auch 2021 könne der Bund große Summen einsetzen, weil in den vergangenen Jahren gut gehaushaltet worden sei.

Der Bundestag will von Dienstag an über den neuen Haushalt debattieren. Der voraussichtlich letzte Haushalt der aktuellen großen Koalition wird zu mehr als einem Drittel aus Schulden finanziert.

Vorgesehen sind Ausgaben von fast einer halben Billion Euro und fast doppelt so hohe Kredite. Viele Bürger können zudem mit Steuersenkungen rechnen.

Die Linke spricht vom "teuersten Wahlkampf-Haushalt in der Geschichte der Bundesrepublik". Im Herbst nächsten Jahres wird ein neues Parlament gewählt.

DOSB-Chef Hörmann: Pandemie bedroht große Teile des Sports

11:32 Uhr: DOSB-Präsident Alfons Hörmann hat bekräftigt, dass der organisierte Sport in Deutschland durch die Folgen der Corona-Pandemie existenziell bedroht ist. "Es besteht die reale Gefahr, dass wir Sportdeutschland nach der Krise deutlich geschwächt vorfinden", sagte er am Samstag auf der digitalen Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes.

"Wer meint, dass dies zu negativ dargestellt ist, kann ich empfehlen: Gehen sie an die Basis der Vereine. Dann wird sich ihre Sicht relativieren."

Die Pandemie bedrohe große Teile des Sports und seine Existenz. Ergebnisse von Umfragen des DOSB bei den Mitgliedsorganisationen hätten "alarmierende Ergebnisse" erbracht.

Danach gingen die Hälfte der Verbände bei einer unveränderten Corona-Lage bis Jahresende 2021 davon aus, in eine "existenziell gefährdende Situation" kommen zu können.

"Die Auswirkungen gehen aber weit über die finanziellen Schäden hinaus", betonte Hörmann. "90 Prozent der Vereine gehen davon aus, dass sie Angebote einschränken müssen, weniger Mitglieder haben werden und weniger Teams zu Wettkämpfen schicken können." Auch viele Ehrenamtliche würden nicht mehr die "notwendige Kraft und Motivation" haben, um sich weiter zu engagieren.

"Wir befinden uns aktuell in einer sehr schwierigen Phase. Die Schwierigkeiten sind größer als beim ersten Lockdown", sagte Hörmann.

"Erneut tragen wir den Beschluss von Bund und Ländern grundsätzlich solidarisch mit, trotz der negativen Effekte für den Sport. Es fällt uns nicht leicht." Der Sport habe für die Herausforderung schnelle Antworten wie umfassende Hygienekonzepte gefunden, die mit einem "vorbildlichen Maß an Disziplin" eingehalten würden.

"Der Sport ist kein wesentlicher Infektionstreiber", unterstrich Hörmann und appellierte an die Politik: "Deshalb agieren sie mit Augenmaß, erkennen sie und diskutieren sie mit uns, wo der Sport ein Teil der Lösung sein kann."

Erneut Corona-Höchststand in den USA: Mehr als 227.000 neue Fälle

11:11 Uhr: In den USA hat die Zahl der binnen 24 Stunden erfassten Corona-Neuinfektionen den zweiten Tag in Folge einen Höchststand erreicht.

Am Freitag gab es 227.885 neue bestätigte Fälle, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Samstagmorgen (MEZ) hervorging. Der bislang höchste Wert war erst am Vortag mit rund 217.000 neuen Fällen verzeichnet worden.

Die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Toten überschritt den vierten Tag in Folge die Schwelle von 2.500. Am Freitag wurden 2.607 Tote mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion verzeichnet. Der Höchstwert war am Vortag mit 2.879 Toten registriert worden.

Nach dem Feiertag Thanksgiving in der vergangenen Woche hatten Experten wegen Reisen und Familientreffen mit einer landesweiten Zunahme der Ansteckungen in den USA gerechnet. Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern mehr als 14,3 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert.

Seit Beginn der Pandemie starben fast 279.000 Menschen mit dem Erreger SARS-CoV-2. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen werden die Zahlen - unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten - nachträglich aktualisiert. So hatte die JHU für Mittwoch zunächst bereits mehr als 3.000 Tote für einen Tag vermeldet, diesen Wert aber nachträglich nach unten korrigiert.

Argentinien führt zur Finanzierung von Corona-Hilfen Reichensteuer ein

10:39 Uhr: Argentinien will die Corona-Hilfen für kleine Unternehmen und sozial Schwache mit einer Sondersteuer für Reiche finanzieren. Der Senat in der Hauptstadt Buenos Aires beschloss am Freitag eine Sonderabgabe für die rund 12.000 reichsten Menschen des Landes.

Die Regierung von Präsident Alberto Fernández hofft, mit der Maßnahme 300 Milliarden Pesos (rund drei Milliarden Euro) einnehmen zu können.

42 Senatoren stimmten für die Sondersteuer, 26 dagegen. Zuvor hatte die Abgeordnetenkammer des südamerikanischen Landes das Gesetz bereits verabschiedet.

Die in Argentinien als "Millionärssteuer" bezeichnete einmalige Abgabe betrifft Argentinier mit einem Vermögen von mehr als 200 Millionen Pesos (rund zwei Millionen Euro). Laut dem nun verabschiedeten Gesetz müssen die Reichen eine Steuer von bis zu 3,5 Prozent auf ihr Vermögen im Inland und bis zu 5,25 Prozent auf ihr Vermögen im Ausland zahlen.

Die Regierung will nach eigenen Angaben 20 Prozent der Einnahmen für die medizinische Versorgung im Land bereitstellen. Der Rest soll an Unternehmen, Stipendien für Studenten sowie in soziale Entwicklungsmaßnahmen fließen.

Das 44-Millionen-Einwohner-Land ist schwer von der Corona-Pandemie betroffen. Nach Angaben der in Baltimore ansässigen Johns Hopkins University wurden seit Pandemie-Beginn mehr als 1,4 Millionen Ansteckungen registriert, etwa 39.500 Menschen starben im Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung.

Dreyer: Entscheidung über Corona-Regeln an Weihnachten nächste Woche

09:57 Uhr: Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hält wegen der Corona-Pandemie "große Zurückhaltung" im Umgang miteinander zu Weihnachten und zu Silvester für geboten.

"Die Bürger und Bürgerinnen bleiben aufgerufen, die AHA-Regeln weiter konsequent einzuhalten und auch über den Jahreswechsel die Kontakte mit anderen auf das Notwendigste zu reduzieren", sagte sie der "Rheinischen Post" am Samstag. AHA steht für "Abstand, Hygiene, Alltagsmaske".

"Wie genau die Regelungen für Weihnachten aussehen werden, werden wir in der kommenden Woche entscheiden", sagte Dreyer mit Blick auf die exakte Ausgestaltung im Land. Um die Virus-Ausbreitung einzudämmen, hatten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten am Mittwoch beschlossen, den seit Anfang November geltenden Teil-Lockdown in Deutschland mit Schließungen zahlreicher Einrichtungen bis zum 10. Januar 2021 zu verlängern.

Dreyer sagte, dies gelte, sofern sich keine grundlegend neue Situation hinsichtlich der Entwicklung der Neuinfektionen ergebe. "Bund und Länder sind dazu auf Staatssekretärsebene in ständigem Austausch. Ich finde dieses Vorgehen richtig."

Die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland verharrt auf hohem Niveau und befeuert damit die Debatte um die richtige Strategie zur Pandemie-Bekämpfung. Bund und Länder hatten in der vergangenen Woche grundsätzlich vereinbart, bei Familientreffen vom 23. Dezember bis 1. Januar zehn Personen plus Kinder bis 14 Jahren zuzulassen. Einige Bundesländer kündigten aber schon an, auf diese Lockerung zu verzichten oder zumindest den Zeitraum dafür zu verkürzen.

Ausgangssperre am Wochenende - Türkei verschärft Corona-Maßnahmen

09:42 Uhr: Für Menschen in der Türkei gelten nun an Wochenenden coronabedingt landesweite Ausgangssperren.

Samstags und Sonntags dürfen Menschen nur noch zwischen 10:00 und 17:00 Uhr vor die Tür, um etwa im nächstgelegenen Laden einzukaufen, wie es in einer Verfügung des Innenministeriums heißt. Die Ausgangssperre gilt jeweils bis Montagmorgen um 05:00 Uhr Ortszeit.

Ausgenommen von der Ausgangssperre sind neben anderen Touristen oder andere Reisende. Andere Regeln gelten für Menschen unter 20 und über 65 Jahre.

Sie dürfen während der Ausgangssperre nicht vor die Tür. Öffnen dürfen Supermärkte und Lebensmittelläden, Obst- und Gemüsehändler und Metzger. Auch Lieferdienste dürfen zwischen 10:00 und 17:00 Uhr ausliefern, Restaurants und Imbisse zwischen 10:00 und 20:00 Uhr.

Die Corona-Situation im Land ist laut Ärztevereinigung besorgniserregend. Intensivstationen in Krankenhäusern seien überfüllt und das Gesundheitspersonal sei überlastet.

Die Regierung hatte erst vor kurzem begonnen, täglich die vollständige Fallzahl zu veröffentlichen. Demnach gibt es derzeit am Tag etwa 30.000 neue Fälle. Die Ärztevereinigung zweifelt aber auch diese Zahlen an und ging zuletzt von mindestens 50.000 neuen Fällen pro Tag aus.

Pforzheim erlässt nächtliche Ausgangsbeschränkung

09:19 Uhr: Die Stadt Pforzheim hat zur Eindämmung des Corona-Infektionsgeschehens eine nächtliche Ausgangsbeschränkung erlassen. Sie tritt am Samstag in Kraft und gilt bis zum 14. Dezember zwischen 21:00 Uhr und 05:00 Uhr, wie die Stadt am späten Freitagabend bekannt gab.

Als Ausnahme von der Regelung gelten demnach nur "triftige Gründe". Die Stadt erließ zudem eine erweiterte Maskenpflicht in Fußgängerzonen und ein Veranstaltungsverbot sowie weitere strengere Maßnahmen.

Die Stadt zählt zu den Hotspots im Land mit mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche. Dieser Wert lag im Stadtkreis Pforzheim am Freitag (Stand: 16.00 Uhr) laut Landesgesundheitsamt bei 272,3.

Das ist der höchste Wert eines Stadt- oder Landkreises in Baden-Württemberg. Die Landesregierung hatte Kreise mit sehr hohem Infektionsgeschehen am Freitag in einem Erlass bereits zu Ausgangsbeschränkungen verpflichtet.

Bayerns Kabinett berät in Sondersitzung über schärfere Corona-Regeln

08:47 Uhr: Wegen der sich verschärfenden Corona-Lage in Bayern hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für diesen Sonntag sein Kabinett zu einer Sondersitzung zusammengerufen.

Um 12:00 Uhr will der Ministerrat nach Angaben der Staatskanzlei per Videoschalte über "weitere Maßnahmen" beraten. Konkret dürfte das weitere Verschärfungen des Kurses im Kampf gegen die Pandemie bedeuten.

Söder hatte bereits in den vergangenen Tagen immer wieder anklingen lassen, dass er aufgrund der weitere steigenden Zahl an Neuinfektionen einen härteren Kurs für notwendig erachtet. Wie die Zahl der Kontakte konkret reduziert werden soll, ließ er dabei aber offen. Denkbar sind etwa strengere Schritte im Bereich der Schulen und des Handels sowie bei den Ausgangsbeschränkungen.

Söder hatte in den vergangenen Tagen auch erklärt, dass er die bisher zwischen Weihnachten und Silvester geplanten Lockerungen für zu weitgehend erachtet. Daher könnte es sein, dass die Lockerungen in Bayern nur noch auf die Weihnachtstage beschränkt werden.

23.318 Neuinfektionen - Todesfälle steigen deutlich

07:56 Uhr: Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom frühen Samstagmorgen 23.318 neue Corona-Infektionen gemeldet. Vor genau einer Woche lag der Wert noch bei 21.695 gemeldete Neuinfektionen.

Mit 483 neuen Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden wurde der zweithöchste Stand seit dem Ausbruch der Pandemie erreicht. Am vergangenen Mittwoch war der bisherige Höchstwert mit 487 Todesfällen erreicht worden.

Insgesamt sind demnach an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 18.517 Menschen in Deutschland gestorben. Seit dem Beginn der Pandemie haben sich nach Angaben des RKI insgesamt 1.153.556 Menschen mit dem Virus infiziert.

Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitag bei 1,04 (Vortag: 0,94). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 104 weitere Menschen anstecken.

Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

SPD-Fraktionsvize fordert: Bei hohen Zahlen Weihnachten keine Lockerungen

07:49 Uhr: Aus der SPD im Bundestag kommt die Forderung, bei anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen die Kontaktbeschränkungen an Weihnachten nicht zu lockern. Die für Gesundheit zuständige stellvertretende Fraktionsvorsitzende Bärbel Bas sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Sollten die Zahlen bis zum 20. Dezember auf diesem hohen Niveau bleiben, sollten die Maßnahmen über die Feiertage nicht gelockert werden."

Und weiter: "Es sollte dann bei den jetzt gültigen Beschränkungen bis in den Januar bleiben." Sonst drohten im Januar und Februar noch höhere Infektionszahlen als heute, die weitergehende Beschränkungen nötig machten.

Bas sagte, der "Lockdown-Light" habe einen weiteren Anstieg der Corona-Neuinfektionen verhindert. "Die Zahlen verharren aber seit Wochen auf einem sehr hohen Niveau." Auch die Zahl der Todesfälle sei gestiegen.

Die Belastung der Pflegekräfte auf den Intensivstationen sei enorm hoch, genau wie in den Gesundheitsämtern. Sie brauchen dringend Entlastung." Die Infektionszahlen müssten sinken. "Wir müssen die Entwicklung genau beobachten."

Seit dem Dezember gelten in den weitaus meisten Ländern strengere Kontaktbeschränkungen. Private Zusammenkünfte mit Freunden, Verwandten und Bekannten sind auf den eigenen und einen weiteren Haushalt und in jedem Fall auf fünf Personen zu beschränken, Kinder bis 14 ausgenommen.

Bund und Länder hatten zudem vereinbart, bei Familientreffen vom 23. Dezember bis 1. Januar zehn Personen plus Kinder bis 14 Jahren zuzulassen. Einige Bundesländer kündigten aber schon an, auf diese Lockerung zu verzichten oder zumindest den Zeitraum dafür zu verkürzen.

Der Teil-Lockdown mit der Schließung etwa der Gastronomie soll bis 10. Januar verlängert werden. Es mehren sich aber die Stimmen, ob die Maßnahmen ausreichen oder nicht verschärft werden müssen.

Umfrage: Aussicht auf Corona-Impfstoff hebt Stimmung in Deutschland

06:00 Uhr: Die Aussicht auf einen Corona-Impfstoff wirkt sich positiv auf die Stimmung in Deutschland aus. Nach einer repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung McKinsey erwartet nur noch jeder zweite Verbraucher, dass sich die Einschränkungen im Alltag länger als sechs Monate hinziehen.

Zum Vergleich: Im September rechneten noch gut zwei Drittel (68 Prozent) mit längeren Einschränkungen. Fast jeder vierte Befragte rechnet demnach mit einem wirtschaftlichen Aufschwung innerhalb der nächsten zwei bis drei Monate.

"Einen solchen Anstieg beim Optimismus der Konsumenten haben wir seit März nicht gesehen", sagte McKinsey-Experte Jesko Perrey. Dass sich die Stimmung trotz der verschärften Lockdown-Regeln bessere, spiegele die Signalkraft und Bedeutung eines möglichen Impfstoffes für das Konsumentenvertrauen wider.

Am meisten sehnen sich die Verbraucher der Umfrage zufolge danach, wieder unbesorgt in Restaurants und Bars gehen zu können. Daneben vermissten sie vor allem das regelmäßige Treffen mit Freunden und Familie.

San Francisco und Umgebung verschärfen Corona-Maßnahmen

01:39 Uhr: Für Millionen Kalifornier im Großraum San Francisco gelten wegen steigender Corona-Zahlen ab Sonntag verschärfte Auflagen. In fünf Bezirken mit den Städten San Francisco und Berkeley sind die Bewohner dazu angehalten, ihr Zuhause nicht zu verlassen.

"Der düstere COVID-Winter, den wir befürchtet haben, hat die Bay Area erreicht", sagte der Arzt Chris Farnitano von der Gesundheitsbehörde im Bezirk Contra Costa am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung mit Kollegen anderer Bezirke. Man müsse schnell handeln, um Leben zu retten.

Die Region begibt sich damit schneller als erwartet in einen Teil-Lockdown. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom hatte am Donnerstag härtere Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie angekündigt.

Demnach sollen in Gebieten, wo eine Überfüllung der Intensivstationen droht, ab Erreichen einer kritischen Schwelle Ausgangsbeschränkungen und andere Auflagen in den kommenden Wochen in Kraft treten.

Kontakt mit anderen Haushalten soll vermieden werden. Viele nicht lebensnotwendige Geschäfte müssen schließen, darunter Friseure und Bars.

Restaurants dürfen nur Essen zum Abholen anbieten. In Geschäften wird die Zahl der Kunden weiter reduziert. Von Reisen wird abgeraten.

Kalifornien ist mit rund 40 Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat. Insgesamt wurden dort seit Beginn der Pandemie mehr als 1,2 Millionen Infektionen mit dem Erreger SARS-CoV-2 nachgewiesen. Nach Angaben des Gouverneursbüros sind mehr als 19.500 Menschen an einer Coronavirus-Infektion gestorben.

Alle Corona-Meldungen vom 4. Dezember zum Nachlesen finden Sie hier

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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