Xavi Simons ist technisch der wahrscheinlich beste Spieler der Niederlande. Bevor er Fußballprofi wurde, war er bereits ein Social-Media-Star. Nun ist offenbar der FC Bayern München an einer Verpflichtung interessiert.
Er könnte der Spieler sein, der im Halbfinale der Europameisterschaft zwischen den Niederlanden und England (Mittwoch, 21 Uhr) für die besonderen Momente sorgt.
"Xavi ist sehr talentiert und kann unserem Spiel wirklich viel geben", lobte Kapitän Virgil van Dijk. Der frühere niederländische Nationaltrainer Dick Advocaat schwärmt, wenn man ihn auf Xavi anspricht: "Er ist ein spezielles Talent, das sieht man sofort. Er hat so viel Potenzial. Der Junge ist kreativ, stark im Passspiel und im Torabschluss. Und er geht ohne Angst in die Zweikämpfe."
Vielseitig einsetzbar im Mittelfeld und der Offensive
Zudem ist Xavi sehr vielseitig, denn er kann praktisch alle Positionen im Mittelfeld oder der Offensive einnehmen. "Ich bin im Mittelfeld aufgewachsen, also mag ich die Position am meisten. Bei PSV habe ich auf beiden Flügeln gespielt und das mochte ich auch. Ich gehe gerne ins Eins-gegen-Eins mit meinen Gegenspielern, schieße gerne Tore und gebe Vorlagen. Ich würde also sagen, ich kann auf jeder Position spielen", verriet er im Interview mit "onefootball.com".
Das Leben von Xavi richtete sich früh auf den Fußball aus. Er ist zwar im niederländischen Amsterdam geboren worden, zog aber im Alter von drei Jahren mit seiner Familie in die spanische Kleinstadt Rojales. Bereits vier Jahre später wurde er in die renommierte Jugendabteilung "La Masia" des FC Barcelona aufgenommen. Dort sind früher unter anderem auch
Bereits als 14-Jähriger ein Social-Media-Star
Bevor Simons allerdings seinen ersten Profivertrag unterzeichnete, wurde er zum Social-Media-Star. Videos von seinen Spielszenen wurden bei Youtube, Instagram & Co. millionenfach angesehen. Im Alter von 14 Jahren hatte er schon eine Million Follower bei Instagram. Das zahlte sich auch finanziell aus. Mit 15 Jahren hatte er bereits seinen ersten Werbevertrag mit dem Sportartikelhersteller Nike in der Tasche.
"Ich habe das nicht forciert, ich habe einfach immer nur Fußball gespielt", erzählte er in einem Interview mit dem "kicker". "Und ich denke, dass zu dieser Zeit der Boom der sozialen Medien gerade erst begonnen hatte. Ich habe wie jeder andere auch bei Instagram Fotos gepostet und sonst nichts anderes gemacht als mein ganzes Leben lang zuvor."
5,9 Millionen Follower bei Instagram
"Aber ja, dann spielst du Turniere, die Leute sehen dich im Fernsehen, du gewinnst das Turnier, wirst vielleicht sogar als bester Spieler ausgezeichnet. So fing es an, dass die Leute mir folgten. Aber ich habe mich nie verändert, bin und bleibe derselbe", führte er fort. Heute hat er bei Instagram 5,9 Millionen Follower.
Doch nicht nur in den sozialen Medien war er früh begehrt, sondern auch im Profifußball. Im Alter von 16 Jahren wechselte er nach Frankreich zu Paris Saint-Germain. Knapp zwei Jahre später gab er unter dem damaligen Trainer Thomas Tuchel sein Profidebüt bei der ersten Mannschaft.
Neymar als Vaterfigur
Der brasilianische Superstar
Nachdem der Jungprofi elf Pflichtspieleinsätze für Paris Saint-Germain hatte, wechselte er im Sommer 2022 in die Niederlande zum PSV Eindhoven. Auf Anhieb belegte er mit 19 Toren Platz 2 in der Torschützenliste. Danach holte Paris Xavi wieder zurück, verlieh ihn aber sofort in die Bundesliga zu RB Leipzig. Dort setzte er seine starke Entwicklung fort. In 43 Pflichtspielen gelangen ihm zehn Tore und 15 Vorlagen.
FC Bayern soll sich mit Xavi auf einen Vertrag geeinigt haben
Vertragstechnisch kehrt er nach der Europameisterschaft nach Paris zurück, wo er noch bis Sommer 2027 unter Vertrag steht. Allerdings wäre auch ein Wechsel zum FC Bayern München möglich. Laut Informationen von "Sky Sport News" sollen sich Xavi und der FC Bayern bereits auf die wichtigsten Vertragsdetails wie Dauer und Gehalt geeinigt haben.
Allerdings würde ein Wechsel nur stattfinden, wenn Bayern und Paris bei der Ablöse eine Einigung erzielen. Laut einem Bericht der "Sport Bild" wäre für den deutschen Rekordmeister eine Transfersumme von bis zu 80 Millionen Euro kein Ausschluss-Kriterium.
Nationaltrainer Koeman kann sich Xavi in München vorstellen
Der niederländische Nationaltrainer Ronald Koeman kann sich Xavi gut beim FC Bayern vorstellen: "Er ist ein großes Talent. Und große Talente können an jedem Ort spielen. Er hat es zuerst in Holland gezeigt, er hat es letzte Saison in Leipzig gezeigt und er ist Spieler der niederländischen Nationalmannschaft. Und wenn man ein Spieler der niederländischen Nationalmannschaft ist, kann man auch für Bayern München spielen."
Koeman ist überzeugt davon, dass Xavi und sein Umfeld den nächsten Karriereschritt gut durchdenken werden: "Er, seine Familie und die Leute um ihn herum sind wirklich seriös. Und sie denken darüber nach, was der beste Schritt für ihn ist. So ist er auch von PSV nach Leipzig gewechselt. Ich wünsche mir für jeden Spieler das Beste, die beste Position und den besten Verein, um zu spielen und sich als junger Spieler weiterzuentwickeln."
Verbleib bei RB Leipzig nicht ausgeschlossen
Allerdings wäre es auch möglich, dass Xavi eine weitere Saison von Paris nach Leipzig verliehen wird. RB-Trainer Marco Rose wirbt um den Ausnahme-Fußballer. "Er wäre auch im nächsten Jahr für mich ein sehr wichtiger Faktor", sagte Rose. Es wäre sein Wunsch, Xavi noch ein oder zwei Jahre in Leipzig zu behalten. "Xavi weiß, was er an uns hat. Und wir wissen natürlich auch, was wir an ihm haben."
Eines ist klar: Sollte Xavi im Halbfinale der EM – oder sogar in einem möglichen Finale – groß aufspielen, dürfte sein Marktwert weiter steigen. Eine Verpflichtung wäre dann noch schwieriger zu realisieren. Für Bayern und auch für Leipzig.
Verwendete Quellen
- onefootball.com: Xavi Simons im Exklusiv-Interview: "Will die größten Titel gewinnen"
- kicker.de: "Hin und wieder höre ich von meiner Mutter, dass ich mehr lachen solle"
- sport.sky.de: Simons exklusiv: "Dafür werde ich Neymar immer dankbar sein"
- sport.sky.de: Vertrags-Details schon geklärt! Bayerns Xavi-Poker wird konkreter
- Sport Bild (27/2024): Eberls riskante Transfer-Strategie
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