• Die Bundesliga nimmt den Spielbetrieb nach der Winterpause wieder auf.
  • Die kommenden Wochen und Monate versprechen viel Spannung in allen Teilen der Tabelle.

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Nach einer quälend langen Pause gibt sich die Bundesliga mit dem Spiel zwischen RB Leipzig und dem FC Bayern ab dem 20. Januar wieder die Ehre. Der Rekordmeister führt die Tabelle nach den 15 bisher erfolgten Spieltagen an, was wenig überraschend ist. Umso erstaunlicher sind allerdings die ersten Verfolger des Serienmeisters.

Die Bundesliga bot in der bisherigen Saison schon viel Unterhaltung. RB Leipzig, Bayer 04 Leverkusen, der VfL Bochum, Schalke 04 und der VfB Stuttgart trennten sich bereits von ihrem jeweiligen Cheftrainer und im aktuellen Wintertransferfenster verstärkten sich einige Teams für die kommenden Aufgaben. Die Karten werden nach der langen Vorbereitung auf die Restsaison also wieder neu gemischt.

Die Spitzengruppe: Alte Bekannte, neue Gesichter

Es dürfte nur die wenigsten Fans der Bundesliga überraschen, dass der FC Bayern von Platz eins grüßt. Dabei hatte das Team von Trainer Julian Nagelsmann zwischenzeitlich Schwierigkeiten, gewann in der Bundesliga zwischen Spieltag vier und sieben kein einziges Spiel. Anpassungen des Trainers sorgten für neuen Schwung, die Maschine rollte anschließend wieder. Der erste Verfolger ist aktuell der SC Freiburg mit vier Punkten Rückstand. An das Bild eines strahlenden Christian Streich im Bereich der vorderen Plätze hat sich der Zuschauer mittlerweile schon fast gewöhnt, dennoch ist die Momentaufnahme herausragend.

Platz drei hat aktuell RB Leipzig inne, sechs Punkte beträgt der Abstand auf den Rekordmeister. Unter Marco Rose fand RB zu alter Stärke zurück, spielt facettenreicher, aktiver und presst wieder bedeutend höher. Zudem hat das Team den besten Torschützen, Christopher Nkunku traf schon zwölfmal. Eintracht Frankfurt steht dank überragender Personalpolitik auf dem vierten Platz, dicht gefolgt vom FC Union. Die Erfolgsformel beider Klubs ist identisch: Kontinuität auf der Trainerposition und ein derart kluges Scouting, so dass die Neuzugänge fußballerisch wie menschlich zum Team passen.

Borussia Dortmund ist indes erst auf dem sechsten Platz zu finden. Der selbsternannte Titelkandidat hatte wieder einmal Probleme mit der Konstanz. Zudem sorgte die Krebserkrankung von Schlüsselspieler Sebastien Haller für einen Dämpfer. Dortmund fehlte in einigen Spielen die letzte Konsequenz. Das könnte, nun, da Haller zurück und spielfit ist, bald aber der Vergangenheit angehören. Der BVB will nun angreifen.

Abstiegskampf: Schalke mit Problemen

Spannend wird es auch im Abstiegskampf. Gemessen an der Qualität und den letzten Entwicklungen sollte Bayer Leverkusen, aktuell auf Platz zwölf stehend, nicht zu den Topkandidaten auf den Abstieg gehören. Folglich beginnt die Abstiegszone beim 1. FC Köln, der 17 Punkte auf dem Konto hat. Es folgen Augsburg (15), Hertha BSC und Stuttgart (je 14), Bochum (13) und Schalke (9). Vor allem die beiden Klubs aus dem Ruhrpott haben große Sorgen, weil der Kader im Vergleich mit der Konkurrenz individuell abfällt.

Für Köln spricht, dass die Energie des Baumgart-Fußballs immer wieder für überraschende Siege wie den gegen Borussia Dortmund sorgen kann. Augsburg verstärkte sich gleich viermal im Winter, bei Hertha BSC ist der Prozess im fußballerischen Bereich erkennbar und könnte mittelfristig für deutlich mehr Punkte sorgen. Die größten Sorgenkinder der Liga sind also auf den letzten drei Tabellenrängen positioniert. Vielleicht überraschen diese Teams aber mit taktischen Neuerungen nach der Winterpause.

Mittelfeld der Bundesliga: Nach oben oder nach unten?

Das Mittelfeld der Tabelle zieht sich vom VfL Wolfsburg (Platz sieben, 22 Punkte) bis Bayer Leverkusen (Platz zwölf, 18 Punkte). Diese Teams sind sehr eng beieinander, ihnen fehlte es in dieser Saison an der Konstanz, um ganz nach oben schauen zu können. Abgesehen von Werder Bremen, denn der Aufsteiger liegt mit 21 Punkten vollkommen im Soll. Ole Werner verhalf der Mannschaft zu Stabilität, entwickelte sie in allen Teilbereichen weiter und lässt phasenweise wieder den attraktiven Werder-Fußball aus besseren Zeiten spielen.

Während Werder mit dem Status quo sehr zufrieden ist und Leverkusen klare Ambitionen nach oben hat, geht es für Mainz (Platz zehn) und Hoffenheim (Platz elf) darum, herauszufinden, wie gut man wirklich ist. Beide zeigten gute Ansätze, aber hatten auch schwache Spiele im Repertoire. Ähnlich sieht es bei Borussia Mönchengladbach (Platz acht) aus, das sich in einer Übergangsphase befindet. Aktuell herrscht bei den Fohlen aufgrund einiger möglicher Abgänge etwas Unruhe, eine ideale Vorbereitung gelang bisher nicht.

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Das wird in der Restsaison spannend

Die restliche Saison in der Bundesliga kann aufgrund der Ausgangslage extrem interessant werden. Wer hat die Vorbereitung genutzt, um Fehler abzustellen und neue Elemente zu implementieren? Wie kommen die WM-Spieler aus der für sie kürzeren Pause nach hoher Belastung? Viele Fragen sind offen, die rund um den Titelkampf wohl eher nicht. Die Qualität des FC Bayern dürfte zu hoch sein, Spannung bis zum Schluss ist unwahrscheinlich.

Danach haben gemessen an der reinen Kaderqualität Dortmund, Leipzig und Frankfurt die besten Chancen auf die Champions League. Freiburg und Union steckten die Mehrfachbelastung bisher aber hervorragend weg und wirken sehr stabil. Zudem könnte aus dem Mittelfeld noch ein Team mit einer starken Entwicklung im Kampf um die vorderen Ränge eingreifen, vor allem Wolfsburg unter Kovac ist hier zu nennen.

Im Abstiegskampf droht Schalke der erneute Gang in die 2. Bundesliga, bei Stuttgart muss der Retter Labbadia in einer schwierigen Situation funktionieren. Und dann wäre da noch der Kampf um die Torjägerkrone, dort jagen Spieler wie Marcus Thuram (10), Niclas Füllkrug (10), Jamal Musiala (9) und Vincenzo Grifo (9) den angesprochenen Nkunku (12).

Verwendete Quellen:

  • Bundesliga: Tabelle
  • Transfermarkt: Trainervergleich Bundesliga
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