Magdeburg - Das Land Sachsen-Anhalt rechnet im Zuge der geplanten Ansiedlungen im High-Tech-Park (HTP) in und um Magdeburg mit einem deutlich größeren Verkehrsaufkommen als bisher.

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Deshalb sollen Straßen, Radwege und Buslinien ausgebaut werden, wie Infrastrukturministerin Lydia Hüskens bei der Vorstellung eines integrierten Verkehrskonzepts ankündigte. Die Arbeitnehmer würden voraussichtlich aus einem größeren Umfeld in die Landeshauptstadt pendeln, sagte die FDP-Politikerin.

Empfohlen werden unter anderem der vierstreifige Ausbau einer Landesstraße nahe der A14, eine Stauwarnanlage für die Autobahn, mehr als 8000 Parkplätze im HTP sowie 20 Kilometer neue Radwegstrecken, um die anliegenden Kommunen Magdeburg, Sülzetal und Wanzleben anzubinden.

Perspektivisch schlagen die Gutachter außerdem die Einbindung des HTP in ein S-Bahnsystem vor. Die Planung und Umsetzung der Infrastrukturmaßnahmen wird allerdings mehrere Jahre dauern und auch vom Ansiedlungsgeschehen abhängen.

Große Industrieflächen sind laut Hüskens selten

Intel plant in Magdeburg den Bau mehrerer Großfabriken zur Chipherstellung. Wegen Problemen am Markt kündigte das Unternehmen zuletzt aber an, die Pläne zwei Jahre aufschieben zu wollen. Intel verfügt über etwa ein Drittel der Fläche des High-Tech-Parks. Die anderen Teile sind für weitere Firmenansiedlungen wie Zulieferer vorgesehen.

Hüskens ist optimistisch, dass der US-Chiphersteller noch in die Landeshauptstadt kommt. Die Chancen seien groß, sagte die Ministerin. Über Subventionen müsse letztlich verhandelt werden. Hüskens verwies aber auch darauf, dass eine solch zusammenhängende Industriefläche selten sei und gegebenenfalls an ein anderes großes Unternehmen verkauft werden könne. Die Fläche sei beeindruckend groß.

Noch keine Flächen an andere Investoren verkauft

Nach Angaben des Finanzministeriums sind bislang noch keine Flächen an andere Investoren verkauft worden. Es gebe eine Vormerkungsliste von Unternehmen, die sich gerne ansiedeln wollten, sagte eine Sprecherin der dpa. "Die Bandbreite ist in so einem frühen Stadium der Projektentwicklung erwartungsgemäß groß. Auch die Branchenschwerpunkte der Interessenten sind vielschichtig."

Auch im Umfeld der Landeshauptstadt hoffen viele Kommunen, dass weitere Firmen mit dem Intel-Investment ins Land kommen. Doch nach der angekündigten Verschiebung des Chipherstellers zogen sich bereits die ersten Unternehmen zurück. So hatte ein großer amerikanischer Projektentwickler den Bau einer 50.000 Quadratmeter großen Lagerhalle im benachbarten Salzlandkreis geprüft, diese Pläne inzwischen aber auf Eis gelegt.  © Deutsche Presse-Agentur

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