Fürth - Die SpVgg Greuther Fürth drückt den Reset-Knopf. Jan Siewert als neuer Trainer und Stephan Fürstner als Sportdirektor sollen die Talfahrt des Fußball-Zweitligisten stoppen.
"Es hat richtig Spaß gemacht, es war Energie auf dem Feld", sagte Siewert nach seiner ersten Einheit. "Die Jungs haben sich gefreut, dass es eine Klarheit jetzt gibt und die habe ich dann auch gehabt heute - und das hat man dann auch übertragen können."
"Es geht um Haltung"
Siewert war zuletzt für den Bundesligisten FSV Mainz 05 tätig. Bei den Rheinhessen stand er gut drei Monate von Anfang November 2023 bis Mitte Februar 2024 in der Verantwortung. Jetzt soll er nach nur einem Sieg in den vergangenen neun Pflichtspielen wieder für Fürther Erfolge sorgen. "Ich glaube, in allererster Linie geht es darum, Haltung zu zeigen. Haltung und die Art und Weise aufrechtzuerhalten, wie Fürth Fußball spielen kann, aber wie wir verteidigen können auch", sagte der 42-Jährige.
Auch DFB-Erfahrung
Helfen soll beim Umschwung die Klarheit in den Personalfragen. "Wir haben jetzt ein paar Tage Zeit, der Mannschaft auch mal Ruhe zu geben, alles zu verarbeiten. Es war einiges los in den letzten Wochen und ich bin einfach froh, dass wir jetzt Klarheit haben mit ganz klaren Ansprechpartnern", sagte Fürstner. "Und ich spüre, dass das der Mannschaft auch guttut."
Siewert begann seine Trainerkarriere im Nachwuchsbereich des Deutschen Fußball-Bundes. Später war er unter anderem Coach bei Rot-Weiss Essen und Huddersfield Town, ehe er seine Mainzer Zeit begann. In sieben Spielen als Interimscoach gab es einen Sieg. Nach seiner Beförderung in Mainz zum Chefcoach glückte kein Sieg mehr: Drei von fünf Spielen gingen verloren, zwei endeten unentschieden.
Nur ein Sieg unter Haas
Vor der Verpflichtung von Siewert hatten sich die Fürther von Interimstrainer Leonhard Haas getrennt. Der 42-Jährige übernimmt ab sofort wieder die U23 des Vereins. Haas sollte ursprünglich bis zur Winterpause als Nachfolger von Alexander Zorniger arbeiten. Nach zuletzt drei Pflichtspielniederlagen passte der Verein die Situation aber an. Nur bei seinem Debüt glückte durch das 4:3 beim FC Schalke 04 ein Sieg unter Haas.
Besondere "Führungsstärke" gefragt
Auch Fürstner, zuvor Sportlicher Leiter der Akademie, wurde früher befördert. Der langjährige Fürther Profi hatte nach der Freistellung von Trainer Zorniger und Sportchef Rachid Azzouzi vor drei Wochen zunächst ebenfalls interimsmäßig die sportliche Leistung übernommen. Nun überzeugte der 37-Jährige die Führungsetage, "dass er unsere sportliche Neuausrichtung maßgeblich vorantreiben und verantworten kann", wie der Aufsichtsratsvorsitzende Peter Köhr erklärte. Fürstner habe schon als Profi "eine besondere Führungsstärke in sich" gehabt. Diese soll ihm auch jetzt helfen.
"Die Lage ist nicht hoffnungslos, sondern sie ist angespannt und wir müssen und werden auch die richtigen Schlüsse jetzt ziehen", sagte Fürstner. "Wir dürfen auch nicht anfangen, jetzt Dinge schönzureden, sondern wirklich die Dinge anpacken, wo wir einfach dann auch wieder in die Erfolgsspur kommen. Und das beginnt mit einem ersten Training. Das wird natürlich auch über Ergebnisse kommen, aber wir dürfen die Arbeit dahinter nicht vergessen." Der nächste Ernstfall steht für die Franken in zehn Tagen an. Dann kommt der Tabellenvierte Karlsruher SC nach Fürth. © Deutsche Presse-Agentur
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