Gelsenkirchen/Duisburg/Krefeld - Futterspenden wie Kastanien, Eicheln oder Nüsse sind in Zoos und Tierparks in Nordrhein-Westfalen kaum gefragt.
"Wir nehmen grundsätzlich keine Futterspenden von privat an. Wir vertrauen bei den Futtermaterialien gänzlich auf externe Händler, die wir im Vorfeld geprüft haben und mit denen wir schon seit vielen Jahren zusammenarbeiten", teilte die Zoom Erlebniswelt in Gelsenkirchen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Auch der Zoo in Duisburg bezieht das Futter für seine rund 4.700 Tiere nach eigenen Angaben aus dem Großmarkt, von lokalen Landwirten oder aus der Fischzucht. Zum Teil werde es aber auch selbst angebaut. Nüsse für einige wenige Tierarten würden von den Bezugsquellen beschafft, Eicheln und Kastanien gar nicht verfüttert.
Spendenaufruf würde Bedarf wahrscheinlich übertreffen
Ebenfalls nicht in die Futterpläne der Tiere passen Kastanien und Eicheln im Zoo in Krefeld. Zudem sei die Herkunft von gesammeltem Gut nicht überprüfbar, was das Risiko von Krankheiten erhöhe - etwa bei Sammlungen an vielbefahrenen Straßen oder der Verunreinigung durch Hunde. Walnüsse würden zwar von Papageien und Menschenaffen gerne gefressen, aufgrund des hohen Fettgehaltes benötige der Zoo aber nur haushaltsübliche Mengen. Ein Spendenaufruf würde den Bedarf wahrscheinlich übertreffen.
Auch keinen Aufruf zu Futterspenden von Kastanien, Eicheln oder Nüssen gibt es beim Tierpark Bochum. Dort gebe es im spezifischen Tierbestand keine Abnehmer dafür, teilte eine Sprecherin mit. Beim Naturzoo in Rheine gebe es immer mal wieder Anrufe von Menschen, die Kastanien oder Eicheln gesammelt hätten und bringen wollten, hieß es. Der Zoo lehne dies allerdings ab, da es viele Eichenbäume auf dem Zoogelände gebe, die mehr abwerfen würden, als gut für die Tiere sei.
Dankeschön für Spenden in Arnsberg
Früher aktiv um Kastanien für Rot-, Dam- und Muffelwild gebeten habe der Wildwald Vosswinkel in Arnsberg. Seit einigen Jahren sei dies aber nicht mehr nötig, da Gäste reichlich gesammelte Früchte liefern würden, hieß es. Je nach gesammelter Menge gebe es auch ein Dankeschön. Die gespendeten Kastanien reichten meist bis in das zeitige Frühjahr hinein. Für das Wild seien sie ein sehr energiereiches und wertvolles Zusatzfutter und gerade über die Wintermonate eine natürliche und artgerechte Bereicherung des Speiseplans.
Der Biotopwildpark Anholter Schweiz in Isselburg nimmt nur Walnüsse an. Eicheln, Kastanien und Bucheckern befänden sich zuhauf auf den Anlagen, teilte der Tierpark mit. Wildschweine, Dachse und Braunbären bekämen die Walnüsse. Der Bedarf der Walnüsse werde nur über Futterspenden gedeckt, sie müssten somit nicht eingekauft werden. © Deutsche Presse-Agentur
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