Die jüngste Wahl zum Ballon d'Or, der Auszeichnung für den besten Fußballer der Welt, hat gezeigt: Erfolg und Können alleine reichen nicht aus.
Sonst wäre vermutlich Vinicius Jr. der Preisträger geworden. Aber dessen Verhalten auf dem Platz ist oft vor allen Dingen eines: unsportlich und wenig vorbildlich – und der Fußballer von Real Madrid wirkt dadurch automatisch auch ein wenig unsympathisch.
Gerade letzter Punkt ist – neben der sportlichen Leistung – immer wichtig bei der gemeinsamen Sportlerwahl von Kölnischer Rundschau, Kölner Stadt-Anzeiger und dem Unternehmen F&S Concept. Teilnehmer der Preisverleihung im Mai 2024 werden bestätigen können: Eckart Wudarzak ist nicht nur Sportler des Jahres geworden, weil er mit damals 81 Lenzen noch als Ersatztorhüter für den TuS Zülpich in der Handball-Landesliga auflief, sondern auch, weil er einfach unglaublich sympathisch war, wie das launige Interview mit der stellvertretenden Redaktionsleiterin Ramona Hammes bewies. Da zollte selbst der Zweitplatzierte Markus Mey, dessen sportliche Leistungsfähigkeit schon aufgrund seines Alters insgesamt höher anzusiedeln ist, lobend seinen Tribut.
Aufstiege erleichtern die Nominierungen enorm
Erfolge erleichtern allerdings doch die Auswahl der Nominierten. Aufstiege, Meisterschaften, sonstige Höchstleistungen – das sind alles gute Voraussetzungen, um auch in der Vorschlagsliste berücksichtigt zu werden. Am besten gelungen ist das im Jahr 2024 wohl den Fußballern des TuS Zülpich. Erst stieg man aus der Bezirksliga in die Landesliga auf – und das mit einer beeindruckenden Tordifferenz von 101.
Nur wenige Wochen später besiegte das Team von David Sasse den SV Nierfeld im Kreispokalfinale. In der Landesliga überwintert der Aufsteiger, der bisweilen mitreißenden Offensivfußball zeigt, auf Platz sechs. Der Höhepunkt fand dann am Mittwochabend im Stadion an der Blayer Straße statt: Im Mittelrheinpokal empfing das Team den Drittligisten Viktoria Köln, verlor zwar 2:5, zeigte aber eine tolle Leistung.
Ebenfalls aufgestiegen sind die Frauen der HSG Euskirchen. In ihrer neuen Klasse, der Handball-Oberliga, tun sie sich aber noch sehr schwer. Anders in der Vorsaison. Die Verbandsliga dominierten die Spielerinnen von Andreas Kunzke, verloren nur ein Spiel und zeigten eine Glanzleistung nach der anderen.
Euskirchener Turnerinnen steigen zum zweiten Mal in Folge auf
Mit Aufstiegen auskennen tun sich die Turnerinnen des Euskirchener TSC. Im vergangenen Jahr, ihrem ersten im Ligabetrieb, stiegen sie sofort von der Landesliga 4 in die Landesliga 3 auf. Und die war für die Athletinnen, die von Manuél Heister trainiert werden, nur eine Durchgangsstation. Angeführt von Ausnahmeturnerin Anouk Hauser gewannen sie alle drei Turntage und schnuppern nächstes Jahr die Luft der Landesliga 2.
Vierter Aufsteiger im Bunde sind die Männer des TTC Vernich. Zwei Jahre haben die Tischtennisspieler kein Spiel mehr verloren. Seit dieser Saison agieren sie wieder auf Verbandsebene – wo es zunächst eine Niederlage gab. Aber die von Christian Schorn angeführte Mannschaft berappelte sich schnell und steht in der Winterpause auf Platz drei, zwei Punkte hinter einem Relegationsplatz und vier Punkte hinter dem Tabellenführer.
Am Boden gelegen und sich aufgerappelt: Vernich und Zülpich
Der TTC Vernich und auch der TuS Zülpich haben gezeigt, dass man zwar am Boden liegen kann (beide Vereine sind nach Erfolgen durch ein tiefes Tal gegangen), sich aber auch aus eigener Kraft mit einem klugen Konzept und Geduld wieder nach oben arbeiten kann. Misserfolge sind dazu da, um aus ihnen zu lernen und es dann besser zu machen.
Das beweisen aktuell im Fußball die JSG Erft 01 Euskirchen und im Basketball die Erftbaskets aus Bad Münstereifel. Im Frühjahr mussten beide den Weg in eine niedere Liga gehen. Doch aktuell stehen beide in den neuen Klassen auf der Spitzenposition. Es müsste schon viel passieren, dass die von Chris Kockerols trainierten Kicker nicht in die Bezirksliga zurückkehren. Bei den Korbjägern von Florian Hammes ist die Spitzenposition in der Landesliga eher überraschend, macht aber genauso Freude. Da wird es spannend, zu beobachten, wie sich die Erftbaskets in den beiden Spielen bis Weihnachten und in der Rückrunde schlagen.
Diese Sportler und Sportlerinnen waren 2024 alleine erfolgreich
Auch erfolgreiche Einzelsportler gab es 2024 im Kreis Euskirchen. Bei einigen gilt der Werbespruch von Volkswagen aus dem Jahr 1968 zum VW Käfer: "Und er läuft und läuft und läuft." Wobei das Pronomen auch ausgetauscht werden darf. Die Siegerin der beiden Vorjahre, Ilona Schaffrath aus Kuchenheim, nimmt fast jedes Wochenende bei irgendeinem Laufevent in ganz Deutschland teil. Das gilt auch für den Vorjahreszweiten bei den Männern: Markus Mey aus Morsbach absolvierte beispielsweise vier Marathon-Läufe in 20 Tagen. Kann man mal machen.
Immer vorne beim Eifelcup mit dabei ist Nora Schmitz vom LC Euskirchen. Wenn alles gut geht, wird sie den Titel der Laufserie beim Silvesterlauf an der Steinbachtalsperre zum neunten Male für sich entscheiden. Bei den Männern wird es vermutlich einen neuen Sieger geben. Jens Diblik von den Sportfreunden 69 führt fast uneinholbar vor Vorjahressieger Markus Seidenfaden (LC Euskirchen).
Tobias Müller gewinnt am Nürburgring die Porsche-Cup2-Klasse
Super gelaufen ist es dieses Jahr auch für Tobias Müller. Der Rennfahrer aus Euskirchen war nicht nur der beste Fahrer aus dem Kreis Euskirchen bei der Nürburgring-Langstrecken-Serie. Er holte sich auch den Sieg in der Porsche-Cup2-Klasse.
Auch zahlreiche weitere Leistungen von Sportlern aus dem Kreis Euskirchen waren in diesem Jahr herausragend, etwa die zweite Worrell-1000-Teilnahme vor der Ostküste der USA von Segler André Hauschke vom RSC Zülpich.
Das weitere Vorgehen: Vorstellungen erscheinen im Januar und Februar
Aber wir wollen ja nicht zu viele mögliche Nominierungen preisgeben. Denn das Schöne an der Sportlerwahl im Kreis Euskirchen ist ja auch, zu sehen, welche Sportler unseren Lesern einfallen. Alle Nominierten werden von Jahresbeginn 2025 bis zum Beginn der Karnevalshochphase, also vor dem Beginn der Rückrunde im Fußball, porträtiert und vorgestellt. Im Laufe dieser Zeit haben die Leser auch wieder die Möglichkeit, über ein Online-Tool ihre Stimmen abzugeben. Im späten Frühling werden dann die Sieger von der Sportredaktion und den Sponsoren von F&S Concept im feierlichen Rahmen ausgezeichnet.
So erreichen die Leser die Lokalredaktion in Euskirchen
Ab sofort nimmt die Redaktion Vorschläge für die Wahl der Sportlerinnen, Sportler und Mannschaften des Jahres 2024 entgegen. Genannt werden können nur Athleten, die im Kreis Euskirchen wohnen oder in einem Sportverein im Kreis aktiv sind. Bei den Mannschaften müssen die Teams aus dem Kreisgebiet kommen.
Vorschläge machen können alle Leser, Vereinsmitglieder, Funktionäre und Verbände aus dem Kreis Euskirchen. Am Freitag, 27. Dezember, endet die Frist. Vorschläge müssen entweder über das unten abgebildete Tool oder schriftlich per Brief, E-Mail oder Fax an die Redaktion eingereicht werden. Außerdem würden wir uns über eine Begründung für die Nominierung freuen.
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