Die Karnevalssitzung der Interessengemeinschaft Karneval (IGK) Kalkar fand am Samstag im Dorfsaal in Roitzheim statt.

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Wie sehr das diesjährige Motto der IGK "Gemeinsam sind wir stark" auch gelebt wird, stellte allein schon der Aufmarsch der befreundeten Karnevalsgruppen aus den umliegenden Ortschaften auf der Bühne unter Beweis.

"Mit den Roitzheimern sind wir schon seit Jahren verbunden und besuchen uns gegenseitig auf den Karnevalssitzungen", freute sich Ralf Kurek, Pressesprecher der Kalkarer. Die Roitzheimer Prinzessin Anna I. musste darum unbedingt dabei sein. Die KG Blau-Gold Bessenich hatte ihren Kinderprinzen Ben mitgebracht. Weitere Tollitäten aus Stotzheim und Arloff-Kirspenich sowie zahlreiche Akteure aus anderen Vereinen boten ein buntes Bild auf der Roitzheimer Bühne.

Franz-Josef Frings, der als Büttenredner in der Rolle von "Et Lisbeth" seine Einsichten zur emanzipierten Frau zum Besten gab, hielt die Zuschauer genauso bei der Stange wie die zahlreichen exzellenten Tanzgruppen. Schon die ganz kleinen Tanzmäuse zwischen 2 und 9 Jahren aus der Showtanzgruppe "Little Crystals" aus Billig glänzten mit ihrem Piratenthema "Wir kapern euer Schiff und stehlen euren Schatz".

Trainerin Daniela Rieken unterstützte ihre Tanzbären auf der Bühne

Professionell und mit bestens ausgeklügelten Choreographien zeigten sich auch die Magic Dancers aus Lessenich und das Danzspektakel aus Bürvenich. Den Tänzerinnen der Showtanzgruppen merkte man schon am Strahlen an, wie sehr sie bei der Sache waren. Eine Verbindung zwischen Moderne und Tradition stellte die Stadtgarde Lechenich in Zusammenarbeit mit dem Corps der Rutbaach-Fanfare aus Mülheim-Wichterich her. Neben dem klassischen Stippeföttchetanz zeigten sie eine flotte Tanzshow, die nichts zu wünschen übrigließ.

Pech hatte das Männerballett "Tanzbären Kalkar". Durch mehrere Ausfälle unter den Tänzern konnte die Gruppe ihr neues Programm nicht zu Ende einstudieren. Doch richtige Karnevalisten nehmen die Not sportlich und mit Humor. Trainerin Daniela Rieken füllte als echte Frau im Männerballett die Lücke.

Eine Premiere für die Männergruppe und kein Nachteil für die Optik. Auch der Vorsitzende Michael Koch biss die Zähne zusammen und tanzte trotz Kniebeschwerden mit, um die Gruppe funktionsfähig zu halten. Da alle Flyer, also diejenigen, die sich hoch durch die Luft werfen lassen, nicht dabei sein konnten, sah man an diesem Abend mit Paul Brüning ein Nachwuchstalent. Der flog, als machte er tagtäglich nichts anderes. Die improvisierte Formation funktionierte großartig und verbreitete beste Laune im Publikum.

Überraschung: Verdienstorden an Till Siebel verliehen

Einem Mittänzer der Männergruppe, Till Siebel, wurde am Abend eine besondere Ehre zuteil. Bad Münstereifels Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian und Michael Dormagen, der Vorsitzende der Regionalgruppe Rhein-Sieg-Eifel im Bund Deutscher Karneval, überreichten ihm den Bronzenen Verdienstorden für sein vielfältiges Engagement im Karneval und an zahlreichen anderen Stellen. "Du hast es verdient", sagte Preiser-Marian zu einem überraschten Siebel.

Mit dem Entertainer Steven Alan aus Sinzig, der seine eigene Lichtshow mitgebracht hatte und dessen Team in Windeseile das Equipment auf der Bühne installierte, hatten die Kalkarer noch einen besonderen Stimmungsmacher an Land gezogen. Seine angenehme Schlagerstimme und seine mitreißende Art brachten den Saal in Schwingung.

Einzig der Besucherzuspruch ließ etwas zu wünschen übrig

Bis zum Schluss hielt die unterhaltsame Karnevalssitzung die Spannung. Die Rockband Los Rockos aus Brühl machte den musikalischen Abschluss. Zuletzt war sie vor sechs Jahren zu Gast bei den Kalkarern. Zum Gelingen trug auch die verbindende Moderation von Nadine Tillenburg bei.

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Einen Wermutstropfen sah der IGK-Vorsitzende Michael Koch aber schon: "Es hätten mehr Gäste sein können." Die Entfernung zwischen Kalkar und dem Veranstaltungsort Roitzheim sei ungünstig, erklärte er sich den nicht ganz vollen Saal. An der ausgezeichneten Qualität des Programms kann es jedenfalls nicht gelegen haben. Koch hegt die Hoffnung, eines Tages vielleicht einen Saal im eigenen Ort zu bekommen.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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