Sonja Tewinkel, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, kandidiert für das Bürgermeisteramt in Odenthal.

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Ins Rennen um den Chefsessel im Rathaus will sie aber als unabhängige Kandidatin gehen. Sie kündigte an, in der heutigen Sitzung des Gemeinderates mitzuteilen, dass sie zum Ende des Jahres die Fraktion verlassen und bis zum Ablauf der Legislaturperiode als fraktionsloses Ratsmitglied ihr Mandat ausfüllen werde. "Mein Parteibuch werde ich ruhend stellen", so Tewinkel.

Hintergrund der Entscheidung als parteilose, beziehungsweise unabhängige Kandidatin anzutreten, sei, dass sie "für alle Odenthalerinnen und Odenthaler kandidieren und arbeiten möchte".

Bessere Kompromisse ohne Parteibuch

Sie sei überzeugt, dass das Amt vor allem dann erfolgreich ausgeübt werde, "wenn man offen für alle Seiten ist und den bestmöglichen Kompromiss erarbeiten kann, ohne parteipolitisch eingeengt und gebunden zu sein", erklärte sie. Sie habe bereits ein kleines, schlagkräftiges Wahlkampfteam zusammengestellt und hoffe auf weitere Unterstützung aus dem politischen Raum und ganz Odenthal.

Tewinkel ist verheiratet und hat drei Kinder. Mehrere Jahre hat sie als Kulturmanagerin gearbeitet und ist derzeit als Kulturdezernentin bei der Bezirksregierung Köln tätig. Auch als Dezernentin in der Hochschulverwaltung hat die 49-Jährige Erfahrung gesammelt. "Verwaltungsstrukturen sind mir daher vertraut", sagt sie und mehr noch – so etwas wie ihre Leidenschaft: "Ich räume sehr gerne Verwaltungsstrukturen auf." Dieses Potenzial sei in Odenthal nicht ausgeschöpft.

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Sollte sie als Nachfolgerin des bei der Wahl im Herbst 2025 nicht mehr kandidierenden, ebenfalls parteilosen Bürgermeisters Robert Lennerts ins Rathaus einziehen, werde sie besonders die Finanzen und die kommunale Planung im Auge haben: "Wir müssen realistischer planen. Das kann zu weniger Projekten führen, aber die werden dann auch hoffentlich fertig." Auch die Flüchtlingsfrage werde eine Aufgabe bleiben. Das größte Ziel aber sei, dass die Verwaltung nicht an den Anforderungen erstickt".

In Voiswinkel hatte sich Tewinkel hartnäckig für den Bau eines "Bistros der Träume" eingesetzt, ein Projekt, für das sie viel Geld eingeworben hatte, das aber an einer privaten Klage scheiterte.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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