Rot-Weiße Balken, wohin man blickt, Baustellenfahrzeuge, Arbeiter, der Verkehr schlängelt sich durch enge Fahrspuren, ein Berg Erdaushub versperrt die Marktstraße – die Großbaustelle für die Nord-Süd-Stadtbahn an der Kreuzung Schönhauser Straße/Bonner Straße/Markstraße ist eine tägliche Herausforderung für Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer und Anwohner.
Diese werden wohl erstaunt sein über die Aussage der Stadt, die Kreuzung sei größtenteils fertiggestellt. Das teilte sie den Lokalpolitikern mit, die sie zu deren Dezembersitzung über den aktuellen Projektstadt der Nord-Süd-Stadtbahn an der Bonner Straße informierte.
Neue Asphaltdecke kommt Ende 2027
An der genannten Kreuzung seien die ersten Gleistragplatten und Schienen verlegt, ebenfalls die Asphaltarbeiten seien dort weit fortgeschritten, so die Verwaltung. Der Verkehr wurde auf die endgültige Führung über die Schönhauser Straße / Marktstraße verschwenkt. In diesem Bereich sind die Nebenanlagen vollständig gepflastert, auch die Pflanzgruben für die spätere Bepflanzung mit Bäumen wurden errichtet.
"Die aufwendigsten Arbeiten sind fertiggestellt. Dazu zählt insbesondere die Verlegung der unterirdischen Versorgungsleitungen", erklärt ein Stadtsprecher auf Nachfrage. Endgültig fertig ist die Kreuzung, wenn die Asphaltdecke aufgetragen ist. Das geschieht nach Ende der gesamten Baumaßnahme und ist für Ende 2027 geplant.
Zwischen Marktstraße und Raderberggürtel wurden der Gemeinschaftsgraben auf der Ostseite der Bonner Straße fertiggestellt und die Asphaltschicht für den motorisierten Verkehr eingebaut. Derzeit wird in der Mitte der Straße gearbeitet und am Gemeinschaftsgraben auf der Westseite. Im zukünftigen Gleisbereich werden Bodenuntersuchungen vorgenommen, um eventuelle Hohlräume festzustellen.
Bahn soll ab Frühjahr 2028 fahren
An der Kreuzung Raderberggürtel /Bonner Straße wird aktuell am Gemeinschaftsgraben auf der Westseite gearbeitet. Der Brohler Platz sei weitestgehend fertiggestellt, teilt die Verwaltung mit. Auch die Nebenanlagen auf der Ostseite befänden sich bereits im Endzustand.
Die dritte Baustufe der Nord-Süd-Stadtbahn umfasst die 2,1 Kilometer lange Strecke zwischen Marktstraße und Verteilerkreis Süd. Die zukünftige Linie 5 wird hier oberirdisch fahren und vier Haltestellen bedienen. Die Bonner Straße wird für den Individualverkehr zwischen Marktstraße und Gürtel in beide Fahrtrichtungen einspurig, zwischen dem Gürtel und dem Verteilerkreis zweispurig. Zudem werden Fahrradschutzstreifen eingerichtet.
Der Baubeginn der dritten Baustufe war ursprünglich für Anfang 2016 geplant, im Dezember 2018 sollten die Arbeiten abgeschlossen sein. Aufgrund von Klagen und Verzögerungen im Planfeststellungsverfahren starteten die vorbereitenden Arbeiten erst im Februar 2018. Im Laufe des Projektes wurde die Fertigstellung der Bahnstrecke mehrfach nach hinten verschoben. Zuletzt gingen Stadt und die Kölner Verkehrsbetriebe von Ende 2025 aus. Mehrere Bombenfunde verzögerten die Arbeiten erneut. Aktuell geht die Verwaltung davon aus, dass die Arbeiten Ende 2027 abgeschlossen sind und die Bahn ab Frühjahr 2028 fahren kann.
Im Zuge der dritten Baustufe wurden im Herbst 2017 rund 230 Bäume entlang der Bonner Straße gefällt und 70 weitere weiter südlich im Heidekaul. Als Ausgleich werden über 400 Bäume entlang der Bonner Straße und näheren Umfeld neu gepflanzt.
Informationsbüro Auf der Bonner Straße 242 ist ein Informationsbüro für Bürger eingerichtet. Die telefonischen Sprechzeiten sind von Montag bis Freitag, 8.30 bis 17 Uhr, Telefon 0221- 42915191. Offene Sprechstunden vor Ort finden Montag und Mittwoch von 15 bis 17 Uhr statt und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr. © Kölner Stadt-Anzeiger
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