Wenn man es nicht gewusst hätte, dass der Polizei-Neubau im Ennepe-Ruhr-Kreis in Schwelm steht, hätte man meinen können, auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände zu sein.

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Kein Wunder, denn der Neubau in Oberbergs Nachbarkreis ist eine Art Blaupause des Polizeigebäudes in der Kreisstadt. Und das nicht nur aus architektonischer Sicht. Auch das Investoren- und Vermietungsmodell ist nach dem hiesigen Vorbild gestrickt (siehe Kasten), bei dem die Gummersbacher Wohnungsbaugesellschaft (GWG) und die Sparkasse neben weiteren privaten Investoren einen ganz entscheidenden Part spielen.

Am Montag ist der 36 Millionen teure Neubau nach rund vier Jahren Bauzeit in Anwesenheit von NRW-Innenminister Herbert Reul eingeweiht worden. Mit dabei war auch eine Abordnung aus Gummersbach. Neben Bürgermeister Frank Helmenstein waren das Frank Grebe, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Gummersbach, Unternehmer Marc Schroeder, sowie Architekt Volker Müller, Geschäftsführer der Gummersbacher Wohnungsbaugesellschaft und Mastermind bei Planung und Umsetzung des Neubaus. Die besondere Konstellation, in der eine kommunale Gesellschaft ein Bieterverfahren für sich entscheidet, ist für Innenminister Herbert Reul nicht selbstverständlich, wie er am Rande der Einweihung gegenüber dieser Zeitung erklärte.

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Der Geschäftsführer indes betont aber, dass es am Ender auch der Gummersbacher Bürgermeister gewesen ist, der dem Engagement der GWG in Sachen weiterer Behördenbauten habe zustimmen müssen. Bei dem offensichtlichen Erfolg und weiterer Anfragen für noch größere Projekte im Rheinland dürfte sich Helmenstein bestätigt sehen. Was die die noch größeren Vorhaben des Landes angeht, sagen sowohl Müller als auch Helmenstein, dass diese die Kapazitäten der GWG übersteige, zumal Müller demnächst auch in den Ruhestand gehen will.

Investoren- und Vermietungsmodell

Das Investoren- und Vermietungsmodell der neuen Polizei in Schwelm folgt der Grundidee, die bereits beim Bau von Polizei und Amtsgericht in Gummersbach Anwendung gefunden hat. Die Gummersbacher Wohnungsbaugesellschaft (GWG) ist bei den Bieterverfahren, die das Land ausgelobt hat, als Gewinner vom Platz gegangen. Diesen Zuschlag hat die GWG an eine Gesellschaft verkauft, die für den Bau- und die Vermietung der Immobilie verantwortlich ist und eigens gegründet wird. Bei diesem Konstrukt haben die GWG und die Sparkasse als kommunale Unternehmen die Mehrheit.

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Durch diese Konstellation ist gewährleistet, dass der kommunale Einfluss in der Gesellschaft gewahrt bleibt. Hinzu kommen private Investoren, die das Modell als Geldanlage sehen, wie GWG-Geschäftsführer Volker Müller erläutert, der – wie im Fall der Polizei in Schwelm – auch Gesellschafter ist. Froh ist Müller darüber, dass er mit Sparkassenchef Frank Grebe einen Partner hat, der starke unternehmerische Gene habe und ihn bei seiner Arbeit immer unterstütze. Für die GWG bedeutet das eigene finanzielle Engagement, auch wenn das prozentual nicht so hoch ist, dass Geld zurück nach Gummersbach fließt.   © Kölner Stadt-Anzeiger

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