Das Gesundheitsamt des Rheinisch-Bergischen Kreises meldete am Sonntagnachmittag vier Erkrankungen durch das Mpox-Virus, auch Affenpocken genannt.
Laut Gesundheitsamt habe sich ein Familienmitglied bei einer Reise nach Afrika infiziert - die anderen drei Familienmitglieder hätten sich dann angesteckt. Es handelt sich um die neueste Variante des Virus Klade 1b. Bei allen vier sei der Krankheitsverlauf milde, sie befinden sich in häuslicher Quarantäne.
Wie die Sprecherin des Kreises, Birgit Bär, betont, stelle sich das Gesundheitsamt auf alle möglichen Szenarien ein. Unklar sei zum Beispiel, ob sich noch weitere Menschen angesteckt haben. "Wir haben alle Kontaktpersonen ermittelt", so Bär. Kontakte habe es am Arbeitsplatz und in Schulen gegeben. Der Kreis von möglicherweise Infizierten sei relativ groß. Genaue örtliche Angaben macht der Kreis aus Datenschutzgründen nicht. Betroffen sei der Südkreis - damit sind die Kommunen Bergisch Gladbach, Kürten, Odenthal, Overath und Rösrath gemeint.
Kreis hält engen Kontakt zum RKI
Der Kreis befindet sich laut Bär in engem Kontakt zum Robert-Koch-Institut (RKI) und der Uni-Klinik Köln. Das Bundesministerium für Gesundheit teilt auf seiner Internetseite mit, dass die Weltgesundheitsbehörde WHO am 14. August 2024 eine "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite" für Mpox erklärt habe. Vorausgegangen war eine Ausbreitung der Krankheit in mehreren afrikanischen Staaten. Mitte Oktober 2024 wurde der erste Fall einer Infektion von Mpox Klade 1b in Deutschland bekannt. Genau wie der Fall in Rhein-Berg erfolgte die Infektion bei einer Reise in Afrika.
Für eine Übertragung von Mpox ist ein enger körperlicher Kontakt erforderlich. Laut WHO ist Klade Ib ansteckender und gefährlicher als frühere Mpox-Varianten. Diese traten auch schon in Deutschland auf. Nach RKI-Angaben erkrankten seit Mai 2022 bislang hierzulande bereits 3 800 Menschen an der Varianten Klade IIb. Todesfälle in Verbindung mit dieser gab es demnach bisher nicht.
Insgesamt wird eine Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland vom Bundesministerium für Gesundheit als gering eingeschätzt. Erkrankungen nach Reisen in Afrika seien gleichwohl weiter zu erwarten. Mpox gilt nicht als sehr ansteckend. Zu den Gruppen, die ein erhöhtes Risiko haben, sich zu infizieren, gehören laut Ministerium, insbesondere Haushaltsmitglieder. Für bestimmte Personengruppen hat die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung gegen Mpox empfohlen. Wie das Kreisgesundheitsamt in Bergisch Gladbach mitteilt, wurden inzwischen Menschen gegen Mpox geimpft. © Kölner Stadt-Anzeiger
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