Die Stadt Königswinter muss ihre extrem ehrgeizigen Klimaschutzziele wohl ein Stück weit korrigieren.

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"Das muss angeglichen werden", sagte im Stadtrat Bürgermeister Lutz Wagner nach Kritik von CDU-Ratsmitglied Josef Griese.

Das Stadtoberhaupt betonte, man habe mehrfach gesagt, dass man bei den formulierten Zielen noch nachbessern wolle. Zur Erinnerung: 2021 hat der Stadtrat seine Klimaschutz-Leitziele beschlossen. Demnach streben Rat und Verwaltung die Klimaneutralität im Stadtgebiet bis 2035 an. Die Stadtverwaltung selbst soll sogar schon 2030 klimaneutral sein.

"Vorreiterkonzept Klimaschutz" für Königswinter auf den Weg gebracht.

In diesem Zusammenhang hat die Stadt Königswinter jetzt ein "Vorreiterkonzept Klimaschutz" auf den Weg gebracht. Das "Handlungsprogramm" soll am Ende unter anderem konkrete Maßnahmen enthalten, die Königswinter auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität voranbringen können. Vergeben hat die Stadt das Projekt an die Firma Gertec GmbH.

Den Sachstand zu dem Thema nahm Josef Griese t zum Anlass, Bedenken zu äußern, was die angepeilten Ziele angeht. Wenn er sich den aktuellen Stand anschaue, habe er "große Zweifel", dass sie zu erreichen seien. Außerdem warnte er davor, das Ganze "den Bürgern überzustülpen", sprach von "enormer Sensibilität" und plädierte für eine intensive Beteiligung der Bürger.

"Klimaschutzziele für Königswinter müssen angeglichen werden"

Lutz Wagner sagte, die Ziele seien unter den damaligen wissenschaftlichen Erkenntnissen formuliert worden. Das müsse nun angeglichen werden. Im geplanten Vorreiterkonzept werde ein "Pfad bis 2040" genannt.

Thomas Koppe (Grüne) betonte, dass Ziele realistisch, aber auch ambitioniert sein müssten. Viele Dinge – etwa die Energiepreisexplosion – seien seinerzeit noch gar nicht erkennbar gewesen.

Rund 80 000 Euro soll das Vorreiterkonzept kosten, 40 000 davon übernimmt der Bund über die Kommunalrichtlinie "Klimaschutzprojekte im kommunalen Umfeld". Entwickelt werden soll das Konzept bis Ende Mai nächsten Jahres.

Die wichtigsten Inhalte seien eine Ist-Analyse, eine Energie- und Treibhausgasbilanz, Potenzialanalysen, Treibhausgas-Minderungsziele und Handlungsstrategien sowie ein Maßnahmenkatalog, so die Stadt. Sie will verschiedene Akteursgruppen und die Bürgerinnen und Bürger in das Projekt einbinden.

Bürger der Stadt Königswinter werden in das Klimaschutzprojekt eingebunden

So sollen unter anderem eine Auftaktveranstaltung, eine Zwischenpräsentation und die Vorstellung des Konzeptes stattfinden. Auch Experten und Gewerbe, Handel und Industrie würden eingebunden. "Die Erreichung der Klimaschutzziele ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Stadtverwaltung und Stadtgesellschaft", so Lutz Wagner kürzlich in einer städtischen Mitteilung.

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In einer Präsentation der Firma Gertec, die dem Rat vorlag, wird die Erreichung der Treibhausgasneutralität "der gesamten Stadt bis 2035 (beziehungsweise spätestens 2040)" und "der Kommunalverwaltung bis 2030 (beziehungsweise spätestens 2035)" genannt.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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