Bürgermeisterin Alexandra Gauß sprach von einem Jahrhundertprojekt. Pfarrer Ulrich Oligschläger war bei der Einsegnung zu Tränen gerührt.

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In Dattenfeld ist die rund 180 Meter lange, frisch renovierte Siegpromenade offiziell eingeweiht worden.

Seit April wurde an dem Projekt gearbeitet. Der jahrelang nur provisorisch asphaltierte schmale Fußweg wurde auf 2,50 Meter Breite mehr als verdoppelt. Zur Umgestaltung zwischen der Brücke nach Übersetzig und der Straße Im Unken gehören ein großer neuer Spielplatz, Bänke und Liegebänke, fünf Laternen, zwölf Vogelbeeren-Bäume und natürlich die frisch renovierte Bootsanlegestelle.

Umstrittenes Projekt in Windeck-Dattenfeld

Die Kosten betrugen insgesamt 1,8 Millionen Euro. Finanziert wurden die Maßnahmen zu 70 Prozent aus der Städtebauförderung und 30 Prozent Eigenanteil der Gemeinde Windeck.

"Ich habe persönlich nicht damit gerechnet, dass die Siegpromenade eines der umstrittensten Projekte unseres Gemeinderates wird", betonte Alexandra Gauß. Unterm Strich sei aber ein Mehrwert geschaffen worden. Vor allem die enge Zusammenarbeit mit dem Bürgerverein lobte die Bürgermeisterin.

"Wenn man die alten Bilder sieht, ist das überhaupt kein Vergleich. Wir haben hier eine erhöhte Aufenthaltsqualität geschaffen", lobte sie Dabei könne sie sich noch gut an ihre Jugend erinnern, als sie selbst auf der Strecke mit aufgeschlagenen Knien nach Hause gekommen sei.

"Ich bin hier mit Rollerblades über die Wurzeln gefallen, hatte die Hose kaputt und das Blut lief. Jetzt könne sich hier Familien und Fahrradfahrer ohne Konflikte begegnen", so Gauß.

Streitpunkt war jahrelang die gut ein Dutzend Kugelahorn-Bäume entlang der Strecke, die wegen der Verbreiterung gefällt werden mussten. Anwohner hatten eine Online-Petition gestartet, debattiert wurde auch über den Schutz der Fledermausart Abendsegler.

FFakt war aber auch, dass die mehr als 70 Jahre alten Bäume nicht mehr alle gesund waren und die Wurzeln des schmalen Fußwegs angegriffen hatten. Zudem konnte man sich an den Auswüchsen der Bäume als hochgewachsener Fahrradfahrer durchaus den Kopf stoßen.

"Die zwölf neuen Bäume sind dann aber dann doch nicht wie ursprünglich geplant gelbe Mehlbeere geworden. Die bestellten Bäume gab es nur in Frankreich und sind durch ein Unwetter eingeknickt. Es gab in ganz Europa keinen Ersatz", verriet die Bürgermeisterin. Nach Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde wurden stattdessen Vogelbeeren-Bäume angeschafft.

Bei dem symbolischen Durchschneiden des Bandes begrüßte Alexandra Gauß ihren ehemaligen Gemeindefachbereichsleiter Dr. Richard Grothus, der sich seit Mai 2023 im Ruhestand befindet. "Ich würde gerne das Band halten und dass Sie es durchschneiden. Wir vermissen Sie in der Verwaltung. Sie haben so viele Projekte in Windeck geplant", begrüßte sie ihn.

Daraufhin segnete Pfarrer Ulrich Oligschläger den Weg ein. "Unser Heimatfluss, die Sieg, ist für die Menschen ein sogenannter Identitätsanker", berichtete er. Er freue sich schon auf die Sieg-Prozession an Christi Himmelfahrt mit dem Segen über Fluss und Dorf. Diese werde dann erstmals über die frisch verlegten Steine der neuen Siegpromenade führen.

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Der Bürgerverein hat nicht nur das Areal für den üppigen neuen Spielplatz zur Verfügung gestellt. Auch ist er Auftraggeber für den neuen Pavillon, der das alte Blockhäuschen ersetzen wird. "Der Bauantrag sei gestellt", verriet Joachim Greis, zweiter Vorsitzender des Bürgervereins. Spätestens im Sommer soll es dann an der Stelle wieder die Möglichkeit geben, am Bootsanleger Tretboot zu fahren und am neuen Bootshaus eine Kleinigkeit zu essen.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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