"Der Hammer!" Bastian hatte einen klaren Favoriten unter den Werkzeugen. Tomas griff am liebsten zur Bohrmaschine.
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Die Neuntklässler der Hennefer "Schule in der Geisbach" haben eine "Come together area" für den Pausenhof gebaut – und sind damit bei "Mach was!", einem bundesweiten Handwerkswettbewerb der Firma Würth für Schulteams, am Start. Die Idee, daran teilzunehmen, kam von Marita Langbein, Berufswahlkoordinatorin der Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen und Emotionale & Soziale Entwicklung.
Eitorfer Schreinerei arbeitet mit Hennefer Schule zusammen
Der Wettbewerb sieht die Zusammenarbeit mit einem Handwerksbetrieb vor. Vergeblich klopfte Langbein zunächst bei mehreren Metallbauern an. "Dann habe ich Schreinereien angeschrieben", erzählt sie. Die Schreinerei Hoffmann in Eitorf sagte sofort zu. "Wir unterstützen mit Freude soziale Projekte und arbeiten gern mit Kitas und Schulen zusammen", betont Tischlermeister Aron Schmidt.
Im Herbst wurde die erste Hürde genommen. Mehr als 250 weiterführende Schulen hatten für den Wettbewerb Projektvorschläge eingereicht. Die "Schule in der Geisbach" schaffte es auf die Liste der 200, die teilnehmen dürfen. Dafür gab es von Würth schon einmal 1000 Euro, T-Shirts und einen Werkzeugkoffer.
Schulintern mussten sich auch die Jugendlichen um die Teilnahme bewerben. Sechs Plätze gab es, sieben zeigten Interesse. Und das so überzeugend, dass Marita Langbein niemanden ausschloss und alle ins Projekt "Come together area" aufnahm. "Das ist ein Platz zum Zusammenkommen", erklärt Justin die Funktion des Bauobjekts. "Da kann man den Stress einmal zur Seite schieben", ergänzt Leony.
Langbein und Schmidt erarbeiteten den Entwurf für eine 4,35 Meter lange, bis zu 96,5 Zentimeter hohe Konstruktion aus schräg angeordneten Holz-Elementen. An denen kann man sich anlehnen, drauf sitzen oder auch liegen. Kombiniert ist das Pausenhofmöbel mit zwei Pflanzkästen. Eine Idee, was in den Kästen wachsen soll, gibt es schon: "In der Schulküche werden immer Kräuter gebraucht", weiß Langbein.
Die Schreinerei Hoffmann stiftete einen Teil des Materials, witterungsbeständiges Douglasien-Holz und Siebdruckplatten. Außerdem stellte der Betrieb Platz und Maschinen in seiner Werkstatt im Eitorfer Gewerbegebiet Altebach zu Verfügung sowie einen Fachmann, der schnell einen guten Draht zu den Jugendlichen hatte. Der Tischlergeselle Moritz Hardebusch war nach Ansicht und Rieß und Langbein genau der Richtige für die dreitägige Aktion im Dezember.
Indes kamen auch die jungen Handwerker nicht unbeleckt. Durch mehrere Praktika lernten die Schüler der "Schule in der Geisbach" schon früh, wie es in Betrieben zugehe, erklärte Rieß. Auch werde an Praxistagen in der Schule selbst mit Werkzeug gearbeitet. "Die Schüler sind deshalb für Unternehmen mit Fachkräftemangel interessant." So arbeitet bereits ein Absolvent der Förderschule in der Eitorfer Schreinerei als Holzmechaniker.
Ian kann sich vorstellen, später Tischler zu werden, Justin eher nicht. Straßenbau sei ihm lieber, sagt er. Auch Leony schüttelt den Kopf, Erzieherin ist ihr Wunschberuf. Für das Wettbewerbsteam hat sie sich beworben, um zu sehen, wie es ist, handwerklich tätig zu sein. Positives nahmen alle Schüler mit. "Das Teamarbeiten fand ich gut", sagt Bastian. "Mir hat es Spaß gemacht, mit Freunden zu arbeiten", sagt Tomas. Als eine Gestellsäge beim Zuschneiden der Hölzer aus dem Leim ging, wurde auch das gemeistert. Mit Moritz Hardebusch wurde die Säge repariert.
Im März soll die Sitz-Liege-Pflanz-Kombination auf dem Schulhof in der Geisbach aufgebaut werden. Das Ergebnis wird mit einem Film für den "Mach was!"-Wettbewerb dokumentiert. Im April folgt ein öffentliches Online-Voting unter den Top 50. Danach wählt eine Fachjury aus den zehn Projekten mit den meisten "Likes" drei Gewinnerteams, die Ende Juni zur Preisverleihung eingeladen werden. Zudem winken zwei Sonderpreise.
Ob ihr Team einen Preis abräumen kann, wird an der "Schule in der Geisbach" mit Spannung erwartet. Auf jeden Fall steht schon fest, was mit der "Come together area" passiert, wenn die Schule voraussichtlich nach den Sommerferien ihr neues Domizil im umgebauten Conet-Gebäude an der Theodor-Heuss-Allee bezieht, sagt Bastian: "Wir nehmen die mit." © Kölner Stadt-Anzeiger
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