Gut 50 Minuten hielten die Handballer des VfL Gummersbach nicht nur gut mit gegen Bundesliga-Tabellenführer MT Melsungen.
Kreisläufer Kristjan Horzen, mit sieben Treffern bester Werfer des VfL, traf in der 50. Minute zum 21:20 und brachte die Hausherren in der mit 4132 Zuschauern erneut ausverkauften Schwalbe-Arena erstmals in Führung. Es sollte die einzige bleiben, denn in der Folge spielten die Melsunger ihre größeren Reserven aus, setzten sich mit einem 6:0-Lauf von 22:22 (52.) auf 28:22 (58.) ab. Am Ende stand ein 29:24 (14:11)-Sieg des Tabellenführers, während die Gummersbacher die zweite Niederlage in Folge gegen ein Spitzenteam der Liga hinnehmen mussten.
"Wir sind sehr niedergeschlagen", sagte anschließend VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson und schob den Grund hinterher: "Wir führen mit 21:20 und verlieren im letzten Teil mit 3:9." Seine Mannschaft habe sich zwar weiterhin gute Chancen erspielt, doch das Tor nicht mehr getroffen.
VfL Gummersbach trat erstmals wieder mit Ellidi Vidarsson an
Die Gummersbacher, die erstmals wieder nach seinen Knieproblemen mit Ellidi Vidarsson antraten, brauchten eine Zeit, um sich auf die Gäste einzustellen. Die lagen schnell mit 4:1 vorne, erhöhten auf 6:2 (11.), ehe die Gummersbacher durch drei Treffer in Folge von Kreisläufer Kristjan Horzen auf 5:7 (14.) verkürzten. Beim 11:12 (27.) waren die Hausherren auf einen Treffer herangekommen, ehe Melsungen auf 14:11 vorlegte.
Der Schlüssel zum Erfolg war die Umstellung der Abwehr auf 5:1. Damit hatten die Gummersbacher sowohl Dainis Kristopnas als auch den 2.04 Meter großen brasilianischen Kreisläufer Rogiero Moraes besser im Griff. Einzig die Kreise des wieselflinken Melsunger Spielmachers Erik Balenciaga konnte der VfL nur phasenweise einschränkten. Mit drei Toren Führung gingen die Gäste in die Pause.
Beim 19:19 glichen die Gummersbacher erstmals wieder aus
Nach dem Wiederanpfiff stand die Abwehr der Hausherren, allen voran Stepan Zeman und im Tor zeigte Dominik Kuzmanovic, der in der 24. Minute für Bertram Obling gekommen war, einige Paraden. Beim 17:18 hatten die Gummersbacher erstmals wieder auf einen Treffer verkürzt und glichen beim 19:19 (46.) erneut durch einen von Milos Vujovic verwandelten Siebenmeter aus. Kurz darauf folgte die 21:20-Führung.
Seine Mannschaft habe viel in die Abwehr investiert, sei allerdings nicht ins Tempospiel gekommen, das habe Melsungen gut unterbunden, analysierte Sigurdsson anschlißend. Im Moment tue sich seine Mannschaft schwer im Angriff beim Sechs gegen Sechs, so der VfL-Trainer. "Dort fehlen uns im Rückraum die Alternativen." Als seine Mannschaft in der Schlussphase Fehler gemacht habe, sei Melsungen "brutal effektiv" gewesen und damit der verdiente Sieger.
"Es war ein fantastisches Spiel für die Fans mit einem unglaublichen Kampf, hoher Intensität und einer sehr guten Stimmung", lobte MT-Trainer Roberto Garcia Parrondo. Er war vor allem mit letzten zehn Minuten seiner Mannschaft zufrieden.
Für den VfL geht mit dem nächsten Topteam weiter, wenn die Mannschaft am Donnerstag, 19 Uhr, beim THW Kiel im DHB-Pokalviertelfinale um den Einzug ins Final Four kämpft.
Tore VfL Gummersbach: Kodrin (1), Vujovic (3/3), Köster (2), Blohme (2), Einarsson (4), Schluroff (4), Pregler (1), Horzen (7).
Tore MT Melsungen: Enderleit (1), Balenciaga (6), Mandic (1), Sipos (1), Kristopans (2), Moraes (2), Jonsson (2), Cavalcanti (1), Eickhoff (1), Kastening (8/1), Barrufet (4/4). © Kölner Stadt-Anzeiger
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