Für Sevinc Abdeddaim ist Goldschmieden mehr als nur eine kunstvolle Handarbeit, es ist eine Leidenschaft, in der sie sich voll und ganz verwirklichen kann.
"Und die Menschen freuen sich über den handgefertigten Schmuck", sagt die Goldschmiedemeisterin. "Jedes Stück ist individuell und hat seine eigene Geschichte zu erzählen", weiß die 59-Jährige.
Frechen: Das Geschick des Goldschmieds ist unersetzlich
Das traditionsreiche Handwerk geht bis in die Antike zurück. Die alten Ägypter und Griechen schätzten das Edelmetall für seine Schönheit und Seltenheit und verarbeiteten es zu filigranen Schmuckstücken, kunstvollen Krügen und anderen kostbaren Gegenständen. Im Mittelalter erlebte das Goldschmieden eine Blütezeit, besonders in den Städten der Hanse. Hier entstanden prächtige Altäre, Kelche und andere kirchliche Gegenstände.
Moderne Technologien und Materialien eröffnen heute viele kreative Gestaltungen. "Doch trotz aller Innovation bleibt das handwerkliche Geschick des Goldschmieds unersetzlich, denn nur so entsteht aus einer Idee ein einzigartiges Kunstwerk", sagt Sevinc Abdeddaim. "Es ist diese Liebe zum Detail und die Fähigkeit, das Beste aus jedem Material herauszuholen, was das Arbeiten so faszinierend macht", betont sie.
Ihre Schmuckstücke, dazu gehören formschöne Ringe, Ohrringe oder auch Ketten, fertigt sie aus Gold, Silber und Edelsteinen mit viel Fingerfertigkeit und Geduld, mit Kreativität und einem Auge für Ästhetik an. Dazu zeichnet sie Entwürfe, bohrt, fräst, hämmert, graviert und verziert. In ihrer Werkstatt zeugen davon zahlreiche Zangen, Hämmer, spezielle Sägen oder Nadelfeilen, mit denen sie die Metalle in der Form verändern kann.
"Ich arbeite gern mit klaren und reduzierten Formen", erklärt sie. "Edelsteine sind für Ringe beispielsweise in Rechtecken und Karrees oder aber auch in Rund und Oval eingefasst. Diese Art von Ringen können alleine als Solitär getragen werden sowie zusammen mit weiteren Beisteckringen mosaikartig neue Formen bilden", findet sie. "Ich kreiere aber auch romantisch-verspielte Schmuckstücke."
Frechenerin studiert zunächst Mathematik
Wichtig sind für sie die Vorstellungen ihrer Kundinnen und Kunden. "Ich arbeite natürlich mit ihnen zusammen, berate sie, gehe auf ihre Wünsche ein, um für sie ein individuelles Schmuckstück zu fertigen." Dazu gehört auch, dass sie restauriert und defekte Schmuckstücke repariert. Ihre handgefertigten Unikate sind in ihrem Geschäft am Johann-Schmitz-Platz zu sehen.
Im hinteren Teil hat sie sich eine kleine Werkstatt eingerichtet. Beides, Galerie und Studio, eröffnete sie in Frechen am Rathaus im Jahr 2007. Schon in jungen Jahren fühlte sie sich zu dieser Kunst hingezogen. In Instanbul aufgewachsen, beginnt sie dort zunächst ein Studium der Mathematik, ein Fach, für das sie ein ausgeprägtes Verständnis hat.
Diese hat sie als Edelstein-/Schmuckgestalterin und Goldschmiedemeisterin beendet. Nach Jahren als angestellte Goldschmiedemeisterin in Offenburg und Köln erfüllte sich Sevinc Abdeddaim vor 17 Jahren den Traum von der Selbstständigkeit. Mit ihrer "Goldschmiede Frechen" habe sie ihre Vorstellungen von gutem Schmuck Realität werden lassen. © Kölner Stadt-Anzeiger
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