2,95 Euro pro Quadratmeter: Mehr hat das Modehaus Aachener im früheren Kaufhof nicht bezahlt. In Zukunft sollen die Mieten in dem Bau am Wiesdorfer Platz auf 10,25 Euro pro Quadratmeter steigen.

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In zwei Mietverträgen über jeweils gut 5200 Quadratmeter wurde dieser Preis offenbar erzielt. Das lässt sich aus einer Vorlage der Stadtverwaltung lesen, die am Montagabend den Finanzausschuss beschäftigte.

Über weitere 4400 Quadratmeter in dem früheren Kaufhaus werde derzeit verhandelt, heißt es weiter. Auch da dürfte die Miete jenseits von zehn Euro liegen. Deshalb zeigte sich Stadtkämmerer Michael Molitor, der nebenbei einer der Geschäftsführer der gerade in Leverkusener Immobiliengesellschaft umfirmierten Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesdorf/Manfort Tochter ist, "zuversichtlich", dass der Ex-Kaufhof in diesem Jahr komplett neu belegt werden kann. Weil der Bau in den Luminaden aufgeteilt wird, sinkt die vermietbare Fläche recht deutlich, nämlich um 3000 Quadratmeter: Aus 20.300 werden 17.300.

Sparkasse Leverkusen stellt harte Bedingungen

Der Umbau des Gebäudes, das von der seit Dienstag unter dem Namen Levi firmierenden Stadtentwicklungsgesellschaft nicht mehr als Ex-Kaufhof, sondern als "Corner 82" vermarktet wird, steht mit knapp 11,5 Millionen Euro in der Kalkulation. Dazu kommen reichlich 3,5 Millionen an Baunebenkosten. Dafür bekommt der Kaufhaus-Bau eine neue Elektrik, zeitgemäße Sanitäranlagen und eine neue Be- und Entlüftung.

Das alles überfordert die Finanzkraft der städtischen Tochter erheblich. Für weitere Kredite verlangt die Sparkasse Leverkusen deshalb eine Sicherheit in Form einer Ausfallbürgschaft der Stadt. Sie soll knapp 11,8 Millionen betragen und nötigenfalls auf 15 Millionen Euro erhöht werden können.

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Im Finanzausschuss wurde das am Montagabend abgenickt. Allerdings zeigte sich Malte Kemp (Linke) ein wenig erschüttert von der Finanzierungsplanung beim ehemaligen Kaufhof. Die harten Bedingungen der Sparkasse für eine Kreditvergabe zeigten, dass die Kalkulation der Stadt-Tochter Levi bei dem Projekt Fragen aufwirft. Für Kemp ist die Rechnung "erschreckend".  © Kölner Stadt-Anzeiger