Die "Bücher-Buddies" kamen mit dem Elektroroller. Doch im Lieferrucksack gab es nicht etwa Pizza, sondern Bücher und Geschichten zum Betrachten und Erleben.

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Insgesamt 14 Schüler und Schülerinnen der Gesamtschule Neunkirchen nahmen an dem außerschulischen Leseprojekt der Landesarbeitsgemeinschaft Jugend und Literatur NRW teil.

Projekt Bücher-Buddies: Groß sein und mit Kleinen lesen

Zur Abschlussbesprechung und Zertifikatsübergabe trafen sich die Neuntklässler mit ihrer Lehrerin Maren Ditzen sowie den beiden Pädagoginnen Renate Paßmann-Lange und Ise Dederichs, die das Projekt betreut hatten.

An sieben Terminen im November und Dezember fand das literaturpädagogische Projekt "Bücher-Buddies – Groß sein und mit Kleinen lesen" jeweils dienstags nach der Schule statt.

Bei der Sprach- und Leseförderung machten sich die 14 Schüler und Schülerinnen der Gesamtschule nach einer eintägigen Ausbildung auf den Weg zur OGS in Wolperath. In den Pizzakartons im Lieferdienst-Rucksack versteckten sich Kinderbücher samt selbst erstellter dazugehöriger kreativer Materialien, um den Kindern Geschichten näherzubringen.

Dabei kamen auch Hörspiele, Schwungtücher und andere zum jeweiligen Buch passende Gegenstände ins Spiel, sodass die Kinder der OGS den Inhalt der Geschichte erleben und weiterentwickeln können.

"Es gab zehn verschiedene Bücher zur Auswahl, und meist arbeiteten zwei Gesamtschüler mit vier Grundschülern zusammen", berichtete Schulsozialarbeiterin Renate Paßmann-Lange, die zum zweiten Mal mit dem Projekt an einer Schule im Einsatz war.

Dabei sprach sie von einer Win-Win-Situation. Die Jugendlichen engagieren sich ehrenamtlich. Sie vollziehen einen Rollenwechsel und machen erstmals in einer Leitungsrolle Erfahrungen. Außerdem bauen sie Schlüsselkompetenzen wie Belastbarkeit, Teamfähigkeit und Reflexionsfähigkeit sowie Kreativität und methodische Kompetenzen aus.

Abschlussbesprechung ist wichtig

Die Grundschulkinder erleben jugendliche, lesende Vorbilder, sie sind Teil einer lebendigen, spielorientierten Literaturvermittlung, und sie werden in dem Übergang zum Selbstleser unterstützt.

Die beiden Theater- und Literaturpädagoginnen unterstützten die Jugendlichen bei der Planung der anstehenden Stunden und führten in der zweiten Stunde jeweils Gespräche durch. "Diese Abschlussbesprechungen sind für uns auch wichtig, um das Projekt zum einen zu dokumentieren, und es aber auch weiterzuentwickeln", sagte Ise Dederichs.

Die Schüler und Schülerinnen hatten erarbeitet, was Spaß machte und was nicht. Basteln, Spielen und Vorlesen mit individuellen Programmen fielen klar in die erste Kategorie.

Aber es gab auch Kritik: wie zum Beispiel das Arbeiten mit Viertklässlern, für die die Bücher phasenweise nicht geeignet waren und die sich langweilten. Insgesamt fiel das Fazit bei allen Teilnehmern aber positiv aus.

Sie empfählen das Projekt gern weiter und würden auch erneut daran teilnehmen, sagten in der Abschlussrunde alle Schüler. Man könne seine Stärken und Schwächen kennenlernen. Besonders jenen, die später beruflich mit Kindern arbeiten wollten, habe das Projekt viel gebracht. "Wir haben auch Spiele von den Kindern lernen können", sagte eine Schülerin.

Schulleiter Alfred Himpeler zollte großes Lob

Großes Lob gab es für die Jugendlichen von Projekt-Leiterin Renate Paßmann-Lange: "So eine flexible und tolle Gruppe, habe ich noch nie erlebt. Ihr habt spontan Krankheitsausfälle kompensiert. Großes Kompliment." Sie werde aber auch viele Anmerkungen der Schüler für das nächste Projekt mitnehmen.

So war den Schülern die Vorbereitungszeit etwas zu kurz, um die Konzepte auch richtig umzusetzen. Sicherlich sei es schwierig, den richtigen Tag zu finden. "Es ist natürlich ein außerschulisches Projekt. Wir müssen die Strukturen der Schulen, Gesamtschule und Projektträgers unter einen Hut bekommen", ergänzte Ise Dederichs.

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Auch Schulleiter Alfred Himpeler zeigte sich begeistert und gratulierte den Schülern zu ihren Zertifikaten: "Ihr habt mit dem sozialen Engagement viele Pluspunkte für euch gesammelt. Und so ein Zertifikat könnt ihr auf jeden Fall einer Bewerbung beilegen."  © Kölner Stadt-Anzeiger

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