14 Personen haben 14 unterschiedliche Perspektiven. 14 unterschiedliche Techniken und Einfälle. Dieser Grundgedanke steckt hinter Bezirk9 – einem Zusammenschluss aus 14 Hobby-Fotografinnen und Fotografen aus dem Bezirk Mülheim.

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Sie wollen gemeinsam mit ihren Bildern verborgene Blicke und ungewöhnliche Ansichten des Bezirks erfahrbar machen und zum neugierigen Umschauen anregen.

So gibt es die morbide Schönheit von verlassenen Industriehallen, das verlassene Fischgeschäft, aber auch Menschen, die am Wiener Platz Heerscharen von Tauben füttern – oder Friseure im Barbershop, die konzentriert mit Rasierern am Undercut arbeiten. Diese verschiedenen Perspektiven hat die Gruppe vergangene Woche gesammelt bei der Fotoausstellung "Bezirk9 – Urbanes Leben in Köln-Mülheim" im Kulturbunker Köln-Mülheim präsentiert.

Köln-Mülheim: 14 unterschiedliche Perspektiven zeigen Stadtbezirk

Drei Räume waren dafür mit Fotografien geschmückt. Jede Fotografin, jeder Fotograf hat eine Wand mit den eigenen Werken gestalten. So hingen nicht nur unterschiedliche Fotografien in den Räumen, sondern auch die Wände sahen unterschiedlich aus. Die Größen der Fotos waren unterschiedlich und auch die Menge der jeweiligen Werke.

So gleichte keine Wand der anderen und trotzdem ist ein Gesamtwerk entstanden, dass zum Flanieren einlud. Die Vorstellungen vom Stadtbezirk 9 sollen fotografische Konstrukte sein, die einzelne Aspekte der Veedel abbilden. Gemeinsam formen sie einen kreativen Blick auf den gesamten Bezirk.

"Bezirk9 – Urbanes Leben in Köln-Mülheim" ist die erste Ausstellung der zusammengewürfelten Gruppe. "Wir kannten uns ja gar nicht", sagt Jens Olesen, der Teil der Gruppe ist, "unsere einzige Gemeinsamkeit ist, dass wir Oliver Hunze über den einen oder anderen Weg kennen".

Kunstprojekt: Mülheimer Fotografinnen und Fotografen finden sich zusammen

Hunze sei die Idee einer solchen Ausstellung beim Haareschneiden gekommen. "Friseure sind ja quartiersgesellschaftliche Katalysatoren", sagt er selbstironisch. Gemeinsam mit Tobias Hölterhof nahm er das Projekt in Angriff und sprach Personen an, die Mülheim kennen und schätzen und Veränderungen dokumentieren. Das Fotografieren ist nicht der Beruf der 14 Menschen, stattdessen leben sie den Alltag im Bezirk mit der Fotografie.

Und so entstand die Gruppe und die Ausstellung. Am Dienstag, 12. November, fand die Vernissage der Ausstellung mit rund 200 Besucherinnen und Besuchern statt und Samstag, 16. November, bereits die Finissage. Doch die Ausstellung sei erst der Anfang, berichtet Jens Olesen. "Es ging darum, Leute für ein Projekt zusammenzubringen und sich bewusst zu machen, was der Bezirk ist", sagt er.

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Mülheim, so stellten die Fotografinnen und Fotografen im Prozess fest, könnte so viel selbstbewusster auftreten. Der Bezirk habe viel mehr zu bieten, als er sich selbst teilweise eingestehe. Das herauszustellen, so scheint es, ist die Kunst des Projekts. "Jetzt haben wir so etwas wie eine Marke aufgebaut", sagt Olesen, "Das wollen wir weiter nutzen". Weitere Projekte seien also geplant, darüber informieren wird die Gruppe auf ihrer Webseite.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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