Der Rathausvorplatz, der heute einer Betonwüste gleicht, unter der eine Tiefgarage liegt, könnte zum Teil entsiegelt und mit mehr Grün versehen werden.

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Davor müssen aber noch rund drei Millionen Euro in die Sanierung der Tiefgaragendecke gesteckt werden. Die ist nämlich undicht.

Sollte es zu der Begrünung kommen, würden wohl Parkplätze wegfallen. Ersatz könnte in einer neuen Quartiersgarage entstehen, die neuerdings nicht mehr auf dem Göttchesplatz geplant wird, sondern auf dem vorhandenen Parkplatz an der Ecke Rommersdorfer Straße/Bernhard-Klein-Straße.

Erste Sanierungen der Tiefgarage am Rathaus Bad Honnef schon 2016

Beide Punkte – Tiefgarage und Quartiersgarage – standen zuletzt auf der Tagesordnung des Ausschusses für Stadtentwicklung. Die Arbeiten an der unterirdischen Garage, die im Zusammenhang stehen mit der kompletten Sanierung des Rathauses, sind ein Langzeitprojekt. Erste Sanierungen ließ die Stadt Bad Honnef schon 2016 vornehmen.

Damals hätten sich die Mängel auf die Standsicherheit des Rathauses auswirken können, hieß es in der aktuellen Vorlage für den Ausschuss. Der beschloss mit Mehrheit, die weitere Garagensanierung ab 2025 zu planen und umzusetzen. Der heute gepflasterte Vorplatz soll danach aber zum Teil entsiegelt und mit Grünflächen versehen werden.

Pläne für Umgestaltung der Bad Honnefer Innenstadt sollen Grundlage sein

Das orientiert sich dann unter anderem an den Ergebnissen des Innenstadtwettbewerbs, der 2019 abgeschlossen wurde und eine gründliche Umgestaltung der City einschließlich Marktplatz und Weyermannallee vorsah. Rat und Verwaltung hoffen im Falle der Umgestaltung auf Zuschüsse durch die Städtebauförderung.

Die würde es im Falle der reinen Wiederherstellung des Platzes durch Pflaster demnach nicht geben. Auf der Rückseite des Rathauses hatte die Stadt die aktuellen Arbeiten für die Sanierung der Tiefgaragendecke unterbrechen müssen. Der Grund: Die Abdichtung des Daches der Garage war undicht und musste unerwartet komplett erneuert werden. Inzwischen laufen die Arbeiten wieder.

Auf der Rathausrückseite (Kreuzweidenstraße) soll im Zuge des Projekts mehr Grün geschaffen und es sollen Sitzstufen gebaut werden, die etwa für Angebote der Stadtbücherei genutzt werden könnten. Die Kosten für die Umbauten belaufen sich auf rund 533.000 Euro, so die Vorlage im Ausschuss. Für die Neugestaltung der Grünflächen kommen demnach noch einmal 780.000 Euro dazu. Dieser hohe Betrag fürs Grün stieß im Ausschuss auf Verwunderung.

Als Nächstes kommt jedoch der Rathausvorplatz an die Reihe. Laut einem Gutachter sind die Gebäudetrennfugen teilweise undicht, Wasser dringt in die Tiefgarage ein. Demnach waren schon die ursprünglichen Arbeiten beim Bau des Rathauses teils "mangelhaft und unzureichend". "Es handelt sich hier also um Altlasten und Schäden, die bereits in der Errichtung des Gebäudes begründet sind."

Laut Vorlage für den Ausschuss sollen die Sanierung der Gebäudetrennfugen und der Tiefgaragendecke in einem Arbeitsgang ausgeführt werden. Die Kosten sowohl für die reine Wiederherstellung als auch für die Entsiegelung/Begrünung belaufen sich auf jeweils rund drei Millionen Euro, wobei die Stadt bei der Mehr-Grün-Variante mit gut 900.000 Euro an Fördergeldern rechnet.

Der Gutachter hat indessen empfohlen, auf dem Rathausparkplatz nur noch Fahrzeuge mit einem Höchstgewicht von 3,5 Tonnen zuzulassen. Eine Ausnahme soll es aber für die Feuerwehr geben, deren schwerste Fahrzeuge rund 17 Tonnen wiegen. Aber: "Die Nutzung des Rathausplatzes für Pkw-Stellplätze ist aus statischer Sicht unbedenklich".

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Quartiersgarage

Weil mit dem derzeit laufenden Umbau der Rommersdorfer Straße, die fahrrad- und fußgängerfreundlicher werden soll, Parkplätze wegfallen werden, war die Idee einer Quartiersgarage ins Spiel gekommen. Als Standort war der Göttchesplatz im Gespräch, wenn das Schwesterwohnheim des Cura-Krankenhaus abgerissen werden sollte. Jetzt haben die Planer aber den vorhandenen Krankenhausparkplatz an der Ecke Rommersdorfer Straße/Bernhard-Klein-Straße im Visier. Der Ausschuss für Stadtentwicklung votierte einstimmig für die Aufstellung eines Bebauungsplans. "Das Bauwerk soll der Reduzierung des Parkdrucks in der Rommersdorfer Straße und den angrenzenden Stadtquartieren dienen", hieß es in den Unterlagen. (csc)  © Kölner Stadt-Anzeiger

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