An den Eitorfer Schulen drücken weiterhin große Probleme. Und auch bei den Kindergärten gibt es Engpässe, wie im gemeindlichen Schulausschuss deutlich wurde.
Nach wie vor suchten einige Eltern im Gebiet des Grundschulverbundes Alzenbach/Mühleip händeringend Kita-Plätze, berichtete Schulleiterin Tanja Radwan. Es gebe eine Warteliste.
Kita-Platz-Mangel hat für Eitorfer Kinder weitreichende Folgen für den Schuleintritt
Für den Schuleintritt der Kinder habe dies weitreichende Folgen. Radwan: "Wir versuchen immer wieder Kinder ohne Kindergartenplatz bei Tagesmüttern unterzubekommen, was ab und an gelingt. Dies kann jedoch keine Dauerlösung sein."
Außerdem habe man eine "Wackelzahn-Projektgruppe" eingerichtet. Einmal in der Woche werden dort Kinder ohne Kita-Platz von zwei Lehrerinnen in ihren Vorläuferfähigkeiten trainiert, um ihnen zumindest ansatzweise Vorschulinhalte nahebringen zu können.
Der Raum-Mehrbedarf ist laut Radwan noch nicht gedeckt. An der Grundschule Alzenbach sei geplant, die Bewegungshalle umzubauen. Dies sei dringend notwendig, um den Kindern eine geeignete Aufenthaltsmöglichkeit am Nachmittag bieten zu können. Die Umbauten sollen vor den nächsten Sommerferien, am besten schon nach den Osterferien beginnen.
Durch die Integration des Lehrmittelraums in den Sportgeräteraum habe man einen kleinen Differenzierungsraum für Kleingruppen zur Förderung gewonnen. "Trotzdem fehlen uns weitere Räume", sagte Radwan, "Kinder sitzen in Differenzierungsphasen auf den Böden im Schulflur." Wegen des Brandschutzes und der engen Bauweise dürfe man dort keine Tische oder Stühle aufstellen.
Lehrerzimmer zu klein, große Konferenzen finden im Klassenzimmer statt
Die Frankenhalle sei nun endlich nutzbar, aber nur sehr eingeschränkt. Die Schule benötige dringend eine adäquate Lösung, damit der anstehende Ganztag kinderfreundlich gestaltet werden könne. Nicht alle Lehrkräfte haben laut Radwan Platz im Lehrerzimmer. Gemeinsame Konferenzen müssten deshalb in Klassen verlegt werden. "Hier ist das Sitzen auf Kinderstühlen auf längere Dauer suboptimal."
Personalprobleme im Grundschulverbund Eitorf/Harmonie
Beim Grundschulverbund Eitorf/Harmonie gebe es Personalprobleme in der Betreuung, berichtete Schulleiterin Anja Löhr. Im Krankheitsfall müssten Klassen aufgeteilt werden. Am Nachmittag würden Kinder nach Hause geschickt, wenn der Krankenstand zu hoch sei. Stundenweise eine internationale Klasse mit zehn Kindern zu bilden, die kein Deutsch könnten, sei nicht mehr möglich.
Die Schüler- und Betreuungszahlen stiegen, Räume am Standort Brückenstraße der Mosaikschule würden knapp. "Beim Bau des Kindergartens Parkstraße fällt der hintere Schulhof komplett weg", sagte Löhr. Die Pausensituation für 350 Kinder werde dann eng. 2029 soll der Bau der Unterführung beginnen. Das beeinträchtige dann auch Teile des vorderen Schulhofes sowie die Zufahrt zum Gebäude.
Immer schwieriger werde aufgrund der steigenden Zahlen auch die Bereitstellung des Mittagessens. Es fehlten Büros für OGS-Leitung und Schulsozialarbeit. Auch beim Sport gebe es weiterhin gravierende Mängel. Löhr: "Wir unterrichten maximal zwei Stunden Sport in der Woche." Die Schulleiterin mahnte zudem die Sanierung der Toiletten in der Schule an der Brückenstraße an.
An der Sekundarschule Eitorf wird der Fachunterricht wegen fehlender Räume teilweise ausgelagert
Zunehmend schwierig wird die Personalsituation auch in der Schule an der Sieg – der Sekundarschule Eitorf. Außerdem stoßen dort Fachräume sowie die Küche an Kapazitätsgrenzen. Fachunterricht müsse teilweise ausgelagert werden, schilderte Leiter Heiko Fritzsche.
Der Erweiterungsbau für das Lehrerzimmer komme seit dem Sommer gut voran. Mit einer Einweihung könne im Januar 2025 gerechnet werden. Hingegen stehe die Berufseinstiegsbegleitung womöglich vor dem Aus, berichtete Fritzsche.
Deutliche Einschränkungen beim Sport am Eitorfer Gymnasium
Die Sportstättensituation sieht man auch im Siegtal-Gymnasium weiter unverändert schlecht, wie dessen stellvertretender Leiter Björn Becker in Vertretung von Dagmar Philipps erklärte. Deutliche Einschränkungen seien beim Sportunterricht nötig. © Kölner Stadt-Anzeiger
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