Es dauerte nicht lange, bis klar war, worauf das Ganze am Samstagabend im Erholungshaus hinauslaufen würde.
"Meine sehr verehrten Damen und Herren", begrüßte Johann van Bülow das Publikum. Sofort unterbrach ihn
Die beiden Schauspieler waren ins Erholungshaus gekommen, um über die "Weltgeschichte der Lüge" zu erzählen. Und um Geld für das Leverkusener Hospiz "Pallilev" einzuspielen. Denn die Vorstellung der beiden war eine Benefizveranstaltung für das Hospiz. Darin verbringen Menschen in den letzten drei Wochen ihres Lebens.
Bereits nach diesen ersten drei Sätzen war das Gelächter im Saal groß und jeder wusste, dass es so weitergehen würde. Die beiden Schauspieler lieferten sich an zwei Tischen sitzend in Form von zwei konträren Gesprächspartnern eine spannende Diskussion über den Ursprung der Lüge. Brauchen wir die Lüge in unserem Leben und können einfach nicht ohne sie existieren? Schließlich begegnen wir ihr ständig in unserem Alltag: "Geld spielt keine Rolle"; "Es geht nicht um die Quote"; "Mein RTL".
"Wir lügen, wir täuschen alles vor. Wir täuschen auch vor, nicht zu täuschen", sagte Sittler. Bei der Beleuchtung der Wissenschaft, verschiedener Religionen, der Kunst und dem Zeitalter der Aufklärung fiel den beiden Männern auf, dass man eigentlich nichts von dem glauben könne, was uns überliefert worden ist, denn schließlich könne am Ende auch alles auf einer reinen Lüge beruhen. Auch wenn sie sich teilweise heftige Wortgefechte lieferten, waren sie sich in einem einige: Die Tatsache, dass Lügner mehr weiße Hirnsubstanz besitzen, bedeutet im Umkehrschluss, dass das Gehirn von Donald Trump schneeweiß sei.
"Über viele Lügen oder Täuschungen ist man sich oft vielleicht gar nicht mehr bewusst, weil sie für uns einfach zur Normalität geworden sind", sagte Anke Müller. Sie besuchte die Veranstaltung mit ihren Freundinnen und war begeistert. Nicht nur darüber, dass verschiedene Bereiche des Lebens wie die Religion, aber auch die Politik ironisch beleuchtet wurden, sondern auch darüber, dass man das Leverkusener Hospiz damit gleichzeitig noch unterstützen konnte. © Kölner Stadt-Anzeiger
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.