Im Zeitalter der Smartphones scheint das gedruckte Wort immer weiter an Wert zu verlieren. Doch das ist nicht so.

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"Am Anfang war das Wort", zitiere Steyler Provinzial Pater Peter Claver Narh die erste Seite des Johannesevangeliums. Er betonte bei der Eröffnung der Ausstellung "150 Jahre SVD", dass Worte gerade in unserer schnelllebigen Zeit noch immer als Orientierungspunkte wichtig seien. SVD ist die Abkürzung des lateinischen Namens der Steyler Missionare. Es steht für "Societas Verbi Divini", übersetzt mit "Gesellschaft des Göttlichen Wortes".

Im nächsten Jahr, am 8. September 2025, besteht der im niederländischen Steyl gegründete Orden seit 150 Jahren. "Mit dieser ersten Ausstellung möchten wir schon jetzt auf dieses Jubiläum hinweisen", so Steyler-Pressesprecher Sebastian Quillmann im Gespräch mit der Redaktion.

In den Bibliotheken der Steyler Missionare in Sankt Augustin lagern wertvolle Schriften

In den Bibliotheken der Steyler lagern "Schriften von unschätzbarem Wert", wie es Narh formulierte, der als gewählter Provinzial den Steylern vorsteht. Sie seien ein fester Bestandteil der menschlichen Kultur. In Buchform seien sie beständig und nicht vergänglich wie das Bild auf einem Touchscreen-Bildschirm. Der Mensch könne sie jederzeit zur Hand nehmen und in ihnen blättern. Man könne Antworten auf Fragen des Lebens finden und "gerne mit den Steylern ins Gespräch kommen."

Auch Pater Stanislaw Grodz, Direktor des Anthropos-Institutes der Steyler, setzte sich bildlich mit den Computern auseinander. Er verglich das Lesen von Büchern mit dem Betrachten von Fischen hinter Glas in einem Aquarium. Man sei nur Beobachter, nicht Teil der Handlung. Bei einem Stromausfall seien Bücher noch immer zu lesen. Das gedruckte Wort könne im Kopf zu einem Bild werden. Im Gegensatz zu Filmen, die Handlungen in Büchern nachspielen. Dort seien handelnden Personen von Schauspielern vorgegeben.

Die ehemalige Hochschulbibliothek Sankt Augustin sowie die Bibliotheken des Steyler Missionswissenschaftlichen Instituts, des Anthropos Instituts und des Instituts Monumenta Serica zeigen in eigens aufgestellten Glasvitrinen im Foyer an der Pforte des Missionspriesterseminars historische Bücher und Zeitschriften. Begleitende Texte führen in die Werke ein und stellen deren besondere Bedeutung heraus. Sie ist bis Ende Dezember zu sehen.

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An noch vier Sonntagen werden auch Führungen durch die Ausstellung angeboten, bei denen interessierte Besucher Fragen zu den ausgestellten Büchern stellen können: 10. und 24. November 2024 sowie 8. und 15. Dezember 2024 jeweils nach der Messe ab zirka 10.15 Uhr.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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