Manches lasse sich auch bei bestem Willen nicht abändern bei der Unterbringung der Geflüchteten in Kürten, erläutert Bürgermeister Willi Heider (parteilos).

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Seitdem der Standort Steinbruch in Waldmühle wieder für die Unterbringung von geflüchteten Menschen genutzt wird, reißt die Kritik an der Situation nicht ab, auch aus dem Kernteam des Fluchtpunkts Kürten. Bis zu 60 Personen können in den dort aufgestellten Containern wohnen. Küchenbereich und Sanitäranlagen sind allerdings nicht integriert in die Wohnbereiche und liegen außerhalb.

Wer des Nachts zur Toilette gehen muss, muss draußen den Weg nehmen, auch bei Wind und Wetter im Winter. "Die Situation ist leider so, wie sie ist", bedauert Heider. Er würde sich auch anderes wünschen für die Bewohner. Aber die Gemeinde sei in der Verpflichtung, diese Menschen aufzunehmen.

Die Container in Waldmühle seien auch nur für kurze Zeit errichtet, fügt der Bürgermeister hinzu. Sobald die Fläche von der Gesamtschule als Ausweichfläche zur Schulsanierung benötigt werde, gebe die Gemeinde den Standort Steinbruch wieder auf. Aktuell gehen die Planenden von einem Zeitraum bis Jahresende 2025 beziehungsweise Frühjahr 2026 aus.

Biesfeld auf Zeit

Ähnlich sei die Situation auf dem Schützen-Dorfplatz in Biesfeld, auch hier werde die Gemeinde die Fläche alsbald wieder aufgeben müssen, in Biesfeld zum Schützenfest im Frühjahr 2025. Auf dem Platz können bis zu 40 Menschen wohnen.

Eile erhofft sich Heider auch bei den Wohnmodulen, die im Ortsteil Broch errichtet werden. "Wir haben die Fläche für die Infrastruktur vorbereitet." Dies sei auch an die Lieferfirma der Module übermittelt worden.

Hoffen auf Anlieferung

Wann in diesen Tagen der Baustart sei, lasse sich aber nicht genau einschätzen. Sollte die Module nicht in dieser aktuellen Woche geliefert werden können, müsse auf die erste oder zweite Januarwoche 2025 verschoben werden. Dies hänge mit den Ferien der Verwaltung in den Tagen um Weihnachten zusammen. Wünschenswert wäre, wenn die ersten Bewohner noch im Januar in ihre Unterkünfte einzögen.

Für Broch plant die Verwaltung 60 Plätze für Zugewanderte sowie 30 Plätze für obdachlose Menschen; sie sind bislang in einem sanierungsbedürftigen Haus am Halfenberg in Kürten untergebracht. Im neuen Jahr wolle die Gemeinde auch die Planungen für den nächsten neuen Geflüchteten-Standort in Spitze mit Hochdruck angehen, kündigt der Bürgermeister an. Auf einer Wiese an der Bensberger Straße, im Ortskern, sollen mehrere sogenannte Tiny Häuser (Kleinhäuser) aufgestellt werden.

Treppen für das Obergeschoss

Noch immer nicht in Gänze abgeschlossen sind offenbar Arbeiten an der in Kürten-Ort errichteten Unterkunft an der ehemaligen Jugendherberge, auch als Wiedenhof bekannt. Für das Obergeschoss, bislang aus Gründen des Brandschutzes nicht bezogen, solle ein provisorisches Gerüst zum Obergeschoss abgebaut und eine Treppe festinstalliert werden. Dies ist nach den Worten Heiders ein "kleinerer Umbau", für den auch Zeit eingeplant werden müsse.

Knapp 60 Personen können in der Unterkunft wohnen. Anders als in Waldmühle gibt es Appartements, die über eine eingebaute Küche und einen separaten Nassbereich verfügen. Auf Bitte des Fluchtpunkts Kürten gibt es auch ein Wohnmodul, in dem Beratungen und soziale Angebote stattfinden können. Bislang konnte die Gemeinde vermeiden, kommunale Turnhallen für die Unterbringung nutzen zu müssen.

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Die Intensität der Arbeit betont Kürtens Bürgermeister seit langem. Manche Abteilungen der Verwaltung seien ausschließlich mit Vorbereitung und Planung der Unterkünfte befasst. Perspektivisch will die Gemeinde auch feste Häuser in allen Ortsteilen für die Zugewanderten errichten.  © Kölner Stadt-Anzeiger

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