Langzeitstudie: Der Eingriff ist oft radikal, trotzdem sind die meisten Patienten mit ihm zufrieden: Das zeigt eine Studie aus Mainz, für die Patienten vor und nach einer Kehlkopfoperation befragt wurden.

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Wenn der Kehlkopf wegen Krebs ganz oder zum Teil entfernt wird, verändert sich das Leben der Betroffenen stark. Oft können sie danach nicht mehr auf gewohnte Weise sprechen. Trotzdem bereuen die allermeisten Patienten ihre Entscheidung für den Eingriff nicht. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Mainzer Universitätsmedizin.

Die Forscher haben über 15 Jahre hinweg in 16 deutschen Kliniken 780 Personen mit Kehlkopfkrebs vor und nach der Operation besucht und befragt. Dabei zeigte sich, dass der Eingriff unabhängig von seinem Ausmaß im Nachhinein meistens für richtig gehalten wurde. Patienten, die vor der Operation eine Beratung durch Betreuer des Bundesverbandes der Kehlkopfoperierten erhalten hatten, waren nach dem Eingriff zufriedener mit dem Resultat. Hingegen zeigten sich Betroffene ein Jahr später eher unzufrieden, wenn es ihr Wunsch gewesen war, über die Therapie mitzuentscheiden, die Ärzte dies aber nicht berücksichtigt hatten.

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Anlass für die Befragung war nach Worten von Studienleiterin Susanne Singer, dass sich Patienten nach einer Kehlkopf-OP manchmal sehr unzufrieden mit dem Ergebnis zeigten. Die Resultate der Studie belegten, wie wichtig es sei, dass Ärzte die Betroffenen frühzeitig und umfassend in Entscheidungen über die Behandlung einbezögen. Außerdem sollten die Patienten ermutigt werden, die Unterstützung von Selbsthilfegruppen in Anspruch zu nehmen.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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