Züge zu störanfällig: Seit ihrem Start sorgt die Wasserstoff-Technologie im Zugverkehr im Taunus für Probleme. Nun werden auf einer Strecke vorübergehend wieder Bahnen mit Dieselmotoren eingesetzt.
Als Konsequenz aus den Problemen mit Wasserstoffzügen im Taunus setzt der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) auf einer Strecke vorübergehend wieder Bahnen mit Dieselmotoren ein. Im Januar 2025 würden zwischen Bad Homburg und Brandoberndorf (Linie RB15) nach und nach insgesamt 16 dieselbetriebene Züge die Wasserstoffzüge ersetzen, teilte der RMV mit. Auf der Strecke gilt derzeit ein Notfahrplan, teilweise müssen Fahrgäste in Ersatzbusse umsteigen.
Die Diesel-Ersatzfahrzeuge übernehmen demnach im Januar nach und nach Fahrten und sind bis Ende nächsten Jahres angemietet. Dass es Ersatz für die störanfälligen Wasserstoffzüge des Herstellers Alstom gebe, sei Ergebnis monatelanger Bemühungen. Die Kosten trage Alstom.
Probleme von Anfang an
Geplant war für Dezember 2022 der Start der weltweit größten Flotte mit der umweltfreundlichen Technologie im Taunusnetz. Doch von Anfang an gab es Probleme. Die Bereitstellung der Züge verzögerte sich, dann erwies sich deren Betrieb als unzuverlässig.
Weiterhin sind jedoch Wasserstoffzüge im Taunus unterwegs: auf der RB12 Königstein–Frankfurt. Zwischen Friedberg und Friedrichsdorf (RB 16) dagegen fahren bereits ersatzweise Dieselzüge.
Wenn die Dieselfahrzeuge dann auf der RB15 im Einsatz sind, werde Hersteller Alstom parallel die fehleranfälligen technischen Bauteile der Wasserstoffzüge generalüberholen. Ziel sei, "über das Jahr 2025 hinaus im Taunusnetz für einen dauerhaft zuverlässigen Betrieb zu sorgen", erklärte der RMV.
RMV-Aufsichtsratschef Ulrich Krebs, Landrat des Hochtaunuskreises, erklärte, die Dieselzüge würden für ein verlässliches Fahrtenangebot sorgen. Der Antrieb habe allerdings langfristig keine Zukunft. "Umso bedauerlicher ist es, dass Alstom mit der zweijährigen Pannenserie dem Vertrauen in neue Antriebsarten einen Bärendienst erwiesen hat", fügte der CDU-Politiker hinzu.
Im Sommer sei endlich ein zuverlässiger Betrieb auf der Strecke erreicht worden, doch dann habe es im Spätsommer erneut technische Probleme gegeben, erklärte RMV-Geschäftsführer Knut Ringat. Alstom habe nun Maßnahmen ergriffen, damit vorerst ausreichend Wasserstoffzüge für den Notfahrplan zur Verfügung stünden. Die Produktion wichtiger Ersatzteile sei hochgefahren worden, das Werkstattpersonal arbeite in zusätzlichen Schichten.
"Alstom muss das kommende Jahr intensiv nutzen, um die Flotte endlich dauerhaft zuverlässig fit zu bekommen", forderte Ringat. Auch die Fahrgastinformation soll verbessert werden. Dazu seien zehn Anzeiger für sechs Bahnhöfe der Linie RB15 beschafft worden, teilte der RMV mit. © Frankfurter Allgemeine Zeitung
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