Sven Väth wird 60: Erfolgreich seit vier Jahrzehnten: Der Frankfurter DJ Sven Väth wird am Samstag 60 Jahre alt.

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Der Mann, der sonst Hunderten oder auch Tausenden Gästen schier endlose Partys beschert, lässt es zur eigenen Feierlichkeit ruhiger angehen. Jedenfalls hat Sven Väth sich in diesem Jahr einen auftrittsfreien Oktober gegönnt, womöglich, um seinen 60. Geburtstag an diesem Samstag, dem 26. Oktober, ausgeruht feiern zu können.

Denn Ruhe gönnt der DJ sich auch nach 43 Jahren im Geschäft nur bedingt. Noch immer spielt er 50, 60 Sets im Jahr, reist dafür um die Welt und macht für seine Fans die Nacht zum Tag, auch wenn er längst Nachmittagstermine bevorzugt. Doch auch die sind ein Magnet, wenn der "Baba", wie er liebevoll genannt wird, auflegt, übrigens noch immer Vinyl und nicht nur einfach den Stick in den Rechner eingestöpselt, wie es ähnlich berühmten DJs wie Väth mitunter nachgesagt wird.

Eigentlich wollte er Popstar sein

Mit diesem Beharren auf Schallplatten mag Väth als Nostalgiker im Genre elektronischer Musik wirken, doch sonst darf er durchaus als Pionier gelten, war er doch die personifizierte Speerspitze des "Sound of Frankfurt", mit dem die Stadt vor 40 Jahren neben Chicago und Detroit für eine gewisse Zeit als prägend für einen später allgemein unter dem Begriff "Techno" subsumierten Musikstil galt.

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Dabei wollte der in Offenbach geborene und in Obertshausen aufgewachsene Väth, der mittlerweile in London lebt, vermutlich gar kein Genre-Pionier, sondern ein Popstar sein. Mit dem unter dem Namen Off veröffentlichten Titel "Electrica Salsa" hatte er 1986 auch einen Hit, bevor es dann doch mit Techno losging, was es übrigens mit sich brachte, dass auch DJs plötzlich Stars waren, die Massen lockten, und eben keine Unterhalter mehr, die in Läden wie dem Tanzlokal "Queens Pub" in Neu-Isenburg Musik auflegten. Dort, im elterlichen Betrieb, hatte Väth erste Erfahrungen sammeln dürfen, bevor er 1982 eher zufällig DJ im legendären "Dorian Gray" am Flughafen wurde. Dort war er den Betreibern aufgefallen, weil er als einer der Ersten Breakdance konnte und gefragt wurde, ob er denn auch auflege. Das macht der 2015 mit der Goetheplakette ausgezeichnete Väth nun bis heute, ob in eigenen Frankfurter Läden wie früher dem "Omen" und dem "Cocoon", auf Festivals oder als Gast in angesagten Clubs in aller Welt.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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