Viernheim/Berlin - In der kommenden Silvesternacht darf in Teilen der Viernheimer Innenstadt kein Feuerwerk gezündet werden.

Mehr News aus Berlin finden Sie hier

Das hat der Magistrat der südhessischen Stadt beschlossen. Konkret betroffen sei der Bereich rund um die Apostelkirche und die nähere Umgebung.

Die Kommune reagiert damit auf Vorfälle in der zurückliegenden Silvesternacht, als es auf dem Platz "zu einem enormen Abbrennen von Feuerwerkskörpern mit mehreren kleineren Bränden" gekommen war. Laut Polizei wurden zudem Einsatzkräfte der Feuerwehr mit Feuerwerkskörpern beschossen. Verletzt worden sei glücklicherweise niemand.

Böllerverbot als "klares Zeichen für mehr Sicherheit"

Mit dem Beschluss werde ein "klares Zeichen für mehr Sicherheit und Rücksichtnahme" gesetzt, hieß es. "Der Schutz von Menschen, Gebäuden und der öffentlichen Ordnung hat oberste Priorität, insbesondere in der Silvesternacht, die für alle ein Fest der Freude sein soll." Die Details, also zum Beispiel welche Flächen in der Innenstadt genau betroffen sind, stehen laut den Angaben noch nicht fest.

Unterdessen hat die der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland in einer Umfrage für ein bundesweites Verbot von privatem Feuerwerk zu Silvester ausgesprochen. 58 Prozent der Befragten würden ein Verbot befürworten, wie die Insa-Befragung im Auftrag der Tierrechtsorganisation Peta ergab. Die repräsentative Umfrage fand zwischen dem 10. und 13. Januar statt.

Umfrage: Mehrheit für bundesweites Böllerverbot

Bereits frühere Umfragen ergaben ein ähnliches Bild. 2022 hatten sich zum Beispiel 52 Prozent für ein Böllerverbot ausgesprochen. Vor mehr als einer Woche wurde eine Petition für ein flächendeckendes Verbot von Böllern mit mehr als 1,9 Millionen Unterschriften an das Bundesinnenministerium übergeben. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte sich zuletzt gegen ein Verbot ausgesprochen, ebenso Bundesinnenministerin Nancy Faeser (beide SPD).

34 Prozent der Befragten teilten bei der neuen Umfrage diese Haltung und sind gegen ein Verbot. Mit Blick auf die Parteipräferenz der Befragten sind den Angaben zufolge vor allem FDP- (43 Prozent) und AfD-Anhänger (47 Prozent) gegen ein Untersagen des Böllerns. Für ein Verbot sind besonders viele Grünen-Anhänger. Mit 64 Prozent sprachen sich demnach besonders viele Frauen für ein Verbot aus, aber auch 51 Prozent der Männer. Befragt wurden laut Peta insgesamt 2.005 Menschen.

In diesem Jahr war die Diskussion um ein Böllerverbot durch schwere Vorfälle mit sogenannten Kugelbomben neu entfacht worden, die wegen ihrer hohen Explosionskraft hierzulande nicht für den Allgemeingebrauch zugelassen sind. Rund um den Jahreswechsel starben bundesweit fünf Männer bei Böller-Unfällen.  © Deutsche Presse-Agentur

Nachrichten aus anderen Regionen
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.