Berlin - Erneut haben Kriminelle in Berlin Geldautomaten gesprengt. In der Nacht zu Donnerstag traf es mehrere Automaten in einer Bank in Neu-Hohenschönhausen. Zwei Geräte wurden in der Grevesmühlener Straße gesprengt, wie die Polizei mitteilte.
Den Angaben zufolge hörte ein Zeuge einen lauten Knall und verständigte die Polizei. Er bemerkte Rauch in der Filiale und beobachtete zwei Verdächtige, augenscheinlich Männer, die dort hantierten. Den Tätern gelang die Flucht, obwohl die Polizei bei der Suche nach ihnen sogar einen Hubschrauber einsetzte. Ob die Täter etwas erbeuteten, war zunächst nicht klar. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Deutlich mehr Taten als im Vorjahr
Die Berliner Polizei registrierte in diesem Jahr einen deutlichen Anstieg von Automatensprengungen. Bis zum 8. November traf es bereits 35 Geldautomaten – das sind 11 Fälle mehr als im gesamten Vorjahr, wie die Polizei auf Anfrage mitteilte. Zunächst hatte der "Tagesspiegel" berichtet. Nach Polizeiangaben gab es 2020 nur 4 Sprengungen, 2021 waren es 26 und 2022 24.
Insgesamt registrierte die Polizei im laufenden Jahr 54 Angriffe auf Geldautomaten. Darunter fallen neben den erfolgten Sprengungen auch Versuche mit anderen Methoden wie schweren Werkzeugen.
In ganz Deutschland 461 Sprengungen von Geldautomaten
In ganz Deutschland gibt es rund 50.000 Geldautomaten, wie der Gesamtverband der Versicherer mitteilte. 2023 registrierte die Polizei demnach 461 Fälle von Sprengungen, 35 weniger als im Jahr zuvor.
Die Versicherungen ersetzten den Banken den Angaben nach 20 Millionen Euro für gestohlenes Bargeld und 75 Millionen Euro für die entstandenen Schäden. 2022 wurden 30 Millionen Euro für gestohlenes Geld und 80 Millionen Euro für Schäden ersetzt.
Ein Teil der Sprengungen war nicht erfolgreich, daher kann anhand der Zahlen nicht klar errechnet werden, wie viel Geld im Durchschnitt erbeutet wurde.
GdP für bessere Sicherung der Automaten
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sprach sich nach der Attacke auf die Bankfiliale für eine bessere Sicherung der Automaten aus: "Wir müssen leider weiterhin feststellen, dass die Bankinstitute trotz der steigenden Zahlen noch nicht flächendeckend Mechanismen ergreifen, um Tätern von derartigen Taten abzuhalten. Wer das verhindern will, braucht moderne Videotechnik, Alarm-Sicherung, Vernebelungsanlagen und einen ordentlichen Nachtverschluss." © Deutsche Presse-Agentur
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