• 22:15 Uhr: Selenskyj: Wir werden die Besatzer über die Grenze treiben
  • 20:49 Uhr: Russisches Militär will ukranische Offensive abgewehrt haben
  • 18:16 Uhr: Russische Medien: Übergelaufener Politiker Kowaljow ermordet
  • 17:49 Uhr: Außen- und Verteidigungsminister der EU-Staaten tagen in Prag
  • 17:20 Uhr: Für Kiew kommt nur noch Nato-Mitgliedschaft auf direktem Weg in Frage
  • 16:27 Uhr: ➤ Russische Besatzer werfen Kiew erneut Beschuss von AKW Saporischschja vor
  • 15:30 Uhr: US-Verteidigungsminister berät kommende Woche mit Verbündeten über Ukraine-Kurs
  • 15:17 Uhr: Deutschland und Tschechien besiegeln Panzer-Ringtausch
  • 14:55 Uhr: Ukrainischer Kulturminister: Ukraine verteidigt kulturelles Erbe Europas
  • 13:24 Uhr: Kiew meldet Frontdurchbruch in der Südukraine
  • 12:29 Uhr: Russland laut eigener Aussage "offen für Zusammenarbeit" mit Atomenergiebehörde

Hier geht's zum aktuellen Ukraine-Ticker

➤ Russische Besatzer werfen Kiew erneut Beschuss von AKW Saporischschja vor

  • 16:27 Uhr

Das Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben der russischen Besatzungstruppen erneut beschossen und beschädigt worden. "Die nationalen Verbände der ukrainischen Streitkräfte schießen mit Artillerie dicht neben die Reaktorblöcke des AKW Saporischschja", teilt die russische Militärverwaltung der Stadt Enerhodar im Süden der Ukraine der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit.

Laut diesen Angaben wurde dabei sogar ein Gebäude beschädigt, in dem atomarer Brennstoff lagerte. Beim Beschuss soll das Dach der Uran-Lagerhalle beschädigt worden sein. Entsprechende Fotos veröffentlichte auch der von Moskau als Militärgouverneur des Gebiets Saporischschja eingesetzte Wladimir Rogow auf seinem Telegram-Kanal.

Die Schüsse seien von einer aus US-Beständen stammenden Haubitze vom Typ M777 abgefeuert worden, gab er an. Unabhängig lassen sich diese Angaben nicht überprüfen. Ein erhöhter Ausstoß von Radioaktivität wurde nicht bekannt.

Seit Wochen machen sich Kiew und Moskau gegenseitig für die Eskalation rund um die Nuklearanlage verantwortlich. Am Montag ist ein Team der internationalen Atombehörde IAEA nach Enerhodar aufgebrochen, um die Sicherheit des Atomkraftwerks zu überprüfen. (dpa/ank)

Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 11,5 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 23. August). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. Dass die Nato aktiv in den Krieg eingreift, gilt bislang als ausgeschlossen.

Weitere Meldungen vom 29. August:

Russisches Militär will ukrainische Offensive abgewehrt haben

  • 20:49 Uhr

Die ukrainische Führung kündigte seit Juni immer wieder eine größere Gegenoffensive im Süden an. Am Montag teilte die Südgruppe der ukrainischen Armee dann mit, im Gebiet Cherson hätten eigene Truppen eine russische Frontlinie durchbrochen. Demnach seien Einheiten der Donezker Separatisten und russischer Marineinfanterie zum Rückzug gezwungen worden. Genauere Ortsangaben wurden nicht gemacht.

Der ukrainische Generalstab erwähnte in seinem Bericht für Montagabend keine eigene Offensive in der Region. Ukrainische Behörden forderten die Bevölkerung aber auf, die russisch besetzten Gebieten möglichst zu verlassen. Wer dies nicht könne, solle einen Vorrat an Lebensmitteln und Wasser anlegen und sichere Gebäude aufsuchen.

Westliche Militärbeobachter vermuteten einen ukrainischen Vorstoß auf Nowa Kachowka. Über den dortigen Staudamm des Dnipro läuft eine wichtige Straße zur Versorgung der russischen Truppen auf dem rechten Ufer. Die ukrainische Armee beschoss die Straße schon in den vergangenen Tagen aus der Ferne.

Im Zentrum der ukrainisch kontrollierten Stadt Mykolajiw kamen nach Behördenangaben durch russischen Beschuss zwei Menschen ums Leben, 24 Menschen wurden verletzt. (dpa/cgo)

Übergelaufener Parlamentsabgeordneter Kowaljow ermordet

  • 18:16 Uhr

Ein zu Russland übergelaufener ukrainischer Abgeordneter ist in der besetzten Südukraine ermordet worden. Der Parlamentarier Olexij Kowaljow (33) sei vorläufigen Erkenntnissen zufolge in seinem Haus erschossen worden, teilten die russischen Strafermittlungsbehörden am Montag im Nachrichtenkanal Telegram mit. Auch seine Freundin sei dem Anschlag zum Opfer gefallen. Ukrainischen Angaben nach starb sie infolge einer Messerverletzung im Krankenhaus. Zuvor hatten bereits mehrere ukrainische Vertreter von dem Anschlag und dem Tod des Abgeordneten berichtet.

Kowaljow hatte im Juni bereits einen Sprengstoffanschlag überlebt. Der Agrarunternehmer war 2019 über ein Direktmandat im Gebiet Cherson für die Präsidentenpartei Diener des Volkes in die Oberste Rada gewählt worden. Im April wurde er nach seiner Rückkehr in seine Heimatregion aus Partei und Fraktion wegen des Verdachts der Zusammenarbeit mit Moskau ausgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen Hochverrats. In der Besatzungsbehörde des Gebiets Cherson amtierte er als Vizegebietschef und Landwirtschaftsminister.

Russland hat nach dem Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar fast das gesamte südukrainische Gebiet Cherson unter seine Kontrolle gebracht. In den vergangenen Wochen sind mehrere Ukrainer angegriffen worden, die sich in den Dienst der Besatzung gestellt haben. (dpa/cgo)

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Außen- und Verteidigungsminister der EU-Staaten tagen in Prag

  • 17:49 Uhr

Die Außen- und Verteidigungsminister der EU-Staaten kommen an diesem Dienstag in Prag zu Beratungen über den anhaltenden Krieg Russlands gegen die Ukraine zusammen. Bei den Gesprächen der der Verteidigungsminister am Vormittag soll unter anderem der Vorschlag des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell für einen europäischen Ausbildungseinsatz für die ukrainischen Streitkräfte Thema sein.

Die Außenminister werden sich unter anderem mit der Frage befassen, ob verhindert werden sollte, dass Russen für Einkaufstouren und Urlaube in die EU reisen, während in der Ukraine Tausende Menschen wegen des Krieges sterben.

Als wahrscheinlich galt zuletzt, dass in einem ersten Schritt das noch bestehende Abkommen mit Russland zur Erleichterung der Ausstellung von Visa vollständig ausgesetzt wird. Dies würde die Kosten und den Aufwand für Antragsteller deutlich erhöhen und könnte es EU-Staaten erlauben, die Visa-Vergabe für den Schengen-Raum deutlich einzuschränken. Bisher wurde das Abkommen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine offiziell nur für Geschäftsleute, Regierungsvertreter und Diplomaten außer Kraft gesetzt.

Länder wie Tschechien haben die Vergabe von neuen Visa an russische Staatsbürger schon seit längerem eigenmächtig weitgehend eingestellt. Dort gibt es nur sehr wenige Ausnahmen wie zum Beispiel für politisch Verfolgte oder enge Familienangehörige von EU-Bürgern. (dpa/ank)

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Für Kiew kommt nur noch Nato-Mitgliedschaft auf direktem Weg in Frage

  • 17.20 Uhr

Für die Ukraine ist mehr als sechs Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs eine Nato-Mitgliedschaft über einen vorherigen Beitrittsplan keine Option mehr. "Nur die Mitgliedschaft" selbst auf direktem Weg komme noch in Frage, sagte am Montag die für die Nato-Integration zuständige Vizeregierungschefin, Olha Stefanischyna, der "Ukrajinska Prawda".

Die Ukraine habe faktisch sehr viele Praktiken der westlichen Militärallianz übernommen. Zudem würden die Soldaten über eine einzigartige Kampferfahrung verfügen, die die Militärs der Nato-Mitglieder nicht hätten.

Eine der Forderungen Moskaus für Frieden in der Ukraine ist ein neutraler Status der Ukraine und damit der Verzicht auf das 2019 in der Verfassung verankerte Ziel einer Nato-Mitgliedschaft. Um Mitglied in der Militärallianz zu werden, müssen potenzielle Mitglieder normalerweise den Beitrittsplan erfüllen, um Länder an die Nato-Standards heranzuführen. (dpa/ank)

US-Verteidigungsminister berät kommende Woche mit Verbündeten über Ukraine-Kurs

  • 15:30 Uhr

Die USA wollen kommende Woche mit Deutschland und weiteren Verbündeten über den weiteren Kurs bei der Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland beraten. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin lud die Mitglieder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe für den 8. September zu einem Treffen auf der US-Luftwaffenbasis in Ramstein in Rheinland-Pfalz ein, wie das Kommando der US-Streitkräfte in Europa mitteilt.

Der Ukraine-Kontaktgruppe gehören rund 50 Staaten aus aller Welt an. Die Minister und hochrangige Militärvertreter würden in Ramstein "über die anhaltende Krise in der Ukraine und verschiedene Sicherheitsfragen" beraten, "mit denen die Verbündeten und Partner der USA konfrontiert sind", hieß es.

In Ramstein hatte die Gruppe erstmals Ende April getagt. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte dort die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine durch Deutschland angekündigt. Dabei handelte es sich um 30 Exemplare des Flugabwehrpanzers Gepard. (AFP/ank)

Per Dekret: Putin will Einbürgerung von Ukrainern vereinfachen

Der russische Präsident Wladimir Putin soll mehrere Dekrete unterschrieben haben, um die Einbürgerung von Ukrainern zu erleichtern. Mit dem ersten Dekret sollen von nun an Ukrainer und staatenlose Menschen für unbegrenzte Zeit in Russland leben und arbeiten können.

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Deutschland und Tschechien besiegeln Panzer-Ringtausch

  • 15:17 Uhr

Deutschland und Tschechien haben beim Prag-Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den geplanten Waffen-Ringtausch zugunsten der Ukraine unter Dach und Fach gebracht.

Er habe den Ringtausch jetzt "ganz konkret" mit dem tschechischen Regierungschef Petr Fiala verabredet, sagte Scholz nach einem Treffen mit Fiala in Prag. Tschechien habe T72-Kampfpanzer aus sowjetischer Produktion an die Ukraine abgegeben und erhalte dafür von Deutschland 14 Leopard-Panzer und einen Bergepanzer Büffel.

Fiala betonte, der Ringtausch sei nun "vollendet". Die ersten Panzer würden noch vor dem Jahresende nach Tschechien kommen. Dies sei ein "großer Schritt" im Verteidigungsbereich. Auch Scholz betonte, das Abkommen werde die "Zusammenarbeit zwischen den tschechischen und deutschen Verteidigungsarmeen weiter stärken". (AFP/ank)

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Ukrainischer Kulturminister: Ukraine verteidigt kulturelles Erbe Europas

  • 14:55 Uhr

Ukraines Kulturminister Olexandr Tkatschenko erwartet Unterstützung für die von Kriegsfolgen betroffene Kulturszene seines Landes. Er wolle konkrete Ergebnisse der Gespräche mit Deutschland "nicht erst morgen, sondern gestern und heute".

Im Mittelpunkt steht für Tkatschenko der Erhalt ukrainischer Kulturerbestätten, "die müssen gesichert werden, gerade noch vor dem Winter". Auch Unterstützung für ukrainische Künstlerinnen und Künstler sei notwendig, die zu 80 Prozent weiter im Land seien. "Das gesamte Land verteidigt gerade jetzt Werte, Identität und kulturelles Erbe des Europäischen Union."

Nach Angaben von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) sind bereits umfangreiche Programme für den Kulturgüterschutz auf den Weg gebracht worden. Ziel des russischen Angriffskrieges sei es "ganz offensichtlich, die kulturelle Identität der Ukraine zu zerstören". (dpa/ank)

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Kiew meldet Frontdurchbruch in der Südukraine

  • 13:24 Uhr

Im südukrainischen Gebiet Cherson sollen ukrainische Truppen die russischen Frontlinien durchbrochen haben. "Die Streitkräfte der Ukraine haben Offensivhandlungen in vielen Abschnitten im Süden der Ukraine begonnen", zitierte das Internetportal Hromadske die Pressesprecherin der Südgruppe der ukrainischen Armee, Natalija Humenjuk.

Demnach sollen Einheiten der Donezker Separatisten und unterstützender russischer Marineinfanterie zum Rückzug gezwungen worden sein. Genauere Ortsangaben wurden nicht gemacht. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Seit Russland in die Ukraine einmarschiert ist, haben die Soldaten große Teile der Süd- und Ostukraine erobert. Die ukrainische Führung nährt seit Juni Hoffnungen auf eine größere Gegenoffensive im Süden. (dpa/ank) Mehr zum Thema

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Russland offen für Zusammenarbeit mit Atomenergiebehörde

  • 12:29 Uhr

Russland hat vor dem Besuch von Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) im besetzten Kernkraftwerk Saporischschja in der Ukraine seine Zusammenarbeit zugesichert. Man sei an der IAEA-Mission interessiert und an deren Vorbereitung beteiligt gewesen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. "Russland ist offen für eine Zusammenarbeit." Beim Besuch werde es aber nicht um die Frage nach einer möglichen entmilitarisierten Zone rund um das Kraftwerk im Südosten der Ukraine gehen.

Eine Reise von IAEA-Experten ist seit Monaten im Gespräch, scheiterte aber bislang unter anderem an fehlenden Sicherheitsgarantien und Streit über die Modalitäten des Besuchs. Das größte Kernkraftwerk Europas mit sechs Reaktoren ist seit März von russischen Truppen besetzt. Immer wieder kommt es zu Beschuss des Geländes, den sich Russland und die Ukraine gegenseitig vorwerfen. Die internationale Gemeinschaft befürchtet einen möglichen nuklearen Unfall. (dpa)

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Scholz für bessere Koordination der Rüstungshilfe für die Ukraine

  • 11:40 Uhr

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich für eine bessere Koordination der Rüstungshilfe für die von Russland angegriffene Ukraine ausgesprochen. "Gemeinsam mit den Niederlanden haben wir deshalb eine Initiative gestartet, die auf eine dauerhafte und verlässliche Arbeitsteilung zwischen allen Partnern der Ukraine abzielt", sagte der SPD-Politiker in einer Rede an der Prager Karls-Universität.

"Ich kann mir zum Beispiel vorstellen, dass Deutschland besondere Verantwortung beim Aufbau der ukrainischen Artillerie und Luftverteidigung übernimmt. Auf solch ein System der koordinierten Unterstützung sollten wir uns schnell verständigen."

Scholz betonte: "Unser Ziel sind moderne ukrainische Streitkräfte, die ihr Land dauerhaft verteidigen können. Dafür dürfen wir aber nicht nur das an Kiew liefern, worauf wir selbst gerade verzichten können." Es brauche "mehr Planung und Koordination". (dpa)

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Putin vereinfacht Einbürgerung von Ukrainerinnen und Ukrainern

  • 11:29 Uhr

Russlands Präsident Wladimir Putin hat zwei Dekrete unterzeichnet, um die Einbürgerung von Staatenlosen sowie Ukrainerinnen und Ukrainern zu vereinfachen. Das berichtet die US-amerikanische Denkfabrik Institute for the Study of War.

Demnach erlaubt es das erste Dekret Bewohnern des Donbass, ukrainischen Staatsbürgern und Staatenlosen, sich ohne Einschränkungen in Russland aufzuhalten. Betroffene dürften dort auch arbeiten, sofern sie sich innerhalb von 30 Tagen nach Unterzeichnung des Dekrets am 27. August einen eigenen Ausweis ausstellen lassen.

Das zweite Dekret zielt laut der Denkfabrik darauf ab, Sozialleistungen an alle Personen auszuzahlen, die die Ukraine und die selbsterklärten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in Richtung Russland verlassen haben. Dazu gehören demnach Rentenzahlungen und Extra-Zahlungen für Veteranen aus dem Zweiten Weltkrieg. (ank)

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London sieht russischen Verteidigungsminister Schoigu geschwächt

  • 11:18 Uhr

Aus Sicht britischer Geheimdienste befindet sich Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu zunehmend in einer Position der Schwäche. Es sei wahrscheinlich, dass Offiziere und Soldaten den Minister wegen eines ineffektiven und realitätsfernen Führungsstils nicht ernst nähmen, heißt es in einem Bericht, der Montag in London veröffentlicht wurde.

Schoigu habe den Großteil seiner Karriere vor der Berufung zum Minister im Bausektor und anderen Bereichen verbracht. Ihm fehle militärische Erfahrung.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar veröffentlicht die britische Regierung regelmäßig Geheimdienstinformationen zu dessen Verlauf. Moskau wirft London gezielte Desinformation vor. (dpa)

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Russland benennt weiteren angeblichen Tatverdächtigen in Mordfall Dugina

  • 10:09 Uhr

Nach dem Mord an der kremlnahen Kriegsbefürworterin Darja Dugina haben die russischen Ermittler nach eigenen Angaben einen weiteren mutmaßlichen Beteiligten identifiziert.

Dabei handele es sich um einen 1978 geborenen Ukrainer, der am 30. Juli über Estland eingereist sei, teilt der Inlandsgeheimdienst FSB der Staatsagentur Tass zufolge mit. Der Mann soll bei der Vorbereitung der Tat geholfen und Russland wieder verlassen haben.

Das Auto mit der Tochter des Rechtsnationalisten Alexander Dugin am Steuer explodierte am 20. August in der Nähe von Moskau. Die Ermittler beschuldigten bereits kurz nach der Tat eine aus der Ukraine stammende Tatverdächtige, die zur Fahndung ausgeschrieben wurde. Russland macht für das Attentat ukrainische Geheimdienste verantwortlich. Kiew weist jegliche Beteiligung zurück. (dpa/ank)

Brennende Autos und Verletzte nach Beschuss von AKW-Stadt Enerhodar

  • 09:43 Uhr

Die ukrainische Stadt Enerhodar in der Nähe des russisch besetzten Atomkraftwerks Saporischschja ist am Sonntagabend von mehreren Geschossen getroffen worden. Wie in den Tagen zuvor machten sich Russen und Ukrainer für den Artilleriebeschuss gegenseitig verantwortlich. Beide Seiten veröffentlichten Videos, die zeigten, dass in Wohnvierteln zahlreiche Autos brannten.

Neun Menschen seien verletzt worden, zwei von ihnen schwer, teilte Wladimir Rogow, ein Mitglied der russischen Besatzungsverwaltung, mit. Die Ukraine wolle mit solchen Schritten einen Besuch von Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in dem Kraftwerk verhindern. Die Angaben waren von unabhängiger Seite zunächst nicht zu überprüfen.

Der geflüchtete ukrainische Bürgermeister von Enerhodar, Dmytro Orlow, sprach von einer Provokation: Russische Truppen hätten geschossen. Er warf Moskau "nukleare Erpressung" vor, weil sich russische Truppen in dem AKW verschanzen. Die internationale Gemeinschaft befürchtet einen möglichen nuklearen Unfall durch die Kämpfe am größten Kernkraftwerk Europas. (dpa)

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Russland plant Militärmanöver mit mehr als 50.000 Soldaten

  • 09:26 Uhr

Mehr als 50.000 Soldaten werden sich in dieser Woche an einem geplanten großen russischen Militärmanöver beteiligten. Bei der Übung "Wostok 2022" ("Osten 2022") sollen zudem 5.000 Waffen und militärische Ausrüstung zum Einsatz kommen sowie 140 Flugzeuge und 60 Kriegsschiffe und andere Boote, wie das Verteidigungsministerium mitteilt.

Das Manöver beginnt demnach an diesem Donnerstag und endet Mittwoch nächster Woche. Es soll auf Truppenübungsplätzen in Ostsibirien und im Fernen Osten sowie im Japanischen Meer stattfinden.

Soldaten aus dem Ausland sind den Angaben zufolge bereits auf einem Übungsgelände im Osten Russlands eingetroffen, darunter aus Belarus und anderen Ex-Sowjetrepubliken, China und Indien. Bei der Übung inmitten des Ukraine-Krieges gehe es etwa um Gewährleistung der militärischen Sicherheit Russlands und seiner Verbündeten, hieß es.

"Wostok" zählt zu den größten Militärübungen Russlands. An der bislang aufwendigsten Auflage 2018 waren fast 300.000 russische Soldaten beteiligt, daneben auch mongolische und chinesische Einheiten. (dpa/ank)

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Internationale Atomenergie-Experten reisen zu ukrainischem AKW

  • 08:14 Uhr

Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sollen in dieser Woche das russisch besetzte Kernkraftwerk Saporischschja in der Ukraine inspizieren. "Ich bin stolz darauf, diese Mission zu leiten, die im Laufe dieser Woche im Kernkraftwerk sein wird", twitterte IAEA-Chef Rafael Grossi am Montagmorgen mit einem Foto des 14-köpfigen Teams.

Jewgeni Roisman

Russischer Oppositionspolitiker Roisman vorerst auf freiem Fuß

Der frühere Bürgermeister von Jekaterinburg, Jewgeni Roisman, ist wieder auf freiem Fuß. Die russische Justiz wirft dem Oppositionspolitiker "Diskreditierung der russischen Armee" vor. Er hatte schon früher Kritik am russischen Vorgehen in der Ukraine geübt.

Der Tag sei gekommen, die Unterstützungs- und Hilfsmission nach Saporischschja sei nun auf dem Weg. "Wir müssen die Sicherheit der größten Nuklearanlage der Ukraine und Europas schützen." Eine Reise von IAEA-Experten ist seit Monaten im Gespräch, scheiterte aber bislang unter anderem an fehlenden Sicherheitsgarantien und Streit über die Modalitäten des Besuchs.

Putin ordnet Vergrößerung der russischen Armee an

Russlands Präsident Wladimir Putin will die russische Armee zum Januar auf zwei Millionen Angehörige aufstocken.
Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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