• 22:02 Uhr: ➤ Selenskyj: Seit Monatsbeginn 2.000 Quadratkilometer zurückerobert
  • 21:05 Uhr: Ukraine drängt Deutschland zur Lieferung von Kampfpanzern
  • 17:13 Uhr: Russland gibt Verlegung von Truppen aus Charkiw in Ostukraine bekannt
  • 13:49 Uhr: Ukraine: Strategisch wichtige Stadt in Region Charkiw zurückerobert
  • 12:12 Uhr: Morawiecki: Ukraine führt Kampf um die Zukunft ganz Europas

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➤ Selenskyj: Seit Monatsbeginn 2.000 Quadratkilometer zurückerobert

  • 22:02 Uhr

Im Rahmen ihrer Gegenoffensive hat die ukrainische Armee Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge in den vergangenen zehn Tagen rund 2.000 Quadratkilometer in bislang von Russland besetzten Gebieten zurückerobert. In seiner Videoansprache dankte Selenskyj am Samstagabend allen Soldaten, die an Rückeroberungen im Charkiwer Gebiet im Osten der Ukraine beteiligt waren.

Russlands Militär hatte früher am Tag einen Rückzug aus dieser Region bekanntgegeben. Die russische Armee habe mit der Flucht eine gute Entscheidung getroffen, sagte der ukrainische Staatschef: "Besatzer haben in der Ukraine keinen Platz und werden keinen haben."

Auch mit Hilfe westlicher Waffen hat die Ukraine mehr als sechs Monate nach Russlands Einmarsch zuletzt massive Vorstöße im ostukrainischen Gebiet Charkiw vornehmen können. Am Samstagnachmittag gab Russlands Verteidigungsministerium dann den Rückzug aus strategisch wichtigen Städten bekannt. Offiziell wurde das in Moskau mit einer Umgruppierung von Einheiten begründet. (dpa)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 12,3 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 6. September). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. Dass die Nato aktiv in den Krieg eingreift, gilt bislang als ausgeschlossen.

Weitere Meldungen vom 10. September

Baerbock fordert russischen Abzug vom AKW Saporischschja

  • 21:37 Uhr

Außenministerin Annalena Baerbock hat den vollständigen russischen Abzug vom Gelände des Atomkraftwerks Saporischschja in der Ukraine gefordert. Mit der Besetzung des Kernkraftwerks setze der russische Präsident Wladimir Putin die gesamte Region der Gefahr eines nuklearen Zwischenfalls aus, sagte die Grünen-Politikerin am Samstag bei einem Besuch in Kiew. "Er macht ein AKW zum Kriegspfand in einem Kriegsgebiet", betonte sie und forderte: "Russland muss dieses Spiel mit dem Feuer sofort beenden."

Die Bundesregierung fordere Moskau auf, eine dauerhafte Präsenz der Internationalen Atomenergieorganisation zu ermöglichen und alle Kampfhandlungen um das AKW unverzüglich einzustellen. Doch das seien nur erste Schritte. "Russland muss seine Truppen und sein militärisches Gerät vom Gelände bringen und die Kontrolle über das Atomkraftwerk insgesamt wieder an den einzig rechtmäßigen Besitzer, nämlich die Ukraine, zurückgeben", forderte Baerbock. (dpa)

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Ukraine drängt Deutschland zur Lieferung von Kampfpanzern

  • 21:05 Uhr

Die Ukraine drängt Deutschland zur Lieferung von Kampfpanzern für die Verteidigung gegen die russische Invasion. "Wir sehen keine Hindernisse dafür", sagte Außenminister Dmytro Kuleba am Samstag nach einem Treffen mit der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock.

Bis sich Berlin dazu entschließe, solle Deutschland weiter Artilleriemunition liefern. "Das erhöht spürbar unsere Offensivmöglichkeiten und das hilft uns bei der Befreiung neuer Gebiete", sagte der Chefdiplomat mit Blick auf die laufenden ukrainischen Offensiven im Osten und Süden des Landes.

Baerbock reagierte zurückhaltend auf die ukrainische Forderung. "Wir liefern ja seit längerem bereits schwere Waffen. Und wir sehen, dass diese schweren Waffen auch einen Unterschied mit Blick auf die Unterstützung der Ukraine machen", betonte sie. Konkret nannte Baerbock Mehrfachraketenwerfer, Panzerhaubitzen und Flakpanzer vom Typ Gepard. Von letzteren werde Deutschland schnellstmöglich zehn weitere liefern.

Auf die von Kuleba angesprochenen Kampfpanzer des Typs Leopard ging Baerbock nicht direkt ein. Sie sagte lediglich: "So wie sich die Lage vor Ort verändert, so schauen wir auch immer wieder unsere Unterstützung an und werden weitere Schritte gemeinsam mit unseren Partnern besprechen." (dpa)

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Macron: Russen sollen aus Saporischschja abziehen

  • 17:23 Uhr

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat in einem Telefonat mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj erneut einen Abzug der russischen Truppen aus dem ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja gefordert. Beide Präsidenten hätten ihre Unterstützung für die Arbeit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vor Ort bekundet, teilte der Élyséepalast am Samstag mit. Macron und Selenskyj teilen demnach den Wunsch nach einem raschen Abzug der russischen Truppen, um das Atomkraftwerk zu sichern, hieß es.

Russische Streitkräfte halten das ukrainische AKW im Süden des Landes besetzt. Die Lage in dem umkämpften Atomkraftwerk wird laut den internationalen Beobachtern der IAEA vor Ort immer instabiler. Die Anlage hat demnach keine externe Stromversorgung mehr für die Kühlung von Reaktorkernen und Atommüll. Kiew und Moskau machen sich gegenseitig für den Beschuss der Anlage verantwortlich.

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Russland gibt Verlegung von Truppen aus Charkiw in Ostukraine bekannt

  • 17:13 Uhr

Unter dem Druck ukrainischer Gegenoffensiven hat Russland den Rückzug von Truppen im Osten der Ukraine bekanntgegeben. Soldaten sollten aus dem Gebiet Charkiw etwa aus der strategisch wichtigen Stadt Isjum abgezogen werden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag in Moskau. Auch aus der Stadt Balaklija, die die Ukrainer schon in der vergangenen Woche als befreit gemeldet hatten, sollen die russischen Truppen demnach abrücken.

Offiziell begründet wurde der Abzug damit, dass durch die Umgruppierung die Einheiten im angrenzenden Gebiet Donezk verstärkt werden sollen. Viele Militärexperten gehen jedoch davon aus, dass die Russen mehr als ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn angesichts des massiven ukrainischen Vorstoßes im Charkiwer Gebiet so stark unter Druck geraten sind, dass sie sich zur Flucht entschieden haben.

Früher am Samstag hatte die ukrainische Seite etwa über die Rückeroberung von Kupjansk berichtet. Die Kleinstadt ist wegen ihres direkten Bahnanschlusses an Russland als Verkehrsknotenpunkt wichtig für die Versorgung des gesamten russischen Truppenverbands um das südwestlich gelegene Isjum. Durch den Vorstoß der Ukrainer hätte dort nun mehr als 10.000 russischen Soldaten die Einkesselung gedroht.

Später berichtete der Militärgouverneur des ebenfalls ostukrainischen Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, die eigenen Truppen seien auch dort auf dem Vormarsch und bereits an den Stadtrand von Lyssytschansk vorgestoßen. (dpa)

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Ukraine: Strategisch wichtige Stadt in Region Charkiw zurückerobert

  • 13:49 Uhr

Mehr als ein halbes Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs hat die Ukraine eigenen Angaben zufolge die strategisch wichtige Stadt Kupjansk im östlichen Gebiet Charkiw zurückerobert. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU veröffentlichte am Samstag auf Telegram Fotos, die eigene Einheiten in der bislang von Russland besetzten Kleinstadt zeigen sollen. "Wir werden unser Land bis auf den letzten Zentimeter befreien!", heißt es dazu. Zuvor hatten bereits ukrainische Medien die Rückeroberung von Kupjansk gefeiert und ein Foto von Soldaten veröffentlicht, die die ukrainische Flagge halten.

Die Kleinstadt Kupjansk ist wegen ihres direkten Bahnanschlusses an Russland als Verkehrsknotenpunkt wichtig für die Versorgung des gesamten russischen Truppenverbands um das südwestlich gelegene Isjum. Durch den Vorstoß der Ukrainer droht dort nun mehr als 10.000 russischen Soldaten die Einkesselung. Informationen in sozialen Netzwerken, die Russen seien bereits aus Isjum geflohen, konnten zunächst nicht überprüft werden.

Auch mithilfe westlicher Waffen hat die ukrainische Armee im August mit einer Gegenoffensive begonnen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach zuletzt von mehr als 30 zurückeroberten Siedlungen in der Region Charkiw. Die russischen Besatzer wiederum kündigten schon vor Tagen die Evakuierung von Zivilisten aus mehreren Orten - darunter Kupjansk und Isjum - an. Viele internationale Militärexperten sehen Russlands Armee, die vor mehr als sechs Monaten in die Ukraine einmarschiert ist, angesichts der jüngsten Gebietsverluste in einer schweren Krise. (dpa)

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Morawiecki: Ukraine führt Kampf um die Zukunft ganz Europas

  • 12:12 Uhr

Die Ukraine kämpft nach Ansicht von Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki um die Zukunft ganz Europas. "Wir können uns fragen, worum es in diesem Krieg wirklich geht. In diesem Krieg geht es um die zukünftige Gestalt Europas", schrieb Morawiecki am Samstag nach seiner Rückkehr aus Kiew auf Facebook. Diese Zukunft müsse frei sein von russischem Imperialismus und Kolonialismus, von Erpressung und von den Eroberungsgelüsten des Kremls, schrieb Morawiecki nach seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Regierungschef Denys Schmyhal.

Polens Ministerpräsident erneuerte seine Kritik an der Haltung der Bundesregierung. Es sei enttäschend, dass die Deutschen ihre Fehler in der Energiepolitik so spät eingesehen hätten, sagte Morawiecki dem "Spiegel" (Samstagsausgabe). "Die Ukraine hat den Feind schneller zurückgeschlagen, als die Deutschen Entscheidungen getroffen haben."

Mit Blick auf den vereinbarten Ringtausch von Rüstungsgütern sagte Morawiecki, Polen habe dem Nachbarbarland Waffen im Wert von deutlich mehr als zwei Milliarden Dollar geliefert, darunter auch 300 Panzer und anderes schwere Gerät. "Berlins Zögern, die Untätigkeit, stellt den Wert des Bündnisses mit Deutschland ernsthaft infrage." Dies höre er auch von vielen anderen Regierungschefs in Europa.

London über ukrainische Offensive: Diese "Eroberung wäre erheblicher Schlag für Russen"

  • 9:50 Uhr

Mit ihrer Gegenoffensive haben die ukrainischen Truppen im Nordosten des Landes nach britischen Informationen die russischen Kräfte überrumpelt. Die ukrainischen Speerspitzen seien mittlerweile auf enger Front bis zu 50 Kilometer weit in bisher russische besetztes Gebiet vorgestoßen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Samstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Das deckt sich mit Angaben der Ukraine aus den vergangenen Tagen. In dem Gebiet seien nur wenige russische Truppen versammelt gewesen, hieß es weiter. "Die russischen Kräfte wurden offenbar überrascht".

"Ukrainische Einheiten haben mehrere Orte eingenommen oder umzingelt", so das Ministerium weiter. Russische Kräfte rund um die Stadt Isjum würden immer isolierter, zudem rückten die Ukrainer auf die Stadt Kupjansk vor. "Ihre Eroberung wäre ein erheblicher Schlag für Russland, weil hier die Versorgungslinien für die Donbass-Front verlaufen", hieß es in London. Auch im Gebiet Cherson im Süden des Landes gingen die ukrainischen Angriffe weiter. "Die russische Defensive ist sowohl an ihrer nördlichen als auch an ihrer südlichen Flanke unter Druck", stellte das Ministerium fest.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich in beispielloser Form Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (dpa)

Baerbock zum zweiten Mal seit Kriegsbeginn in Kiew

  • 8:00 Uhr

Außenministerin Annalena Baerbock ist zu ihrem zweiten Ukraine-Besuch seit Kriegsbeginn in Kiew eingetroffen. Sie wolle mit der Reise zeigen, "dass wir der Ukraine weiter beistehen, so lange es nötig ist – mit der Lieferung von Waffen, mit humanitärer und finanzieller Unterstützung", sagte sie am Samstagmorgen bei ihrer Ankunft. (dpa)

Bundeswehr übt in Estland mit spezialisierten Kräften

  • 5:30 Uhr

Spezialisierte Kräfte von Luftwaffe und Marine sollen in Estland den Schutz von kritischer Infrastruktur des östlichen Nato-Partners trainieren. An der Übung "Baltic Tiger 2022" im Oktober werden sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in der Spitzenzeit mehr als 150 Soldaten aus Deutschland beteiligen. Zum Trainingsprogramm gehört auch die Absicherung von Verbindungswegen sowie von Truppen "auf dem Marsch", wie sie bei der Verlegung von Verstärkungskräften nötig sein kann. Die gemeinsame Übung mit estnischen Verbänden ist im Großraum der Hauptstadt Tallinn und des Nato-Flugplatzes Ämari geplant.

Die Marine Estlands wird aus Deutschland verstärkt durch das Objektschutzregiment der Luftwaffe, Aufklärungstrupps, Scharfschützen und Soldaten zur Feuerunterstützung. Das Seebataillon der Deutschen Marine schickt Minentaucher und Marineinfanteristen, die luftbeweglich und auf dem Seeweg anlandefähig sind. Die Übung wird auf Plätzen im Landesinneren, sowie in Hafenanlagen und Unterwasserliegenschaften der estnischen Marine im Norden des Landes organisiert.

Das Manöver wurde vor dem Hintergrund der veränderten sicherheitspolitischen Lage in Europa angesetzt: Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine will die Nato einen verstärkten Schutz der Bündnispartner an der Ostflanke sicherstellen. Die Übung soll nun ein deutliches Signal der Rückversicherung sein. Die Luftwaffe beteiligt sich seit Jahren an der Sicherung des Nato-Luftraums über dem Baltikum, die Deutsche Marine an der Räumung von verbliebenen Weltkriegsseeminen vor den baltischen Küsten. (dpa)

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Die Meldungen vom 9. September

Selenskyj: Mehr als 30 Siedlungen in Charkiw zurückerobert

  • 22:07 Uhr

Ukrainische Truppen haben nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr als 30 Siedlungen in der ostukrainischen Region Charkiw zurückerobert. "Wir übernehmen nach und nach die Kontrolle über neue Siedlungen", sagte Selenskyj am Freitagabend in einer Videoansprache. "Überall bringen wir die ukrainische Flagge und den Schutz für unser Volk zurück." Sowohl im Donbass im Osten der Ukraine als auch im Süden des Landes dauerten die "erbitterten Kämpfe" an, sagte der Präsident.

Nach mehr als einem halben Jahr Krieg sind die ukrainischen Truppen bei ihren Gegenoffensiven zuletzt im Gebiet Charkiw sowie im Gebiet Cherson im Süden vorgerückt. Erst am Donnerstag hatte Selenskyj die Rückeroberung der Kreisstadt Balaklija im Gebiet Charkiw bestätigt.

Anfang Juni hatte Selenskyj noch gesagt, dass Russland etwa 125.000 Quadratkilometer der Ukraine einschließlich der Halbinsel Krim besetzt halte. Das ist etwa ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebietes. (dpa)

Nato-Generalsekretär sieht Ukraine-Krieg vor "kritischer Phase"

  • 20:41 Uhr

Mit der ukrainischen Gegenoffensive geht Russlands Angriffskrieg aus Sicht von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in eine "kritische Phase". Ukrainische Streitkräfte seien dank der Unterstützung aus Nato-Staaten zuletzt in der Lage gewesen, Moskaus Offensive im Donbass zu stoppen und Territorium zurückzuerobern, erklärte der Norweger am Freitag in einer Pressekonferenz mit US-Außenminister Antony Blinken. Die Solidarität des Westens dürfe nun trotz Energiekrise und steigender Lebenshaltungskosten nicht nachlassen.

Zweifel weckte Stoltenberg an deutschen Argumenten gegen die Lieferung großer Mengen Bundeswehr-Waffen an die Ukraine. Auf die Frage, ob Alliierte eher Fähigkeitsziele des Bündnisses erfüllen sollten, als der Ukraine noch mehr Ausrüstung zu liefern, machte er deutlich, dass er eine Niederlage der Ukraine für gefährlicher hält als unter Plan gefüllte Waffenlager von Nato-Staaten.

"Der Preis, den wir zahlen, wird in Geld gemessen. Der Preis, den die Ukrainer zahlen, wird in Leben gemessen", sagte Stoltenberg. Wenn die Ukraine aufhöre zu kämpfen, werde sie "als unabhängige Nation nicht mehr existieren", warnte er. Deshalb müsse man am bisherigen Kurs festhalten - "um der Ukraine und um unser selbst willen".

Erfolge bei Charkiw

Auch nach Einschätzung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin macht die Ukraine bei ihrer laufenden Gegenoffensive Fortschritte. "Wir sehen jetzt Erfolge in Cherson, wir sehen einen gewissen Erfolg in Charkiw - und das ist sehr, sehr ermutigend", sagte der Ex-General am Freitag am Rande eines Besuchs in Prag.

Die ukrainische Armee war zuvor im Osten des Landes tief in den Rücken der russischen Besatzungstruppen vorgedrungen. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Donnerstagabend die Rückeroberung der Kreisstadt Balaklija im Gebiet Charkiw bestätigt. Die Armee habe seit Anfang September mehr als 1000 Quadratkilometer der Ukraine befreit, sagte er in seiner Videoansprache. "Die Ukraine ist und wird frei sein", versprach er. Allerdings halten russische Truppen nach früheren Angaben etwa 125 000 Quadratkilometer in der Ukraine besetzt. Das ist ein Fünftel des Staatsgebietes einschließlich der Halbinsel Krim. (dpa)

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Russische Besatzer evakuieren weitere Orte in Region Charkiw

  • 19:11 Uhr

Angesichts einer laufenden ukrainischen Gegenoffensive evakuieren die russischen Besatzer eigenen Angaben zufolge weitere Orte im ostukrainischen Gebiet Charkiw. Zunächst sollen die Orte Isjum und Kupjansk geräumt werden, wie der Chef der von Russland eingesetzten Militärverwaltung, Witali Gantschew, der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge am Freitag sagte. Auch der Ort Welykyj Burluk stehe unter Beschuss, dort solle die Zivilbevölkerung ebenfalls an sichere Orte gebracht werden. Über die Evakuierung von Kupjansk hatten die Russen bereits am Donnerstag berichtet.

Nach mehr als einem halben Jahr Krieg sind die ukrainischen Truppen bei ihrer Gegenoffensive zuletzt im Osten des Landes tief in den Rücken der russischen Besatzungstruppen vorgedrungen. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Donnerstagabend die Rückeroberung der Kreisstadt Balaklija im Gebiet Charkiw bestätigt.

Die Vorstöße zielen weiter auf die Stadt Kupjansk, über die mehrere Eisenbahn- und Straßenlinien führen. Die Kleinstadt gilt daher als strategisch wichtig für den Nachschub der russischen Truppen, die im Norden auf den Donbass zumarschieren. Auch im Gebiet Cherson im Süden gibt es ukrainische Gegenangriffe. (dpa)

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IAEA-Chef Grossi: Lage im Atomkraftwerk Saporischschja ist "untragbar"

  • 17:46 Uhr

Die Lage im umkämpften ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja wird laut internationalen Beobachtern vor Ort immer instabiler. Die Anlage habe keine externe Stromversorgung mehr für die Kühlung von Reaktorkernen und Atommüll, berichteten am Freitag Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), die seit voriger Woche in dem von Russland besetzten AKW sind. Der Grund sei der Beschuss und die Zerstörung des Umspannwerkes in der nahen Stadt Enerhodar.

"Die Situation ist untragbar, und sie wird immer prekärer", sagte IAEA-Chef Rafael Grossi in Wien. Er forderte erneut die Einstellung aller Kampfhandlungen und die Einrichtung einer entmilitarisierten Zone, um einen Atomunfall in dem AKW zu verhindern.

Der ukrainische Kraftwerksbetreiber erwäge nun die Abschaltung des letzten der sechs Reaktorblöcke, der im großen Atomkraftwerk noch in Betrieb ist, sagte Grossi. Wegen der zunehmenden Kampfhandlungen in der Gegend sei es unwahrscheinlich, dass die Stromversorgung des AKW wiederhergestellt werden könne. Da es in Enerhodar kein fließendes Wasser und keinen Strom mehr gebe, bestehe auch ein großes Risiko, dass bald nicht mehr genügend ukrainisches Personal für den sicheren Betrieb der Anlage zur Verfügung stehe, warnte Grossi. (dpa)

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UNO dokumentiert Hunderte Fälle von willkürlichen Verhaftungen in der Ukraine

  • 17:31 Uhr

Die Vereinten Nationen haben Hunderte Fälle von willkürlichen Verhaftungen und Verschleppungen in der Ukraine dokumentiert. Mehr als 400 Fälle gingen auf das Konto der russischen Seite, rund 50 Fälle seien den ukrainischen Streitkräften zuzuschreiben, teilte die UN-Mission zur Überwachung der Menschenrechte in der Ukraine am Freitag mit.

Seit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine im Februar habe es einen dramatischen Anstieg an Rechtsverletzungen gegeben, sagte die Leiterin der Mission, Matilda Bogner, bei einer aus Odessa übertragenen Videokonferenz.

Bislang seien mindestens 416 Menschen Opfer von willkürlichen Verhaftungen oder Verschleppungen durch russische Streitkräfte in von Moskau kontrollierten Gebieten geworden. Von ihnen seien 16 tot aufgefunden worden, 166 Menschen wurden demnach wieder freigelassen.

Es gebe überdies mindestens vier Schwangere, die von Moskaus und pro-russischen Truppen als Kriegsgefangene festgehalten würden. Bogner forderte Russland auf, die sofortige Freilassung der Frauen aus humanitären Gründen zu prüfen.

Insgesamt 51 Fälle von willkürlichen Verhaftungen und 30 Fälle von Verschleppungen deuteten auf ukrainische Streitkräfte hin, hieß es weiter von der UNO. (afp)

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Jens Stoltenberg: Ukraine-Krieg geht in "kritische Phase"

  • 17:03 Uhr

Der Krieg in der Ukraine geht nach Einschätzung von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in eine "kritische Phase". Ukrainische Streitkräfte seien dank der Unterstützung aus Nato-Staaten zuletzt in der Lage gewesen, Moskaus Offensive im Donbass zu stoppen und Territorium zurückzuerobern, erklärte der Norweger in einer Pressekonferenz mit US-Außenminister Antony Blinken.

Zugleich würden aber nun die Einheit und die Solidarität des Westens auf die Probe gestellt. Als Grund nannte Stoltenberg die Probleme bei der Energieversorgung und die steigenden Lebenshaltungskosten durch den russischen Krieg.

Nach Ansicht des Nato-Generalsekretärs ist es jetzt wichtig, dass diese Kriegsfolgen nicht zu einem nachlassenden Engagement für die Ukraine führen. "Der Preis, den wir zahlen, wird in Geld gemessen. Der Preis, den die Ukrainer zahlen, wird in Leben gemessen", sagte er. Zudem werde man einen noch viel höheren Preis zahlen, wenn Russland und andere autoritäre Regime merkten, dass Aggression belohnt werde. (dpa)

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US-Verteidigungsminister nennt ukrainische Erfolge "ermutigend"

  • 15:32 Uhr

Nach Einschätzung des US-Verteidigungsministers Lloyd Austin macht die Ukraine bei ihrer laufenden Gegenoffensive gegen die russischen Angreifer Fortschritte. "Wir sehen jetzt Erfolge in Cherson, wir sehen einen gewissen Erfolg in Charkiw - und das ist sehr, sehr ermutigend", sagte der Ex-General am Freitag am Rande eines Besuchs in Prag.

Zur Frage, warum die USA den Ukrainern keine Raketen mit noch größerer Reichweite als die vorhandenen Himars-Raketen lieferten, antwortete Austin ausweichend. "Wir bleiben engagiert und stellen sicher, dass wir ihnen geben, was sie brauchen, um erfolgreich zu sein", sagte der 69-Jährige.

Bei den Gesprächen in Prag ging es um eine verstärkte Verteidigungskooperation der Nato-Partner USA und Tschechien. Beide Seiten seien daran interessiert, ein entsprechendes Abkommen "so schnell wie möglich" abzuschließen, sagte Austin nach einem Treffen mit seiner tschechischen Kollegin Jana Cernochova.

Bereits vor drei Wochen war bekanntgeworden, dass die USA dem Land acht Militärhubschrauber überlassen. Es handelt sich um sechs Kampfhubschrauber vom Typ Bell AH-1Z Viper sowie zwei Mehrzweckhubschrauber vom Typ Bell UH-1Y Venom. Die Regierung in Prag hat zudem den Kauf von zwölf neuen Hubschraubern dieser Baureihen für umgerechnet rund 592 Millionen Euro beschlossen.

Tschechien ist seit 1999 Mitglied des westlichen Verteidigungsbündnisses. Vom 17. bis 18. September finden im mährisch-schlesischen Ostrava die jährlichen Nato-Tage statt, eine der größten militärischen Leistungsschauen in Mitteleuropa. (dpa)

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Russland schickt militärische Verstärkung nach Charkiw

  • 14:37 Uhr

Die russische Armee schickt als Reaktion auf die ukrainische Gegenoffensive gepanzerte Fahrzeuge und Kanonen zur Verstärkung in die Region Charkiw im Nordkosten der Ukraine. Das meldeten russische Nachrichtenagenturen am Freitag mit Verweis auf Bilder des Verteidigungsministeriums.

Der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef der Region Charkiw, Vitali Gantschew, sagte im Fernsehen, es gebe "heftige Kämpfe" in der Nähe der Stadt Balaklija, deren Rückeroberung die Ukraine am Donnerstag vermeldet hatte. "Reserven aus Russland wurden dorthin geschickt", sagte er.

Die Region Charkiw ist seit den ersten Tagen des russischen Angriffskriegs ab dem 24. Februar teilweise von der russischen Armee besetzt. (afp)

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Polnischer Ministerpräsident Morawiecki reist nach Kiew

  • 13:51 Uhr

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki ist nach Kiew gereist. Dort werde er mit der ukrainischen Seite über die geopolitische Lage, die militärische Entwicklung und die Energiesicherheit beraten, sagte sein Regierungssprecher Piotr Müller am Freitag im Fernsehsender Polsat. Zudem nehme er an einer Konferenz teil.

Aus Sicherheitsgründen wurde erst mit Verspätung über den Besuch informiert. Die Reise werde keine weitreichenden Veränderungen bringen können, sei aber als ein politisches Signal an den Kreml zu verstehen, betonte Müller. "Die Verteidigung der Ukraine ist auch die Verteidigung unserer Sicherheit", sagte der Regierungssprecher. Zugleich räumte er ein, dass die Lage an der ukrainischen Ostfront weiter schwierig sei. Neben Morawiecki brach am Freitag auch der polnische Ex-Präsident Aleksander Kwasniewski nach Kiew auf. (dpa)

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Putin und Erdogan wollen über Getreide-Abkommen reden

  • 13:35 Uhr

Nach seiner Kritik am Abkommen über den Export von ukrainischem Getreide will Russlands Präsident Wladimir Putin sich darüber Ende kommender Woche mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan austauschen. Die Export-Vereinbarung kam im Juli unter türkischer Vermittlung zustande. "Ein Gespräch von Putin und Erdogan ist möglich und notwendig und wird bereits vorbereitet", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge am Freitag mit Blick auf einen bevorstehenden Gipfel in Usbekistan in Zentralasien. "Dieses Gespräch ist wirklich überfällig." Auch Erdogan bestätigte das geplante Treffen laut einer Mitteilung des türkischen Präsidialamts.

Nachdem infolge des russischen Angriffskriegs monatelang Millionen Tonnen Getreide in ukrainischen Häfen blockiert waren, sind nun wieder drei Seehäfen für die Ausfuhr von Lebensmitteln geöffnet. Als Gegenleistung forderte Moskau, Sanktionen, die Russlands Dünge- und Lebensmittelexporte beschränkten, aufzuheben.

Erst vor wenigen Tagen kritisierte Putin die Umsetzung der Vereinbarung jedoch als unzureichend - und drohte indirekt damit, sie wieder platzen zu lassen. Bei dem Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) im usbekischen Samarkand, der für kommenden Donnerstag und Freitag geplant ist, will er russischen Angaben zufolge auch Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping treffen. (dpa)

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Innenministerin Faeser warnt vor russischen Falschinformationen

  • 12:13 Uhr

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat an die Menschen in Deutschland appelliert, sich nicht von russischen Desinformationskampagnen vereinnahmen zu lassen. "Wir erleben gerade, wie die russische Regierung gezielt Desinformationen verbreitet, um gerade auch unsere Gesellschaft zu spalten", sagte Faeser am Freitag im Bundestag. Sie werbe dafür, "sich bei verschiedenen Quellen zu informieren, und nicht auf das hereinzufallen, was im Internet oft zu lesen ist".

"Wir sehen eine erhöhtes Risiko von Cyberangriffen auf Unternehmen, Behörden und kritische Infrastruktur", betonte die Innenministerin. "Und wir erleben schmerzlich, dass innere Sicherheit nicht selbstverständlich ist und dass wir etwas dafür tun müssen."

Faeser verwies auf ihre Cybersicherheits-Agenda, mit der sie Cyberkriminalität und Angriffe auf die kritische Infrastruktur bekämpfen will. Es sollten in den kommenden Jahren 20 Milliarden Euro ausgegeben werden. Das sei viel Geld, betonte die Ministerin. Aber "Sicherheit gibt es auch in diesem Bereich nicht zum Nulltarif". (afp)

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Gasimporteur VNG beantragt wegen hoher Kosten Staatshilfe

  • 11:37 Uhr

Der Gasimporteur VNG braucht wegen des Ausfalls russischer Lieferungen staatliche Hilfe: Das Unternehmen werde noch am Freitag beim Bundeswirtschaftsministerium einen Antrag auf Stabilisierungsmaßnahmen stellen, teilte das Unternehmen am Morgen in Leipzig mit. "Um weiteren Schaden von VNG abzuwenden und die Handlungsfähigkeit des VNG-Konzerns insgesamt zu sichern", sehe sich das Unternehmen dazu veranlasst, weitere Hilfsmaßnahmen zu beantragen, hieß es weiter.

Das Unternehmen hatte bereits einen Antrag auf Gelder aus der sogenannten Gasumlage gestellt. Grund für den neuerlichen Schritt sei, dass wegen nicht erfüllter Lieferverpflichtungen von Vorlieferanten Gas zu "erheblich höheren Preisen an den Energiemärkten beschafft" werden müsse.

"Bis zum Beginn des russischen Angriffskrieges war VNG eine kerngesunde Unternehmensgruppe", teilte der Importeur weiter mit. Das Unternehmen beliefert unter anderem Stadtwerke, Industrie- und Großkunden mit Gas und muss die Verträge erfüllen. Da Russland seine Lieferungen im Zuge des Kriegs allerdings seine Lieferungen drastisch zurückgefahren hat, muss der Versorger Ersatz zu deutlich höheren Preisen beschaffen. (afp)

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In Russland starten Regionalwahlen – Kriegsgegner ausgeschlossen

  • 10:26 Uhr

In mehr als 80 russischen Regionen hat am Freitag die Abstimmung über örtliche Parlamente und Gouverneure begonnen. "In Moskau hat die Wahl der Stadtverordneten begonnen, abgestimmt werden kann im Wahllokal oder online", teilte die Wahlkommission am Freitag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. Der Urnengang steht unter dem Zeichen des von Wladimir Putin begonnenen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor mehr als einem halben Jahr. Mehr als 45 Millionen Russen sind zur Wahl aufgerufen.

Die Vorbereitung war von einem beispiellosen Druck gegenüber der Opposition geprägt. Kandidaten, die sich offen gegen den Krieg aussprachen, wurden von vornherein von der Abstimmung ausgeschlossen.

Die Wahl erstreckt sich über drei Tage und wird teilweise auch online durchgeführt. Kritiker sehen hier ein weiteres Mittel zur Manipulation der Ergebnisse. Am Sonntag schließen die Wahllokale. (dpa)

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USA verhängen Sanktionen gegen Unternehmen in Teheran

  • 08:04 Uhr

Die USA haben Sanktionen gegen ein iranisches Unternehmen verhängt, das an der Lieferung unbemannter Drohnen nach Russland beteiligt gewesen sein soll. Das in Teheran ansässige Unternehmen habe den Transport nach Russland koordiniert, heißt es in einer Mitteilung des US-Finanzministerium vom späten Donnerstagabend (Ortszeit). US-Informationen deuteten darauf hin, dass Russland beabsichtige, die iranischen Drohnen im Krieg gegen die Ukraine einzusetzen. Russland treffe "immer verzweifeltere Entscheidungen, um seinen ungerechtfertigten Krieg gegen die Ukraine fortzusetzen". Die USA seien entschlossen, "den Iran und diejenigen, die Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützen, zur Verantwortung zu ziehen."

Zudem seien drei weitere Unternehmen und eine Einzelperson auf die Sanktionsliste gesetzt worden, die an der Entwicklung und Beschaffung von Drohnen für die iranische Revolutionsgarde beteiligt gewesen sein sollen. (dpa)

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Ukrainische Armee stößt eigenen Angaben zufolge 50 Kilometer vor

  • 06:58 Uhr

Die ukrainische Armee ist bei ihrer Gegenoffensive im Osten des Landes tief in den Rücken der russischen Besatzungstruppen vorgedrungen. Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte am Donnerstagabend die Rückeroberung der Kreisstadt Balaklija im Gebiet Charkiw. Die Armee habe seit Anfang September mehr als 1.000 Quadratkilometer der Ukraine befreit, sagte er in seiner Videoansprache.

"Im Rahmen laufender Verteidigungsoperationen haben unsere Helden bereits Dutzende von Siedlungen befreit", sagte er. "Die Ukraine ist und wird frei sein", versprach er. Allerdings halten russische Truppen nach früheren Angaben etwa 125.000 Quadratkilometer in der Ukraine besetzt. Das ist ein Fünftel des Staatsgebietes einschließlich der Halbinsel Krim. (dpa)

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Ukraine will über 300 Milliarden US-Dollar Entschädigung von Moskau

  • 06:30 Uhr

Die Ukraine will nach Angaben ihres Justizministers Denys Maliuska Kriegsentschädigungen aus Russland von mindestens 300 Milliarden US-Dollar (etwa 300 Milliarden Euro) durchsetzen. Bei der UN-Vollversammlung wolle Kiew eine Resolution erreichen als Grundstein für einen internationalen Wiedergutmachungsmechanismus, sagte Maliuska den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). "Wir wollen eine Kompensation für alle Schäden, die Russland in der Ukraine durch seinen Angriffskrieg verursacht hat", sagte er.

Der Schaden, den die Ukraine durch die russische Invasion erlitten hat, wird mittlerweile schon viel höher geschätzt. Doch die genannte Summe von 300 Milliarden US-Dollar entspricht den Guthaben der russischen Nationalbank in den G7-Staaten, die im Zuge der Sanktionen eingefroren wurden. Maliuska verlangte den Zugriff darauf sowie auf das Auslandsvermögen russischer Staatsunternehmen und beschlagnahmten Besitz russischer Oligarchen.

Deutschland solle Auskunft geben, wie viel russisches Vermögen hier geparkt sei, sagte der Minister. Zugleich solle Deutschland das ukrainische Vorhaben in der UN-Vollversammlung in New York unterstützen. Maliuska hatte am Donnerstag in Berlin mit Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) gesprochen. (dpa)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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